Translate

Samstag, 22. Juni 2024

Dune: Part One

 

© Warner Bros. Pictures Germany

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)
 
 
 
Es gab schon mehrere Versuche vorher, den erfolgreichen Romanzyklus "Dune" (engl. für "Düne") vom us-amerikanischen Schriftsteller Frank Herbert (1920-1986) zu verfilmen.  Doch erst mit dieser Adaption des franko-kanadischen Regisseurs Denis Villeneuve aus dem Jahr 2021 gelang es meiner Meinung nach, dem Rezipienten die komplexe Geschichte des ersten Buches im Zyklus gut, interessant und spannend zu erklären. Dazu später mehr! 
 
🌌🚀🪱🏜️
 
Ich muss zu Beginn dieser Rezension gestehen, dass ich noch nie ein großer Fan von "Dune" (dt. Titel: Der Wüstenplanet) war, obwohl ich selbstverständlich Science-Fiction-Stoffe sehr mag. Daher hatte ich mich bisher auch wenig mit Frank Herberts Romanreihe - insgesamt 6 Bücher, die aus seiner Feder stammen - befasst. Ich bin eher so der Star Wars-Fan und zunächst dachte ich auch, dass Dune nur eine Krieg der Sterne-Kopie ist. Jedoch kam der erste "Star Wars" 1977 raus, 12 Jahre nach Erscheinen des ersten Frank Herbert-Buches 1965. So könnte Krieg der Sterne-Schöpfer George Lucas durchaus von Dune inspiriert worden sein, wenn man nur mal an den Wüstenplaneten Tatooine denkt.

Nun stellten sich mehr einige Fragen, bevor ich mir die filmische Adaption von Denis Villeneuve anschaute. Wann spielt sich das Ganze ab und vor allem wo? Und natürlich: Worum geht´s in Dune eigentlich?
Es ist eine ferne Zukunft, die hier beschrieben wird, nämlich das Jahr 10191. Jedoch befinden wir uns in unserer Galaxie, der Milchstraße, da offenbar in den späteren Büchern auch unsere Erde vorkommt. Die Haupthandlung dreht sich um ein intergalaktisches Imperium, das aus mehreren Herrscher-Häusern zusammengesetzt ist, von denen das Haus "Atreides" und das der radikaleren "Harkonnen" im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen. Es dreht sich insbesondere um den Konflikt dieser beiden Herrscherdynastien, die wertvolle Substanz "Spice" auf dem Wüstenplaneten Arrakis, von dem einheimischen Volk der Fremen auch Dune genannt, abzubauen. Diese Substanz kommt nur dort vor, ist aber für die intergalaktische Raumfahrt enorm wichtig, außerdem wirkt sie als eine Art Droge, die das Bewusstsein von Menschen erweitern kann.
Hauptfigur in dieser Erzählung ist Paul Atreides (Timothée Chalamet), der Thronfolger seines Vaters, Herzog Leto Artreides (Oscar Isaac Hernández Estrada). Seine Familie soll auf Geheiß des Imperators Shaddam IV. von ihrem Heimatplaneten Caladan auf Arrakis übersiedeln, um von nun an den Abbau des Spice von den kriegerischen Harkonnen zu übernehmen, die dies seit 80 Jahren sehr erfolgreich getan hatten. Doch wie sich bald herausstellt, war das nur eine Falle des Imperators, um das Haus Artreides zu vernichten, da es ihm zu mächtig geworden ist. Bald greifen die Harkonnen an und es entwickelt sich eine gnadenlose Schlacht auf Dune, bei der nur wenige überleben. Paul und seine Mutter Lady Jessica (Rebecca Ferguson) schaffen es, der Schlacht zu entkommen und zu den einheimischen Fremen zu fliehen, die perfekt an das Wüstenleben angepasst sind. Doch in dieser trockenen Umgebung lauern auch noch andere Gefahren, zum Beispiel riesige, 400 Meter lange Sandwürmer, die alles verschlingen.

