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Sonntag, 7. April 2024

Filmvorstellung: Spaceballs

 

© Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)
 
 
 
Inhaltsangabe: 🚀🌌🤣

Spaceballs ist eine Science-Fiction-Filmkomödie aus dem Jahr 1987 von Regisseur Mel Brooks, die vor allem die Star-Wars-Filme und deren Merchandising parodiert. 

Die Bewohner des Planeten Spaceballs gingen so verschwenderisch mit ihren Ressourcen um, dass sie von einer akuten Sauerstoff-Knappheit bedroht sind. Damit ihnen nicht die Luft ausgeht, wollen sie Selbige vom Planeten Druidia absaugen. Kurzerhand entführt man auf Befehl des Präsidenten Skroob (Mel Brooks) die Prinzessin Vespa (Daphne Zuniga) von diesem Planeten und fordert von König Roland (Dick van Patten) für die Freilassung seiner Tochter im Gegenzug die Schutzschild-Kombination von Druidia. 
In seiner Verzweiflung heuert Roland den Draufgänger Lone Starr (Bill Pullman) an, der gerade in der Nähe mit seinem Weltraum-Wohnmobil durchs All düst. An seiner Seite ist sein treuer Begleiter, der Möter Waldi (John Candy), halb Mensch, halb Köter "und sein bester Freund." Da Lone Starr Schulden beim galaktischen Bösewicht Pizza Mampf (Dom DeLuise) hat, willigt er ein unter der Bedingung, eine Million Spacedollar als Belohnung zu erhalten. Schließlich schafft er es rechtzeitig, die Prinzessin und ihre Roboter-Zofe Dotty Matrix (Lorene Yarnell) kurz vor der Gefangenschaft durch Lord Helmchen (Rick Moranis) mit seinem riesigen Spaceball-Raumschiff zu befreien und auf dem Wüstenmond der Vega notzulanden. 
Da er zuvor "nur für einen Fünfer" getankt hatte, geht ihnen der Treibstoff aus. Als alle in der Wüste vor Durst zusammenbrechen, werden sie von kleinen Kreaturen, den Dinks, gerettet und zum Tempel des Besserwissers Yoghurt (ebenfalls Brooks) gebracht. Yoghurt erklärt Lone Starr das Geheimnis des "Saftes", einer überirdischen Macht, und gibt ihm einen Ring, um den Saft zu nutzen. 
Die Spaceballs haben aber die erfolgreiche Verfolgung aufgenommen und können die Prinzessin erneut gefangen nehmen und die Kombination für den Schutzschild von König Roland erpressen. Lone Starr und Waldi machen sich ihrerseits auf den Weg zur Hauptstadt des Planeten namens Spaceball-City und befreien Vespa und ihre Roboter-Zofe. Doch die fiesen Spaceballs Lord Helmchen, Colonel Sandfurz (George Wyner) und Skroob machen sich auf den Weg nach Druidia, um die ganze Luft mit ihrem Raumschiff zu stehlen. Jetzt ist Eile geboten, denn das Raumschiff der Spaceballs ist ein riesiger Transformer, der sich in eine Weltraum-Putzfrau mit Staubsauger verwandeln und die kostbare Atemluft absaugen kann.
Spielfilm, USA 1987, ca. 96 Min., FSK: ab 12.



[Facebook: Geris Werbe-, Film- und Fernsehgruppe]

Sonntag, 10. März 2024

Filmvorstellung: Lautlos im Weltraum

© Universal Pictures

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)

 

Inhaltsangabe: 🚀👨‍🚀☀️

Lautlos im Weltraum ist ein dystopischer, Öko-Science-Fiction-Klassiker des us-amerikanischen Regisseurs Douglas Trumbull von 1972. Der Film des vorher als Kameramann arbeitenden Trumbull war dessen erste Regiearbeit. 

Irgendwann im 21. Jahrhundert. Die Natur der Erde ist komplett zerstört. Die Menschen ernähren sich deshalb einzig von synthetischem Essen. Die verbliebene Flora wird in riesigen Gewächshaus-Raumschiffen kultiviert. Freeman Lowell (Bruce Dern), Botaniker und Ökologe, befindet sich mit den drei Kollegen John, Marty und Andy (Cliff Potts, Ron Rifkin, Jesse Vint) an Bord der Valley Forge, verbringt aber die meiste Zeit abseits seiner Crew-Mitglieder umgeben von großen und kleinen Pflanzen. Er gibt die Hoffnung nicht auf, dass seine Arbeit eines Tages Früchte tragen wird, wenn er an der Renaturierung der Erde mithelfen kann. Umso schockierter reagiert er, als von der Erde der Befehl eintrifft, dass die Biosphäre-Kuppeln abgekoppelt und mittels nuklearer Sprengköpfe zerstört werden sollen und die Crew zur Erde zurückzukommen hat. Nachdem vier von sechs Kuppeln schon zerstört sind, reicht es Lowell: Im Affekt tötet er einen seiner Kollegen; die beiden anderen werden in der vorletzten Biosphäre eingesperrt, nachdem der Zeitzünder schon aktiviert wurde, und sterben in der anschließenden Explosion. 

Lowell driftet nun im letzten Kuppel-Raumschiff durch das Sonnensystem, seine einzigen verbliebenen und geduldeten Weggefährten sind die drei nach den Neffen von Donald Duck benannten Hilfsroboter Huey, Dewey und Louie (also Tick, Trick und Track), von denen Louie später bei einem waghalsigen Manöver in den Ringen des Saturn vernichtet wird. Monate später muss Lowell allerdings feststellen, dass viele Pflanzen plötzlich eingehen und er auch keine Lösung dafür parat hat. Als eines Tages ein anderer Raumfrachter Kontakt aufnimmt und Lowell erkennt, dass ihm bis zu seiner wahrscheinlichen Verhaftung nicht mehr viel Zeit verbleibt, entscheidet er sich für eine letzte drastische Maßnahme ...
Spielfilm, USA 1972, ca. 89 Min., FSK: ab 12. (OT: Silent Running).
 
 

 

Sonntag, 14. Januar 2024

Filmvorstellung: Elysium

 

© Sony Pictures

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)
 
 
 
Inhaltsangabe: 🚀
 
Los Angeles in der Zukunft. Wir haben das Jahr 2154 und die Erde ist mittlerweile in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft auseinandergedriftet. Die Superreichen leben weitestgehend sicher in einer riesigen, ringförmigen Raumstation im erdnahen Orbit namens Elysium (Insel der Seligen). Dort gibt es saubere Luft, gutes Essen und beste medizinische Versorgung im Gegensatz zum heruntergewirtschafteten Planeten, auf dem die Armen jeden Tag ums Überleben kämpfen und schlechter Atemluft ausgesetzt sind. Inmitten dieser Armut lebt Max da Costa (Matt Damon), ein ehemaliger Waisenjunge mit langem Vorstrafenregister. Er schafft es jedoch, einen Job als Fabrikarbeiter zu bekommen und versucht nun, einigermaßen anständig zu leben. Als er jedoch durch einen Arbeitsunfall radioaktiv kontaminiert wird, versucht er mit allen Mitteln, nach Elysium zu gelangen, denn nur dort kann er geheilt werden.
Spielfilm: Südafrika/USA 2013, ca. 110 Min., FSK:16.
 
 
 
 

Sonntag, 19. November 2023

Filmvorstellung: District 9

 

© Sony Pictures Releasing GmbH

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)
 
 
 
Inhaltsangabe 👽

1982 bleibt plötzlich ein riesiges Raumschiff über der südafrikanischen Großstadt Johannesburg stehen - vermutet wird ein technischer Defekt: ein Kommandomodul hatte sich vom Schiff gelöst und wurde seitdem nicht mehr gefunden. Die Behörden beschließen bald darauf, das Raumschiff zu entern und finden dort zirka 1 Millionen, stark unterernährte insektoide Aliens vor.
Rund 20 Jahre später hat sich am Boden ein riesiger Slum dieser von den Menschen genannten "Shrimps" gebildet. Das Gebiet wurde eingezäunt und seitdem kontrolliert das Militärunternehmen MNU (Multinational United) diese Sperrzone. Alllerdings treten dort trotzdem immer öfter schwere Konflikte mit der einheimischen Bevölkerung auf. Um diese Konflikte zu stoppen, wird von der Regierung eine Umsiedlung der Außerirdischen nach District 10 vorbereitet, rund 200 Kilometer nordwestlich von Johannesburg. 
Doch bei der Evakuierung des Slums unter der Führung des MNU-Mitarbeiters Wikus van de Merwe (Sharlto Copley) kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall.
Spielfilm: SA/USA/NZ/CAN 2009, ca. 112 Min., FSK:16.  


Sonntag, 5. November 2023

Filmvorstellung: Cloud Atlas

©X Verleih (Warner)

 https://amzn.to/40nFEEy*
*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)
 
 
Inhaltsangabe  ☁️
 
Die Literarturverfilmung dreht sich um mehrere Schicksale, die sich über einige Jahrhunderte verteilen. Dabei scheinen die handelnden Personen immer irgendwie miteinander verbunden zu sein, wie die Wolken am Himmel. Sei es nur über Träume und Visionen oder direkt über irgendein Medium (Buch, Schallplatte, digitale Aufzeichnungen). So dient der Titel wohl auch als Metapher für die Reinkarnation, einer Art Seelenwanderung über Raum und Zeit hinweg. Allen Handlungssträngen gemein ist der Kampf gegen Ungerechtigkeiten und um die wahre Liebe.
 
Es beginnt 1849: Der Jurist Adam Ewing (Jim Sturgess) reist in den Pazifikraum, wo er mit der Unterdrückung der indigenen Völker konfrontiert wird;
1936 geht es weiter: Der junge Musiker Robert Frobisher (Ben Whishaw) fährt mit dem Zug zu dem alternden Komponisten Vyvyan Ayrs (Jim Broadbent) nach Schottland, um künstlerisch mit ihm zusammenzuarbeiten. Doch es kommt zum Streit über die Urheberrechte am gemeinsamen Werk "Das Wolkenatlas-Sextett";
Nun das Jahr 1973: Die Journalistin Luisa Rey (Halle Berry) kommt einer möglichen Vertuschungsaktion um einen defekten Atomreaktor in San Francisco auf die Spur;
Gegenwart, 2012: Der Verleger Timothy Cavendish (Jim Broadbent) hat in London plötzlich Erfolg mit dem Buch "Knuckle Sandwich" (zu deutsch etwa: "Schlag in die Fresse") des Gewalttäters Dermot Hoggins (Tom Hanks), nachdem dieser bei einer abendlichen Preisverleihung seinen schärfsten Kritiker aus dem obersten Stockwerk wirft;
Zukunft, 2144: Es beherrschen Konzerne das Weltgeschehen. In Neo-Seoul (Korea) müssen geklonte Serviererinnen in einem Fast Food-Restaurant sklavenartige Dienste verrichten. Eine von ihnen ist Somni-451 (Doona Bae). Durch ihre Kollegin Yoona-939 (Zhou Xun) und mithilfe des Agenten Hae-Joo Chang (Jim Sturgess) schließt sie sich bald der Rebellion an;
106. Winter nach dem Untergang (laut Abspann das Jahr 2321): In einer postapokalyptischen Zukunft wird der primitive Stamm des Ziegenhirten Zachary (Tom Hanks) regelmäßig von Kannibalen angegriffen. Auf ihrer Insel bekommen sie ab und zu  aber auch Besuch von dem technisierten Volk der "Prescients". Eine von ihnen ist Meronym (Halle Berry), die einen Weg sucht, die unwirtliche Erde zu verlassen.
Spielfilm: BRD/USA 2012, ca. 172 Min., FSK:12. 
 

Mittwoch, 1. November 2023

Filmvorstellung: Unheimliche Begegnung der dritten Art

©Sony Pictures Home Entertainment

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)


Inhaltsangabe:

Auf der Erde des Jahres 1977 häufen sich mysteriöse Vorfälle. In der mexikanischen Wüste Sonora werden guterhaltene Flugzeuge gefunden, die 1945 im Bermuda-Dreieck verschwunden waren. Im mongolischen Teil der Wüste Gobi wird ein Schiffswrack entdeckt, us-amerikanische Piloten berichten gleichzeitig über seltsame Flugobjekte am Himmel, die sich sehr schnell bewegen und die Richtung ändern können.

Der Elektroingenieur Roy Neary (Richard Drefuss) lebt mit seiner Familie an der Grenze zu den US-Bundesstaaten Indiana und Ohio. Als eines Abends der Strom in der gesamten Region ausfällt, wird er von seiner Firma zu einem Einsatz gerufen.
Was sich als normaler Arbeitseinsatz anfühlte, entpuppt sich plötzlich als  unheimliche Begegnung. Neary hat Kontakt mit einem UFO. 🛸
Aber nicht nur er hatte Kontakt, auch anderen Mitbürgern erging es ähnlich, wie zum Beispiel  der Mutter Jillian Guiler (Melinda Dillon), deren Sohn Barry (Cary Guffey) nachts elektrische Phänomene im Haus und Lichter im Garten sichtet und daraufhin das Haus verlässt. Jillian und Roy quält zudem immer die gleiche Vision von einem turmartigen Berg. Wie sich bald herausstellt, handelt es sich bei diesem Monolith um den "Devils Tower" in Wyoming. Beide begeben sich dorthin und staunen nicht schlecht, was sie dort alles erwartet ...
Spielfilm: USA 1977, ca. 134 Min., FSK:12. OT: Close Encounters of the Third Kind.



 

Samstag, 7. Oktober 2023

Filmvorstellungen: Blade Runner / Blade Runner 2049

 

© Warner-Columbia Filmverleih / Sony

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-rays)
 
 
Inhaltsangaben

Blade Runner: In einem fiktiven Jahr 2019 in Los Angeles. Die Stadt ist schmutzig und überbevölkert. Die Umwelt ist so ziemlich zerstört, echte Tiere und Pflanzen gibt es kaum noch. Vieles wird künstlich hergestellt. Die meiste Zeit über regnet es und es ist dunkel. Die Besiedlung von anderen Planeten ist in vollem Gange, allerdings werden diese Kolonien von sogenannten Replikanten unter sklavenartigen Arbeitsbedingungen erschlossen. Solche Replikanten sind keine Roboter, sondern genetisch verbesserte Menschen. Sie verfügen über eine bessere Physis und manche von ihnen sogar über eine höhere Intelligenz. Damit sie der "normalen" Menschheit gegenüber nicht zur Bedrohung werden, wurde ihnen eine maximale Lebensdauer von 4 Jahren genetisch implantiert. Die mächtige Tyrell Corporation ist hauptsächlich für die "Produktion" dieser Menschenkopien der "Baureihe" Nexus-6 verantwortlich.
Ein paar Replikanten allerdings meuterten auf einer der Kolonien, kaperten ein Raumschiff, töteten Menschen dabei und flohen auf die Erde zurück. Jetzt werden die sogenannten Blade Runner aktiviert, eine Spezialeinheit des Los Angeles Police Departments. Diese sollen die abtrünnigen Replikanten aufspüren und liquidieren. Der Beste unter ihnen ist Rick Deckard (Harrison Ford). Er macht Jagd auf sie, wird aber bald selbst zum Gejagten.
Spielfilm: USA 1982, 117 Min., FSK:12.
 
Blade Runner 2049: Die Forsetzung spielt 30 Jahre nach den Ereignissen von Teil 1. In Los Angeles und der übrigen Welt hat sich kaum etwas verbessert. Die Umwelt ist verschmutzt, manche Gebiete sind nuklear verseucht. Die Stadt selbst ist bewohnt von Menschen, Replikanten und Hologrammen.
Inzwischen hat die Wallace Corporation die insolvente Tyrell Corporation übernommen und neue Replikanten-Modelle (Nexus-9) auf den Markt gebracht. Die Nexus-9er sind nicht mehr aggressiv und aufsässig, sondern tun ihren Dienst entsprechend ihrer genetisch codierten Lebenszeit. Doch es gibt immer noch "Fehlproduktionen", Replikanten, die eine unbegrenzte Lebensdauer besitzen. Officer K (Ryan Gosling), selbst ein Replikant, muss diese im Verborgenen lebenden Menschenkopien aufspüren und eliminieren.
Bei einem solchen Auftrag stößt Officer K auf eine Kiste, die menschliche Knochen enthält. Nachforschungen ergeben, dass diese Überreste einer Replikantin gehörten, die vor dreißig Jahren ein Baby entbunden hat und dabei verstorben ist. Officer Ks Vorgesetzte, Lieutenant Joshi (Robin Wright), ist über die Nachricht von diesem Fund besorgt. Sie glaubt, dass ein solches Kind einen Krieg oder ein Massaker auslösen könnte, wenn mit der Gebärfähigkeit der letzte Vorsprung der Menschen gegenüber den Replikanten verloren wäre. Officer K soll daher das Kind finden und töten. Auf seiner Suche trifft er auf den ehemaligen Blade Runner Deckard, der sich in den Ruinen von Las Vegas aufhält.
Spielfilm: USA 2017, 164 Min., FSK:12.
 
 

 

Freitag, 4. August 2023

Filmvorstellung: Zurück in die Zukunft-Trilogie

 

© United International Pictures GmbH

*(Amazon-Affiliatelink)
 
Inhaltsangaben

Zurück in die Zukunft: Marty McFly (Michael J. Fox) ist ein ganz normaler Teenager, der Mitte der 80er Jahre in der (fiktiven) Kleinstadt Hill Valley in Kalifornien wohnt. Das einzig Ungewöhnliche ist seine Freundschaft zu dem Wissenschaftler Dr. Emmett Brown (Christopher Lloyd). Dieser macht ihn eines Samstagnachts mit seiner neuesten Erfindung bekannt: eine Zeitmaschine eingebaut in einen silberfarbenen DeLorean-Sportwagen.
Das Auto wird mit Plutonium angetrieben, das "Doc Brown" von libyschen Terroristen geklaut hatte. Diese spüren den Doc an diesem Abend auf und erschießen ihn, doch Marty kann mit dem DeLorean fliehen und wird dadurch eher zufällig ins Jahr 1955 katapultiert. Dort trifft er zu allem Überfluss auf seine nun gleichaltrigen Eltern. Um wieder in seine Zeit zurückkehren zu können, braucht er die Hilfe des Doc, des 1955er Jahre Doc.
Spielfilm: USA 1985, 116 Min., FSK:12.
 
Zurück in die Zukunft 2: Marty hatte es bereits wieder in seine Zeit geschafft, doch die nächsten Probleme warten schon. Doc Brown war zuvor ins Jahr 2015 gereist und hat festgestellt, dass Martys Kinder in Schwierigkeiten geraten sind. Zusammen mit Marty und - unfreiwillig - seiner Freundin Jennifer (Elisabeth Shue) reist der Wissenschaftler 30 Jahre in die Zukunft, um die Kinder zu retten und Martys Familie vor dem Ruin zu bewahren. Doch Griff Tannen (Thomas F. Wilson), der Enkel von Gegenspieler Biff Tannen aus dem Jahr 1985, hat was dagegen.
Spielfilm: USA 1989, 108 Min., FSK:12.

Zurück in die Zukunft 3: Emmett Brown und Marty sind mittlerweile im Wilden Westen gelandet, um genau zu sein, im Jahr 1885. Dort müssen sie sich nicht nur mit dem Gesetzlosen Buford „Mad Dog“ Tannen und dessen Bande auseinandersetzen, sondern auch mit der Tatsache, dass es in dieser Zeit keine Ersatzteile für die beschädigte Zeitmaschine gibt. Außerdem verliebt sich Doc auch noch in die Lehrerin Clara Clayton (Mary Steenburgen), was die Rückkehr ins Jahr 1985 nicht einfacher macht.
Spielfilme: USA 1990, 118 Min., FSK:12.

 


Dienstag, 11. Juli 2023

Filmvorstellung: 20000 Meilen unter dem Meer

©UFA (Universum Film AG)

  https://amzn.to/3XLfpXA*
*(Amazon-Affiliatelink)
 
Inhaltsangabe

Um das Jahr 1868 machen Gerüchte um ein Seeungeheuer die Runde, das ganze Schiffe versenkt haben soll. Die gesamte Seefahrt weltweit leidet darunter und ist stark eingeschränkt.
Auch der bekannte französische Meeresforscher Prof. Pierre Aronnax (Paul Lukas) und sein Assistent Conseil (Peter Lorre) sitzen dadurch in San Francisco fest, obwohl sie eigentlich abreisen wollten.
Doch auf einmal ergibt sich eine Möglichkeit, von dort wegzukommen. Ein Kriegsschiff wurde von der Regierung beauftragt, das vermeintliche Seeungeheuer in der Südsee aufzuspüren und zu vernichten. Zusammen mit dem Harpunier Ned Land (Kirk Douglas) begeben sie sich auf die 3 Monate dauernde Reise, jedoch ohne jeglichen Erfolg, das Gerücht um das Seemonster zu bestätigen oder zu widerlegen.
Der Kapitän des Kriegsschiffes, Farragut (Ted de Corsia), ist schon im Begriff, die Suche abzublasen, als sie plötzlich angegriffen werden ...
Spielfilm: USA 1954, 122 Min.,  FSK:12.

 

Samstag, 3. Juni 2023

Tenet

©Warner Brothers

*(Amazon-Affiliatelink)


Hier hat sich wirklich jemand Gedanken gemacht, wie man eine Geschichte intelligent erzählen kann. Weit weg von dem üblichen Einheitsbrei, liefert Regisseur Christopher Nolan einen anspruchsvollen Streifen ab, der das Zeitreise-Thema einmal anders aufgreift.
Dass Nolan Filme der niveauvolleren produziert, hat er schon einige Male zuvor eindrucksvoll bewiesen (Beispiele: Inception, Interstellar usw.).
 
Worum geht´s eigentlich bei Tenet?
Diese Frage hört man oft von Leuten und - zugegeben - der science-fiction-mäßig angehauchte Spionage-Film ist beim ersten Mal Gucken etwas verwirrend, aber wenn man ihn öfter schaut und auch einiges darüber liest, versteht man die Handlung sehr gut.
 
Es ist nämlich so: Es droht ein Krieg! Allerdings steht kein Krieg zwischen irgendwelchen Nationen bevor, sondern einer zwischen der Zukunft und der Vergangenheit, sprich unserer Gegenwart des 21. Jahrhunderts. 
 
Irgendwann in der Zukunft! Ein genaues Jahr wird nicht genannt und man erfährt auch nur ein paar Anhaltspunkte, doch die Umwelt der Erde ist so ziemlich zerstört. Die Menschen der Zukunft machen die Menschheit der Vergangenheit dafür verantwortlich. Eine Wissenschaftlerin in der Zukunft macht diesbezüglich eine Erfindung. Mit diesem Gerät können Lebewesen und Objekte invertiert werden, d.h. sie bewegen sich rückwärts in der Zeit. Daraufhin entwickelt sie eine Waffe, den sogenannten Algorithmus, mit der man die ganze Welt invertieren kann. Physikalisch hätte dies aber eine Zerstörung des gesamten Erdballs zur Folge, ein Umstand, den die Leute der Zukunft offenbar in Kauf nehmen, da sie deswegen ebenfalls umkommen würden (sog. Großvater-Paradoxon).
Doch die Wissenschaftlerin bekommt erhebliche Zweifel und teilt die Waffe in 9 Segmente auf, invertiert sie und versteckt sie an verschiedenen Orten. Anschließend begeht sie Selbstmord und nimmt ihr Geheimnis mit ins Grab.
Soviel zur Hintergrundgeschichte.
 
Man erfährt zu Beginn, dass in der Gegenwart immer mehr invertierte Objekte gefunden werden, die auf einen bevorstehenden Weltkrieg hindeuten. Offenbar wurde zum Zwecke der Verhinderung dieses Konfliktes die Geheimorganisation "Tenet" gegründet. 
Der CIA-Agent "Der Protagonist" (John David Washington) wird aufgrund seiner Verdienste bei der Verhinderung eines Terroranschlags in der Kiewer Oper rekrutiert und auf einen russischen Oligarchen namens Andrej Sator (Kenneth Branagh) angesetzt, der höchstwahrscheinlich über tote Briefkästen Kontakt mit den Menschen der Zukunft hat und auch von diesen finanziert wird.
Es stellt sich bald heraus, dass der schwerreiche, aber todkranke Sator alle 9 Teile des Algorithmus aufgespürt, die Waffe zusammengesetzt und zurückinvertiert hat. Er deponiert sie in einem Bergwerks-Schacht der Geschlossenen Stadt Stalsk-12 in der ehemaligen Sowjetunion. Durch Detonation einer Bombe soll der Schacht dort versiegelt und die Waffe somit den Zukunftsmenschen zur Verfügung gestellt werden.
Der Protagonist und sein Kollege Neil (Robert Pattinson) wollen mithilfe von Sators Frau Katherine (Elizabeth Debicki) und einer Spezialeinheit das Ganze unbedingt verhindern.
 
Auch wenn man nun den Film nicht gleich versteht, so stellt man fest, dass hier enormer Aufwand betrieben wurde, beispielsweise hat man eine echte Boeing 747-Frachtmaschine in ein Zoll-Lager sausen lassen. Nolan verzichtete wie so oft auf viele Spezialeffekte.
Das Drehbuch ist ausgeklügelt und bietet so einige Raffinessen. Einige Namen und Begriffe nehmen Bezug auf das mittelalterliche Sator-Quadrat, das aus mehreren Palindromen besteht, also aus Begriffen, die man vorwärts und rückwärts lesen kann, so wie sich im Film Leute und Objekte vorwärts und rückwärts in der Zeit bewegen.
 
Der Score vom Schweden Ludwig Göransson ist erstklassig und untermalt manche Situationen mit wuchtigen Synthesizer-Tönen, ähnlich denen der Komponisten Hans Zimmer oder Vangelis in den Blade Runner-Filmen.
 
Die weltweiten Kino-Einnahmen beliefen sich auf rund 365,3 Millionen US-Dollar, damit befindet er sich auf Platz 5 (Stand: 2021) der finanziell erfolgreichsten Filme des Jahres 2020. Desweiteren erhielt Tenet einige Auszeichnungen, u.a. den Oscar für die Besten Visuellen Effekte.

Erstklassiger Sci-Fi-Agenten-Actionfilm mit guten Darstellern, interessanter Handlung und unterschiedlichen Orten, die an James Bond erinnern. Manches hätte man vielleicht besser erklären können. Abschließende Wertung: Ausgezeichnet! 9 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, GB/USA 2020, ca. 150 Min., FSK: ab 12. Darsteller: Kenneth Branagh, Robert Pattinson, Michael Caine, Clémence Poésy, John D. Washington, Dimple Kapadia u.a. Drehbuch: Christopher Nolan. Musik: Ludwig Göransson. Kamera: Hoyte van Hoytema. Produktion: Warner Bros. Regie: Christopher Nolan.
 
 

 

Sonntag, 2. April 2023

Rogue One: A Star Wars Story

 

 
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Für echte Star-Wars-Fans stellt sich bei der Ablegerserie wohl immer die Frage, ob das Ganze nun nötig war, denn viele Anhänger halten die Kernfilme ohnehin für wichtiger. Hier kann man zumindest feststellen, dass eine kleine Lücke zu Episode 4 geschlossen und quasi eine kleine Vorgeschichte des Kernfilms erzählt wird. 

Die Schauspieler liefern insgesamt eine gute Vorstellung ab, wobei mir Diego Luna als Cassian Andor und Forest Whitaker als Saw Gerrera ab und zu nicht ernst genug spielen und etwas albern rüberkommen. Whitaker im Speziellen verkörpert Saw als vom Krieg gezeichneten und lebensmüden Separatisten, der einst die Tochter namens Jyn des Todesstern-Konstrukteurs Galen Erso aufgezogen hatte, sich dann später von der Rebellion abwandte und sich nun auf dem Wüstenmond Jedha verkrochen hat. 
Ein paar interessante Kurzauftritte von Charakteren sind durchaus erwähnenswert, die bereits in den Hauptfilmen auftauchten. Da sind zum Beispiel die am Computer generierten Gesichter der Originalfiguren von Prinzessin Leia Organa oder des imperialen Gouverneurs Tarkin. Des Weiteren gibt es Cameos der Droiden C3PO und R2-D2, von Darth Vader, von Leias Vater Bail Organa (Jimmy Smits) und Dr. Evazan mitsamt Kumpel Ponda Baba. Die beiden Letzteren tauchen in Episode 4 wieder auf, als sie auf dem Wüstenplanet Tatooine in der Raumhafen-Spelunke von Mos Eisley unangenehme Bekanntschaft mit Obi Wan Kenobi und Luke Skywalker machen. 

Der britische Regisseur Gareth Edwards war durchaus eine gute Wahl für diesen Streifen. Er kennt sich mit Science-Fiction und Effekte-Kino gut aus. Mit seinem Independent-Film „Monsters“ (2010) und der Regie bei dem 3D-Spektakel „Godzilla“ (2014) sammelte er schon ordentlich Erfahrung in diesem Bereich.

Da ist es kaum verwunderlich, dass die Spezialeffekte wieder besonders hervorstechen. So auch bei „Rogue One“, das gleichzeitig der Name des Raumschiffs ist, das mit von der Partie ist, wenn die Rebellen den imperialen Tropenplanet Scarif aufsuchen, um die digitalen Baupläne für den Todesstern zu stehlen. Bei dieser Schlacht geht es richtig zur Sache, als auch noch die Rebellion ihre gesamte Flotte dort hinschickt, um Jyn und ihre Mitstreiter zu unterstützen. Allerdings ist der Angriff gar nicht leicht, da der gesamte Planet von einem Schutzschild umgeben wird. Aber auch andere Orte stechen hervor, wie der schon erwähnte Mond Jedha, auf dem die einheimischen Völker als Erste die Macht erforschten, die den Jedi-Rittern ihre Stärke verleiht. In kurzen Einstellungen sieht man eine gewaltige, umgestürzte Figur eines Jedi-Mönchs mit Lichtschwert. Außerdem werden in der felsigen Hauptstadt Jedha-City die Kyberkristalle gewonnen, die für die Superkanone des Todessterns notwendig sind und auch in den Lichtschwertern der Jedi vorkommen.

Musikalisch werden wie immer in den Krieg-der-Sterne-Filmen eigentlich klassische Instrumental-Töne dargeboten, für die hier Michael Giacchino verantwortlich war. Gleichzeitig kommt auch wieder John Williams Original-Titelmelodie zum Einsatz. Nominierungen bei den Oscars und den British Film Awards gab es im Jahr 2017 für „Beste Visuelle Effekte“, „Bester Ton“ und „Beste Maske“. Zudem Auszeichnungen bei den Saturn-Awards 2017 für „Bester Science-Fiction-Film“, „Beste Spezialeffekte“ sowie „Beste Regie“. Der Science-Fiction-Actionkracher spielte bisher etwa 1 Milliarde Dollar ein und war damit wesentlich erfolgreicher als der Ableger-Nachfolger von 2018, „Solo“ (ca. 400 Mio. Dollar).

Gelungenes Spin-off der bekannten Weltraum-Saga. Note: Sehr Gut! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰


Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2016, ca. 128 Min., FSK: ab 12. Darsteller: Donnie Yen, Jiang Wen, Felicity Jones, Diego Luna, Genevieve O´Reilly, Ben Mendelssohn, Mads Mikkelsen u.a. Drehbuch: Chris Weitz, Tony Gilroy. Musik: Michael Giacchino, John Williams. Kamera: Greg Fraser Produktion: Lucas Films, Disney. Regie: Gareth Edwards.
 

Freitag, 24. März 2023

Ready Player One


 
*(Amazon-Affiliatelink)
 
 
Altmeister-Regisseur Steven Spielberg verfilmte hier den Bestseller-Roman (2011) von Ernest Cline, in dem sich alles um eine dystopische Zukunftswelt dreht. Dort entfliehen die Menschen der unangenehmen Realität, indem sie über VR-Brillen ein virtuelles Multiplayer-Game spielen, in dem sie alles sein und überall hin können: Andere Wesen von fremden Planeten, Figuren aus Zeichentrickfilmen, furchteinflößende Kreaturen oder sogar andere Geschlechter mit anderen Namen, Surfen auf Monsterwellen, Bergsteigen mit Batman oder Skifahren an den Pyramiden. 
Die Leute verbringen die meiste Zeit in dieser Scheinwelt, nur zum Essen und Schlafen verlassen sie sie wieder. In dieser Welt kann man sogar Geld verdienen und dieses in der Realität benutzen, jedoch kann man auch alles wieder verlieren, wenn sein eigener Avatar getötet wird.

Der 18-Jährige Waisenjunge Wade Watts (Tye Sheridan) lebt im Jahr 2045 bei seiner Tante Alice (Susan Lynch) in der Stadt Columbus im US-Bundesstaat Ohio. Auch er ist ein großer Fan der virtuellen Welt namens „Oasis“. Durch eine Umweltkatastrophe im Jahr 2027 leben die meisten Menschen verarmt in sogenannten „Stacks“, in Siedlungen, die aus übereinander gestapelten Wohncontainern bestehen. Die Erfinder von Oasis, James Halliday (Mark Rylance) und Ogden Morrow (Simon Pegg), wurden dadurch steinreich. Ogden stieg allerdings eines Tages aus der gemeinsamen Firma „Gregorious Games“ aus und Halliday verstarb plötzlich im Jahr 2040. Doch Halliday hatte kurz vor seinem Tod noch ein Video-Testament erstellt und später an alle ausgesandt. In dieser Botschaft teilte er mit, dass in der Oasis ein sogenanntes „Easter Egg“ (hier: Osterei = ein in einem Spiel verborgenes Objekt) versteckt ist. Wer das Ei findet, erbt sein Vermögen von über 500 Milliarden Dollar und erhält auch die Kontrolle über die Oasis. Das Easter Egg ist jedoch nicht leicht zu entdecken. Um es sich zu schnappen, gilt es, 3 Schlüssel zu finden, die gut im Spiel verborgen sind und jeweils ein Rätsel mitliefern. Informationen, um die Rätsel zu lösen, liefert nur eine virtuelle Datenbank, in der alles über Hallidays Leben gespeichert wurde. Wade alias Parzival möchte unbedingt gewinnen, dazu braucht er aber auch die Hilfe seiner virtuellen Freunde Artemis (Olivia Cooke), Aech (Lena Waithe), Daito (Win Morisaki) und Sho (Philip Zao). Und auch der profitsüchtige Unternehmer Nolan Sorrento (Ben Mendelsohn) mit seiner Firma IOI (Innovative Online Industries) ist darauf aus, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Denn dadurch würde er zum mächtigsten Wirtschafts-Boss der Welt aufsteigen.

Ganz unterhaltsamer Sci-Fi-Streifen vom Altmeister des Eskapismus, Steven Spielberg, aber beileibe nicht sein bester Film und schon gar kein Meisterwerk. Da hat er schon Besseres in diesem Genre abgeliefert, wie zum Beispiel „E.T.“ (1982) oder „Minority Report“ (2002). Das Grundgerüst der Romanvorlage hat man im Drehbuch beibehalten, allerdings wurde der Schwerpunkt zu sehr auf die virtuelle Welt der Oasis gelegt und wenig über das wirkliche 2045 erzählt. Es gibt nur am Anfang einen Hinweis durch die Off-Stimme Wades, dass es zuvor 2027 eine große Maissirup-Dürre und einen Bandbreitenaufstand gab, infolge dessen offenbar viele Menschen umgekommen sind, auch seine Eltern. Das Ganze klingt aber nicht wirklich bedrohlich, eher hört sich das ziemlich harmlos an. Trotzdem soll die Wirklichkeit nun so grausam sein, dass alle in eine Scheinumgebung fliehen, welches aber im Film nicht vermittelt wird. 
Zumindest gibt der Streifen eine finale, aber wenig überraschende Aussage ab: Die Wirklichkeit ist doch besser als der Cyberspace, "denn die Realität ist die einzige, die real ist und nur dort bekommt man was Vernünftiges zu essen". In der hier vorgestellten Wirklichkeit gibt es auch weniger Futuristisches, als man vielleicht zuvor annahm. Da wird höchstens mal eine Pizza per Drohne bestellt oder mit ähnlichen Geräten Jagd auf Flüchtige gemacht. An dieser Stelle ist eventuell die Angst vor Totalüberwachung im Film angedeutet worden. Die Schauspieler bleiben dabei insgesamt etwas hinter den toll gemachten Spezialeffekten zurück, zu dominant ist die Computerwelt der Oasis in diesem Streifen. Als Zuschauer wird man fast davon erschlagen, wenn sich die Protagonisten um die Figur des Parzival auf die sogenannte „Quest“ machen, auf die Suche nach den 3 farbigen Schlüsseln. Schon die erste Aktion mit dem Autorennen, das auf New Yorks Liberty Island startet, kann man viele Details erst auf den zweiten Blick erkennen. Am unübersichtlichsten wird es dann in der Schlacht auf dem düsteren Planeten Doom, auf dem vermutlich ein weiterer Hinweis für die Quest zu finden ist.

Das große Plus von „Ready Player One“ sind die zahlreichen Referenzen auf die Popkultur speziell der 70er und 80er Jahre. Filme, Musik oder Videospiele, Vieles aus jener Zeit wird hier zitiert. Am originellsten ist meiner Meinung nach „Zemeckis Zauberwürfel“, mit dem man die Zeit um eine Minute zurückdrehen kann. Eine zweideutige Anspielung auf den berühmten Rubiks Würfel und gleichzeitig auf Robert Zemeckis, dem Regisseur der „Zurück-in-die-Zukunft“-Filme. Beide waren sozusagen Hits in den 1980ern. Musikalisch hat hier wieder Alan Silvestri mit Hand angelegt, der schon bei den erwähnten Zurück-in-die-Zukunft-Streifen als Komponist agierte und auch Spielberg war zu jener Zeit dort schon als Produzent mit von der Partie. So schließt sich der filmische Kreis!

Ein gut gemachter Gamer-Film, an manchen Stellen etwas zu kitschig und vorhersehbar für meinen Geschmack. Note: Gut! 7 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰

 

Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2018, ca. 135 Min., FSK: ab 12. Darsteller: Ben Mendelsohn, Hannah John-Kamen, T.J.Miller, Susan Lynch, Tye Sheridan, Olivia Cooke, Win Morisaki, u.a. Drehbuch: Ernest Cline, Zak Penn. Musik: Alan Silvestri. Schnitt: Michael Kahn. Kamera: Janusz Kaminski. Produktion/Vertrieb: Village Road Show Films/RatPac-Dune/Warner Bros. Regie: Steven Spielberg.
 

Sonntag, 19. März 2023

Darkest Hour

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Dieses Sciencefiction-B-Movie aus dem Hause Summit Entertainment verspricht leider genau das, was auch im Titel steht: „Die dunkelste Stunde“ (in der Filmemacher-Kunst). Die Produzenten des Streifens schienen sich vor ein paar Jahren gedacht zu haben, eine bekannte Handlung zur Abwechslung einfach mal ins russische Moskau zu verlegen, anstatt in eine amerikanische Großstadt.

Die Geschichte selbst ist dabei schnell erzählt und strotzt nicht gerade vor Originalität, da sie das schon oft dagewesene Thema „Alien-Invasion“ aufgreift und das Ganze auch noch schlecht kopiert: Die zwei jungen Start-up-Unternehmer Sean (Emile Hirsch) und Ben (Max Minghella) aus den USA reisen nach Moskau, um dort ihre Geschäftsidee einer neuen App Investoren vorzustellen. Doch ihr Geschäftsführer Skyler (Joel Kinnaman) kam ihnen zuvor und verkauft bereits das Modell anwesenden Unternehmern während eines Meetings. Enttäuscht darüber, dass sie ausgebootet wurden, ertränken sie ihren Frust abends in einer nahegelegenen Bar in Alkohol und lernen dabei die zwei amerikanischen Mädchen, Natalie (Olivia Thirlby) und Anne (Rachael Taylor), kennen. Plötzlich fällt der Strom aus und merkwürdige Phänomene zeigen sich hoch oben am Firmament, die wie Polarlichter aussehen und auf einmal vom Himmel herabregnen. Die gelben Energie-Bälle haben allerdings nichts Gutes im Sinn, wie sich bald herausstellt.

Man kann bei einem Budget von 30 Millionen Dollar immerhin behaupten, dass man sich aufgrund der haarsträubenden Geschichte und des schwachen Drehbuchs zumindest bemüht hat. Vielleicht wäre es aber sinnvoller gewesen, dass Geld wohltätigen Zwecken zu spenden. Meines Erachtens wäre es auch besser gewesen, das Ganze als Science-Fiction-Parodie aufzuziehen anstatt alles derart todernst zu nehmen. 
Die Schauspieler agieren einigermaßen akzeptabel, auch wenn in einigen Szenen unfreiwillige Komik aufkommt: Zum Beispiel, wenn die Clique von jungen Leuten vor den Außerirdischen flieht und sich alle plötzlich Glühbirnen um den Hals schnallen, um die herannahenden, unsichtbaren Aliens zu erkennen oder wenn russische Widerstandskämpfer mit selbstgebauten Schutzanzügen und Waffen die Invasoren angreifen, dann kann man sich als Zuschauer ein Schmunzeln nicht verkneifen. Überhaupt wirkt das Alles wie ein Zusammenklau aus mehreren Filmen wie „Krieg der Welten“, „Ghostbusters“ oder „Mad Max“. Hinzukommt, dass auch die Spezialeffekte einen nicht gerade vom Hocker hauen und 3D-Effekte so gut wie nicht vorhanden sind. Einige computergenerierte Einstellungen vermitteln die Sichtweise der fremden Eindringlinge und manche Außerirdische bekommt man immer nur kurz als schwarze Fratze zu sehen und zwar immer dann, wenn auf sie geschossen wurde.

Erwähnenswert sind eventuell noch ein paar Anspielungen und Seitenhiebe auf das kommunistische Russland, in das aber mittlerweile der Kapitalismus westlicher Prägung Einzug gehalten hat. Man sieht beispielsweise im Film bekannte Marken wie Mercedes oder McDonalds. Desweiteren werden das russische Justizsystem ("Welche Gesetze?") und die Schrift ("Kyrillisch sieht aus wie Klingonisch") aufs Korn genommen.

Enttäuschend, aber letztlich wenig überraschend ist das Ende und nach knapp 90 Minuten ist man als Zuseher irgendwie froh, es wie die Protagonisten einigermaßen überstanden zu haben. Doch es bleibt selbstverständlich irgendwie ein fader Beigeschmack bei dieser amerikanisch-russischen Koproduktion!

Fazit: Eher mittelmäßige Produktion mit altbekanntem Thema der Alien-Invasion. 4 von 10 möglichen Sternen:
⭐⭐⭐⭐✰✰✰✰✰✰

 

Daten zum Film:
Spielfilm, USA/Russland 2011, ca. 89 Min., FSK: ab 12. OT.: The Darkest Hour/Фантом (Phantom). Schauspieler: Emile Hirsch, Max Minghella, Veronika Ozerova, Dato Bakhtadze, u.a. Kamera: Scott Kevan. Musik: Tyler Bates. Drehbuch: Leslie Boham, Jon Spaihts, u.a. Produktion: Summit Entertainment, Regency Enterprises, Bazelevs Production, u.a. Regie: Chris Gorak.
 

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Samstag, 11. März 2023

Déjà vu - Wettlauf gegen die Zeit

 
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Das Spiel mit Zeitreisen gab es schon in vielen Filmen, wie etwa in Twelve Monkeys (1995) oder Minority Report (2002). In diesem gibt es dabei einen ungewöhnlichen Mix aus Kriminalgeschichte in der Gegenwart und Science-Fiction-Elementen, den sich Ridley Scotts jüngerer Bruder Tony zusammen mit Produzent Jerry Bruckheimer vor gut 13 Jahren ausgedacht haben.

In New Orleans wird auf einer Mississippi-Fähre während des Mardi-Gras-Karnevals am Faschingsdienstag ein Terroranschlag mit einer Autobombe verübt. Es sterben über 500 Menschen, unter den Opfern befinden sich auch Kinder. Agent Doug Carlin (Denzel Washington) von der ATF (Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives) soll mithilfe des FBI (Federal Bureau of Investigation) die Angelegenheit aufklären. Gar nicht so einfach, bis kurze Zeit später eine Frauenleiche (Paula Patton) ans Ufer des Flusses gespült wird, die Hinweise auf den Täter (Jim Caveziel) liefern könnte. Nicht nur dieser Umstand könnte sich als nützlich erweisen, ebenso eine neue Abteilung des FBI, die technische Möglichkeiten bereit hält, etwa 4 Tage in die Vergangenheit blicken zu können.

Ganz netter Action-Thriller mit einigen spannenden Momenten, der auch gute Unterhaltung bietet. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Mischung aus Action, Krimi und Science-Fiction klingt zunächst interessant, wirkt aber im weiteren Verlauf des Streifens zu fantastisch und auch stellenweise absurd. Hauptfigur Doug wird plötzlich während seiner Ermittlungen vom FBI-Agent Andrew Pryzwarra (Val Kilmer) in ein Geheimnis eingeweiht. Eine Spezialeinheit des Bundesamtes hat offenbar eher durch Zufall eine Erfindung hervorgebracht, mit deren Hilfe man in die Vergangenheit schauen kann, allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum und in einem begrenzten Beobachtungsgebiet. Wie das Ganze funktioniert, wird nur vage angedeutet: Offenbar mit speziellen Kameralinsen von Satelliten und jeder Menge Energie. Beim Einsatz des Geräts kann es schon mal vorkommen, dass der Strom eines ganzen Stadtviertels ausfällt. Dabei ensteht eine sogenannte Einstein-Rosen-Brücke, also ein Wurmloch, durch das man sogar Gegenstände in die Vergangenheit senden kann.

Wenn man nun das Fantastische an diesem Film nicht so ernst nimmt, fühlt man sich darin gut aufgehoben und gut unterhalten. Denn dieser Fantasmus ist der eigentliche Schwachpunkt im gesamten Drehbuch. Spannend wird es dann zum Beispiel an der Stelle, wenn Doug mit dem Auto am helllichten Tag einen Verdächtigen in der Gegenwart verfolgt, der dort auf der Straße aber schon vor 4 Tagen in der Nacht fuhr. Dabei entstehen immer wieder Parallelschnitte, die verdeutlichen, wie der mutmaßliche Täter seinen möglichen Anschlag vorbereitet. Die Schauspieler arbeiten insgesamt passabel zusammen, die Schwächen der Erzählung können sie allerdings nicht ausgleichen. Die Motive des Bösewichts sind beispielsweise nicht sonderlich klar herausgearbeitet, manche Szenen laufen glatt ins Leere und hätten auch komplett weggelassen werden können. Dafür gibt es Action satt. Es explodiert viel und es wird auch viel geschossen, selbstverständlich angemessen für dieses Genre. Aber für die Anfangs-Sequenz mit der Fähre lässt man sich mit Slow-Motion-Bildern viel Zeit. In einer Art Establishing-Shot wird die ganze Szenerie in langsamen Bildern eingefangen. Man sieht fröhliche Menschen, Marine-Soldaten mit ihren Familien, die sich auf den Karneval freuen und nur feiern wollen.

Hintergrund des ganzen Spektakels ist wohl die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten zum Entstehungszeitpunkt des Films bereits 2 schlimme Katastrophen im neuen Jahrtausend zu verkraften hatten. Man denke etwa an den Terroranschlag 2001 auf das World Trade Center. Im Actionkracher wird aber deutlich, dass vor allem die schlimme Hurrikan-Katastrophe von 2005 thematisiert wird. Hurrikan „Katrina“ verwüstete in diesem Jahr weite Teile des Südens, speziell New Orleans wurde schwer getroffen. Im Film sieht man sogar einmal eine Aufnahme einer tatsächlich verwüsteten Wohnsiedlung, als Bundesbeamte das Anwesen des Täters stürmen. Ganz am Ende der Geschichte wird sogar extra eine Widmung für die Notleidenden des Wirbelsturms aufgeführt.

Nicht ganz gelungener Mix aus Action, Krimi und Science-Fiction. Hierfür gibt´s folgende Wertung: "Noch Gut"! 6 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰✰


Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2006, ca. 126 Min., FSK: 12, OT.: Déjà Vu. Darsteller: James Caveziel, Denzel Washington, Val Kilmer, Adam Goldberg, u.a. Kamera: Paul Cameron. Musik: Harry Gregson-Williams, u.a. Drehbuch: Bill Marsilii, Terry Rossio. Produktion: Touchstone Pictures, Jerry Bruckheimer Films. Regie: Tony Scott.

 

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Freitag, 10. März 2023

Star Trek 9 - Der Aufstand


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Das 9. Abenteuer der Star Trek-Reihe ist gleichzeit die 3. Verfilmung, die der Fernsehserie „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“ entlehnt worden ist. Die Figuren Captain Picard, der Androide Data, Commander Riker und die Schiffsberaterin Troi sowie der Klingone Commander Worf und Chefmechaniker Geordi LaForge dürften aber mittlerweile genauso bekannt sein wie seinerzeit Captain Kirk, Mr. Spock, „Pille“ McCoy, Lieutenant Uhura oder Scotty. Schöpfer der Ursprungs-Serie war Gene Roddenberry (1921-1991), auf dessen Ideen bisher noch einige Ableger folgten (z.B.: Deep Space Nine, Raumschiff Voyager usw.). 
Die Serie Star Trek - Picard (2020-2023, 3 Staffeln) läuft momentan noch auf den Streamingdiensten Prime Video und Paramount+.

In diesem Abenteuer bekommen es Captain Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) und seine Mannschaft mit den Son´a zu tun. Diese humanoide Rasse steht kurz davor auszusterben, da sich deren Körper nicht mehr von selbst regenerieren kann. Abhilfe kann jedoch die Energie eines Planeten schaffen, dessen Ringe eine besondere metaphasische Strahlung absondern, die die Zellstruktur von Lebewesen fortwährend verbessert. Um diese Energie zu gewinnen, muss allerdings ein Verfahren angewandt werden, bei dessen Durchführung die rund 600 menschlichen Bewohner des Planeten, die sogenannenten Ba´ku, sterben werden. Aus diesem Grund sollen sie mithilfe der Föderation zwangsweise umgesiedelt werden, doch die Son´a haben die Rechnung ohne die Crew der Enterprise-E gemacht, die einer möglichen Verschwörung auf den Grund gehen möchte.

Die Geschichte ist insgesamt nicht so schlüssig und auch weniger spannend als der Vorgängerfilm Star Trek-Der erste Kontakt, der ebenfalls wie hier schon unter der Regie von Riker-Darsteller Jonathan Frakes produziert wurde. Das muss man ganz klar anmerken. Doch zumindest geizt der Film nicht mit Action-Sequenzen, Humor und ein paar überraschenden Wendungen. Star-Trek-Standard im Grunde, gewürzt mit Öko-Anleihen. Ganz nett ist zum Beispiel am Anfang, als Captain Picard und Worf (Michael Dorn) den Androiden Data (Brent Spiner) einfangen müssen, der durch eine Fehlfunktion sich plötzlich gegen Föderationsmitglieder wendet. Zu dritt singen sie ein Lied namens „H.M.S. Pinafore“, das aus dem 19. Jahrhundert stammt. In dem Operetten-Song werden Patriotismus, Standeskämpfe und die Obrigkeiten veräppelt, welches sich ungefähr in diesem Science-Fiction-Film auch widerspiegelt. Hinzukommen ein paar witzige Begebenheiten, die durch die Strahlung der Planetenringe entstehen, die sich auf die Besatzungsmitglieder auswirkt: Klingone Worf bekommt einen riesigen, roten Pickel, die alte Beziehung zwischen Riker und Troi (Marina Sirtis) flammt wieder auf und Picard fühlt sich zur Einheimischen der Ba´ku, Anij (Donna Murphy), hingezogen. Außerdem kommen öfter Verfolgungsjagden vor, beispielsweise, wenn die Ba´ku zusammen mit Enterprisemitgliedern vor den Son´a fliehen, um nicht auf deren Raumschiff gebeamt zu werden oder die Enterprise-E vor 2 Son´a-Kampfschiffen in das „Briar Patch“ (=Dornendickicht) fliegen muss, um nicht vernichtet zu werden. Das Briar Patch besteht dabei aus seltsamen, energetischen Staubwolken und umhüllt quasi den Planeten der primitiven Ba´ku.

Tricktechnisch bietet der Film wieder CGI (=Computer Generated Imagery) vom Feinsten. Erstmals wurden hier die Raumschiff-Modelle komplett am Computer hergestellt. Weitere technische Glanzlichter sind die verschiedenen Abschnitte mit den Holodecks, etwa das nachgeahmte Ba´ku-Dorf oder die Kommandobrücke des Son´a-Hauptschiffes. Nicht zu vergessen das Beamen, das quasi aus einer produktionstechnischen Not heraus von Gene Roddenberrys Team erfunden wurde. Damals in den 1960er Jahren musste man Geld sparen, das Beamen auf einen Planeten ersetzte das aufwendige Filmen einer Landungs-Szene mit Modellen.

Schauspielerisch überzeugend sind meiner Meinung nach alle Darsteller, speziell Anthony Zerbe als Admiral Dougherty, der nur das Wohl seiner geliebten Föderation im Auge hat, oder F. Murray Abraham, der den skrupellosen Anführer der Son´a, Ru´afo, spielt. Die Schauspieler, die die Enterprise-Crewmitglieder verkörpern, agieren gewohnt solide und man merkt, dass sie absolut eingespielt sind.

Grundtenor des Streifens ist zweifelsohne der Respekt vor anderen Kulturen, wobei der Humanismus an manchen Stellen etwas übertrieben rüberkommt und zu konstruiert wirkt. Die Ba´ku sind ein friedliebendes Volk, das sich jeglicher Technik und Hektik der modernen Welt verweigert und dabei im Einklang mit der Natur lebt, wohingegen die aggressiven Son´a als Gegensatz dazu für Technikverliebtheit und Künstlichkeit stehen.

Die "Next-Generation-Crew" in einem ihrer letzten Kino-Abenteuer, leider mit einigen Schwarzen Löchern im Drehbuch. Benotung: "Noch Gut"! 6 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰✰ 

 
Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1998, ca. 103 Min., FSK: 12, OT.: Star Trek - Insurrection. Darsteller: Jonathan Frakes, Patrick Stewart, Gates McFadden, u.a. Musik: Jerry Goldsmith. Drehbuch: Michael Piller. Produktion: Paramount Pictures. Regie: Jonathan Frakes. 
 

 

Samstag, 4. März 2023

Minority Report

 

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Der Meister des anspruchsvolleren Unterhaltungskinos, Steven Spielberg, lieferte mit diesem Werk vor einigen Jahren seit langem wieder mal einen sehr guten Science-Fiction-Film für ältere Zuschauer ab. Die Vorgänger E.T. (1982) oder A.I. (2001) waren doch deutlich für eine sehr junge Zielgruppe gedacht. Literarische Vorlage für das Drehbuch lieferte Philip K. Dick (1928-1982), der schon die Grundlagen für Streifen wie Blade Runner (1982) oder Total Recall (1990/2012) schuf.

Die Hauptstadt Washington D.C. im Jahr 2054. Nach zirka 9 Jahren Testphase steht das sogenannte PreCrime-Programm kurz davor, in den gesamten Vereinigten Staaten zugelassen zu werden. Mithilfe von 3 mutierten Menschen, den Präkognitiven („Precogs“), können Morde vorhergesehen und somit verhindert werden. Dadurch war es möglich, die Kriminalitätsrate der Großstadt um 90 Prozent zu senken. Doch es gibt immer noch Zweifel an der Methode, inhaltliche wie juristische. Fehler könnten in der Vorhersage auftreten oder das bleibende Paradoxon stören, jemanden zu verhaften, der noch gar kein Verbrechen begangen hat. Leiter der PreCrime-Abteilung der Polizei ist John Anderton (Tom Cruise), der schon viele Leute auf diese Weise verhaftet hat. Doch eines Tages steht er plötzlich selbst unter Mordverdacht. Er versucht nun auf eigene Faust, seine Unschuld zu beweisen. Dafür braucht er die Minderheits-Aussage („Minority Report“) des weiblichen Precogs Agatha (Samantha Morton).

Die Produzenten von Minority Report bieten hier eine nicht ganz so düstere Zukunftsvision wie so manche Dystopien, in denen oft die Menschheit kurz vor der kompletten Ausrottung steht (wie z.B. in der Terminatorreihe). Allerdings liegt der Schwerpunkt durchaus in einer pessimistischen Sichtweise, in der es jedoch immer Hoffnung auf Besserung gibt. Die Angst vor Totalüberwachung durch den Staat und der Wirtschaft ist allgegenwärtig. „Big Brother is watching you“, das Zitat aus 1984 ist hier wirklich zutreffend, denn an jedem Ort werden die Bürger über die Augen gescannt, um deren Identität festzustellen: In der U-Bahn, im Einkaufszentrum, sogar in intimen Bereichen wie Schlafzimmer oder Toilette. Der technische Fortschritt macht´s möglich, teilweise ist dies ja heute schon der Fall. Desweiteren ist die Sorge um Gen-Manipulationen und deren Folgen ebenfalls ein Thema im Film. John sucht auf seiner Flucht die Genetikerin Dr. Hineman (Lois Smith) auf, die als erste das Potential der Precogs erkannte. Im Garten und im Gewächshaus ihres Anwesens trifft der Polizist auf einige mutierte Pflanzen, die ihn angreifen und fast lähmen. Das Thema „Drogenmissbrauch“ wird ebenfalls öfter aufgegriffen. Die PreCogs bekamen ihre hellseherischen Fähigkeiten aufgrund einer verunreinigten Droge, die ihre Eltern konsumiert hatten. Selbst John ist seit dem Tod seines Sohnes abhängig von einer Droge namens „Clarity“. Grundtenor des Blockbusters ist letztendlich die Angst vor stetig steigender Kriminalität, die in einigen nachrichtenähnlichen Einstellungen im Film dargestellt wird.

Erwähnenswert sind außerdem wiederkehrende Symboliken im Ablauf. Religiöse Aspekte wie Heiligenschein oder Engelhaftigkeit treffen auf die Hauptfigur respektive die Präkognitiven zu, aber auch Scheinheiligkeit in Bezug auf den Gründer von PreCrime, Lamar Burgess (Max von Sydow). Zudem wird das "Sehen" ständig aufgegriffen, etwa in Form des Hellsehens bzw. des Erkennens.

Der spannende Zukunftsfilm bietet wirklich so ziemlich alles, was einen guten Hollywood-Blockbuster ausmacht: Spannung, Emotionalität und tolle Optik. Natürlich ist hier mit Spielberg jemand am Start, der sein Handwerk versteht und jede Menge Erfahrung mitbringt, denn schon seit Ende der 1960er Jahre führt er Regie. Im vorliegenden Fall zieht er gekonnt die kinematographischen Register, die man benötigt, um einen erfolgreichen Film auf die Leinwand zu zaubern. Die zahlreichen Szenen mit den Visionen der Präkognitiven wurden durch ein besonderes Bleichverfahren nachbehandelt, so dass ein unscharfes, verwaschenes Bild entsteht. 
Die Tricktechnik ist gewohnt aufwendig und optisch beeindruckend: Zum Beispiel in der Szene, als Chief Anderton in bester Dr. Kimble-Manier in einem selbstfahrenden Wagen flieht, der magnetisch auf einer mehrspurigen Autobahn sogar an Hochhauswänden entlangfahren kann oder in jener Actionsequenz, die in einer vollautomatisierten Autofabrik stattfindet. Besondere Spezialität des Regisseurs sind die Lichteffekte, die schon in Unheimliche Begegnung der dritten Art (1977) oder im schon erwähnten E.T. zur Genüge vorkamen. Hier sind es oft dunkle Räume, die durch Licht von Lampen oder von außen etwas erhellt werden und dem Ganzen eine kammerspielartige, unangenehme Atmosphäre verleihen, die durch so manche Nahaufnahme noch verdichtet wird. Auf der Farb-Ebene kommt hinzu, dass Außenaufnahmen in der Stadt oft in einem Blau-Grau gehalten wurden, das wiederum das Düstere hervorhebt. Diese Methodiken kommen auch im klassischen Krimigenre des Film-noir zum Einsatz. Die Ausstattung ist genauso phänomenal wie die CGI-Effekte, dafür ließen sich die Macher extra von Futurologen beraten: Futuristische Autos und Waffen, Hovercraft-Helikopter, kleine Roboter-Spinnen auf dünnen Beinen, Werbe-Hologramme, interaktive Zeitungen/Zeitschriften oder entsprechende Inneneinrichtungen. Bezüge zu anderen Filmadaptionen gibt es ohnehin, im Besonderen jedoch zu Fahrenheit 451. Es sind etwa die Fliegenden Einheiten, also Polizisten mit Raketenrucksäcken, die Anderton in Washington verfolgen und verhaften wollen.
 
Ein paar musikalische Finessen bieten sich hier ebenfalls. Während John das große interaktive Display im PreCrime-Hauptquartier bedient, läuft Franz Schuberts „Unvollendete“ ab. Eine Anspielung auf unvollendete Werke und eine Betonung seiner Bewegungen, die einem Dirigenten gleichkommen. Später, als der Hauptdarsteller zusammen mit Agatha durch ein großes Kaufhaus rennt, läuft im Hintergrund das Lied „Moon River“, sehr bekannt aus dem Film Frühstück bei Tiffany (1961). Der Liedtext thematisiert die rastlose Suche der Menschen nach Ruhe, Heimat und Geborgenheit, genau wie die beiden in diesem Sci-Fi-Streifen.  
Störend für manchen Zuschauer dürfte wohl das intensive Product Placement gewesen sein. In vielen Einstellungen werden bekannte Marken dargestellt, da ist es nicht verwunderlich, dass der Film einige Jahre den Rekord für die meisten Produktplatzierungen innehatte. Dieser wurde erst durch den James Bond-Streifen Skyfall im Jahr 2012 übertroffen. Nichtsdestotrotz gab es einige Auszeichnungen wie etwa den Saturn-Award in mehreren Kategorien und eine Oscarnominierung für den besten Tonschnitt 2003. 2015 gab es eine Serie mit gleichem Titel, die aber bereits nach einer Staffel mit 10 Episoden wegen schwacher Quoten eingestellt wurde.
 
Sehr guter Zukunftsfilm, der zum Nachdenken anregt. Ein paar Szenen sind etwas merkwürdig und hätte man auch weglassen können, deshalb gibt es hier einen kleinen Abzug. Gesamtnote: "Ausgezeichnet". 9 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰
 
 
Daten zum Film:  
Spielfilm, USA 2002, ca. 145 Min., FSK: 12. Darsteller: Tom Cruise, Colin Farrell, Samantha Morton, u.a. Musik: John Williams. Drehbuch: Scott Frank, Jon Cohen. Produktion: 20th Century Fox, Dreamworks. Regie: Steven Spielberg.