Regisseur Villeneuve hatte vorher schon öfter bewiesen, das er inzwischen ein Experte für Science-Fiction geworden ist. Man erinnere sich zum Beispiel an "Blade Runner 2049". Genau wie dort wartet er auch hier wieder mit sehr ästhetischen Bildern und der innovativen Klangmusik von Hans Zimmer auf. Die CGI-Effekte verschmelzen sehr gut mit realen Bildern und stören auch nicht wie bei anderen Filmen dieser Art. 
Da die Geschichte nun mal in einer Zukunftswelt spielt, dürfen auch entsprechende Raumschiffe und Fahrzeuge nicht fehlen. Besonders hervorstechend waren für mich die libellenartigen Helikopter und die eine Ernte-Maschine ("Harvester") eher am Anfang des Films, die das wichtige Spice fördert. Überhaupt ist die Ausstattung ein enormes Plus in dieser Erzählung: die Kleidung der Ordensfrauen "Bene Gesserit" etwa oder die Rüstungen der Soldaten und ihre Waffen, zudem die Innenräume und Gebäude von außen.
Die Schauspieler überzeugen in ihren jeweiligen Rollen.
Die filmischen Bilder wechseln sich sehr gut ab, mal ist es sehr dunkel, dann wieder richtig grell, wenn Leute am Tage in dieser Wüstenwelt unterwegs sind. Die Optik stimmt auf jeden Fall und wurde auch entsprechend ausgezeichnet!

Die Buchadaption Villeneuves hat zwar Überlänge mit ungefähr 2,5 Stunden, aber sie wirkt selten langatmig und bietet einen guten Spannungsbogen, so dass die Zeit gefühlt sehr schnell vergeht. Das ist schon ein gutes Zeichen dafür, dass die Drehbuchautoren hier einiges richtig gemacht haben. 
Dies kann man von anderen Verfilmungen eher nicht behaupten. In den 1970er Jahren wurden schon Versuche unternommen, Frank Herberts Buchreihe zu adaptieren. Doch die Hollywoodstudios scheuten damals das Risiko, den sehr experimentellen Stoff umzusetzen. Die erste Verfilmung gab es dann 1984 durch David Lynch, die allerdings von Kritikern zerrissen wurde und auch ich konnte nur lediglich 10 Minuten des Streifens ertragen, da ich ihn als sehr unangenehm und eklig empfand. Einen weiteren Versuch gab es dann um die Jahrtausendwende mit einer Dune-Miniserie, die allerdings ebenfalls keine guten Kritiken bekam. Von da an galt der Stoff als ziemlich unverfilmbar und auch ich verlor komplett das Interesse an dieser Scifi-Geschichte rund um den Wüstenplaneten Arrakis. Bis jetzt!

Dune erhielt zurecht einige Nominierungen und Auszeichnungen, darunter 6 Oscars bei der Verleihung 2022: Beste Filmmusik, Beste Kamera, Bester Schnitt, Bestes Szenenbild, Beste visuelle Effekte, Bester Ton.
Bei Produktionskosten von 165 Millionen Dollar lag das weltweite Einspielergebnis bei rund 408 Millionen Dollar. In Deutschland verzeichnete der Film etwa 1,9 Millionen Zuschauer. Teil 2 kam im März 2024 in die Kinos und schließt den 1. Band des Buchzyklus ab.

Fazit: Hervorragende Adaption der 1. Hälfte des 1. Dunebuches von Frank Herbert mit enormer Bildgewalt und Spannung. Kleine Abstriche gibt es für ein paar zu häufige Zeitlupenaufnahmen, die Szenen zu lang erscheinen ließen. Wertung: Ausgezeichnet! 9 von 10 möglichen Sternen:
⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2021, ca. 155 Min., FSK: ab 12. Darsteller: Josh BrolinStellan Skarsgård, Javier Bardem, Sharon Duncan-Brewster, Jason Momoa, Zendaya Maree Stoermer Coleman, u.a. Drehbuch: Denis Villeneuve, Eric Roth, Jon Spaihts. Musik: Hans Zimmer. Kamera: Greig Fraser. Produktion: Warner Bros., Legendary. Regie: Denis Villeneuve.
 
 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen