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Sonntag, 7. April 2024

Filmvorstellung: Spaceballs

 

© Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)
 
 
 
Inhaltsangabe: 🚀🌌🤣

Spaceballs ist eine Science-Fiction-Filmkomödie aus dem Jahr 1987 von Regisseur Mel Brooks, die vor allem die Star-Wars-Filme und deren Merchandising parodiert. 

Die Bewohner des Planeten Spaceballs gingen so verschwenderisch mit ihren Ressourcen um, dass sie von einer akuten Sauerstoff-Knappheit bedroht sind. Damit ihnen nicht die Luft ausgeht, wollen sie Selbige vom Planeten Druidia absaugen. Kurzerhand entführt man auf Befehl des Präsidenten Skroob (Mel Brooks) die Prinzessin Vespa (Daphne Zuniga) von diesem Planeten und fordert von König Roland (Dick van Patten) für die Freilassung seiner Tochter im Gegenzug die Schutzschild-Kombination von Druidia. 
In seiner Verzweiflung heuert Roland den Draufgänger Lone Starr (Bill Pullman) an, der gerade in der Nähe mit seinem Weltraum-Wohnmobil durchs All düst. An seiner Seite ist sein treuer Begleiter, der Möter Waldi (John Candy), halb Mensch, halb Köter "und sein bester Freund." Da Lone Starr Schulden beim galaktischen Bösewicht Pizza Mampf (Dom DeLuise) hat, willigt er ein unter der Bedingung, eine Million Spacedollar als Belohnung zu erhalten. Schließlich schafft er es rechtzeitig, die Prinzessin und ihre Roboter-Zofe Dotty Matrix (Lorene Yarnell) kurz vor der Gefangenschaft durch Lord Helmchen (Rick Moranis) mit seinem riesigen Spaceball-Raumschiff zu befreien und auf dem Wüstenmond der Vega notzulanden. 
Da er zuvor "nur für einen Fünfer" getankt hatte, geht ihnen der Treibstoff aus. Als alle in der Wüste vor Durst zusammenbrechen, werden sie von kleinen Kreaturen, den Dinks, gerettet und zum Tempel des Besserwissers Yoghurt (ebenfalls Brooks) gebracht. Yoghurt erklärt Lone Starr das Geheimnis des "Saftes", einer überirdischen Macht, und gibt ihm einen Ring, um den Saft zu nutzen. 
Die Spaceballs haben aber die erfolgreiche Verfolgung aufgenommen und können die Prinzessin erneut gefangen nehmen und die Kombination für den Schutzschild von König Roland erpressen. Lone Starr und Waldi machen sich ihrerseits auf den Weg zur Hauptstadt des Planeten namens Spaceball-City und befreien Vespa und ihre Roboter-Zofe. Doch die fiesen Spaceballs Lord Helmchen, Colonel Sandfurz (George Wyner) und Skroob machen sich auf den Weg nach Druidia, um die ganze Luft mit ihrem Raumschiff zu stehlen. Jetzt ist Eile geboten, denn das Raumschiff der Spaceballs ist ein riesiger Transformer, der sich in eine Weltraum-Putzfrau mit Staubsauger verwandeln und die kostbare Atemluft absaugen kann.
Spielfilm, USA 1987, ca. 96 Min., FSK: ab 12.



[Facebook: Geris Werbe-, Film- und Fernsehgruppe]

Samstag, 7. Oktober 2023

Filmvorstellungen: Blade Runner / Blade Runner 2049

 

© Warner-Columbia Filmverleih / Sony

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-rays)
 
 
Inhaltsangaben

Blade Runner: In einem fiktiven Jahr 2019 in Los Angeles. Die Stadt ist schmutzig und überbevölkert. Die Umwelt ist so ziemlich zerstört, echte Tiere und Pflanzen gibt es kaum noch. Vieles wird künstlich hergestellt. Die meiste Zeit über regnet es und es ist dunkel. Die Besiedlung von anderen Planeten ist in vollem Gange, allerdings werden diese Kolonien von sogenannten Replikanten unter sklavenartigen Arbeitsbedingungen erschlossen. Solche Replikanten sind keine Roboter, sondern genetisch verbesserte Menschen. Sie verfügen über eine bessere Physis und manche von ihnen sogar über eine höhere Intelligenz. Damit sie der "normalen" Menschheit gegenüber nicht zur Bedrohung werden, wurde ihnen eine maximale Lebensdauer von 4 Jahren genetisch implantiert. Die mächtige Tyrell Corporation ist hauptsächlich für die "Produktion" dieser Menschenkopien der "Baureihe" Nexus-6 verantwortlich.
Ein paar Replikanten allerdings meuterten auf einer der Kolonien, kaperten ein Raumschiff, töteten Menschen dabei und flohen auf die Erde zurück. Jetzt werden die sogenannten Blade Runner aktiviert, eine Spezialeinheit des Los Angeles Police Departments. Diese sollen die abtrünnigen Replikanten aufspüren und liquidieren. Der Beste unter ihnen ist Rick Deckard (Harrison Ford). Er macht Jagd auf sie, wird aber bald selbst zum Gejagten.
Spielfilm: USA 1982, 117 Min., FSK:12.
 
Blade Runner 2049: Die Forsetzung spielt 30 Jahre nach den Ereignissen von Teil 1. In Los Angeles und der übrigen Welt hat sich kaum etwas verbessert. Die Umwelt ist verschmutzt, manche Gebiete sind nuklear verseucht. Die Stadt selbst ist bewohnt von Menschen, Replikanten und Hologrammen.
Inzwischen hat die Wallace Corporation die insolvente Tyrell Corporation übernommen und neue Replikanten-Modelle (Nexus-9) auf den Markt gebracht. Die Nexus-9er sind nicht mehr aggressiv und aufsässig, sondern tun ihren Dienst entsprechend ihrer genetisch codierten Lebenszeit. Doch es gibt immer noch "Fehlproduktionen", Replikanten, die eine unbegrenzte Lebensdauer besitzen. Officer K (Ryan Gosling), selbst ein Replikant, muss diese im Verborgenen lebenden Menschenkopien aufspüren und eliminieren.
Bei einem solchen Auftrag stößt Officer K auf eine Kiste, die menschliche Knochen enthält. Nachforschungen ergeben, dass diese Überreste einer Replikantin gehörten, die vor dreißig Jahren ein Baby entbunden hat und dabei verstorben ist. Officer Ks Vorgesetzte, Lieutenant Joshi (Robin Wright), ist über die Nachricht von diesem Fund besorgt. Sie glaubt, dass ein solches Kind einen Krieg oder ein Massaker auslösen könnte, wenn mit der Gebärfähigkeit der letzte Vorsprung der Menschen gegenüber den Replikanten verloren wäre. Officer K soll daher das Kind finden und töten. Auf seiner Suche trifft er auf den ehemaligen Blade Runner Deckard, der sich in den Ruinen von Las Vegas aufhält.
Spielfilm: USA 2017, 164 Min., FSK:12.
 
 

 

Samstag, 13. Mai 2023

Skyfall

 

©Sony Pictures

*(Amazon-Affiliatelink)
 
 
"Mein Name ist Bond, James Bond!" Den bekannten Satz des britischen Filmagenten Ihrer Majestät kennt wohl inzwischen jeder. Skyfall ist schon der 23. Film der Reihe, die damit im Jahr 2012 ihr 50-jähriges Jubiläum feierte. Bisher wurden insgesamt 25 Streifen über den berühmten Doppelnull-Agenten mit der Lizenz zum Töten veröffentlicht (Stand: 2023).

007 (Daniel Craig) jagt dieses Mal einen Auftragsmörder in Istanbul namens Patrice (Ola Rapace). Wie der Zuschauer bald erfährt, hat dieser eine wichtige Festplatte vom britischen Geheimdienst MI6 geklaut. Darauf sind die Namen der wichtigsten NATO-Agenten gespeichert, die in Terror-Organisationen eingeschleust wurden.
Bond bekommt Unterstützung von einer gewissen Moneypenny (Naomie Harris), die zu diesem Zeitpunkt noch im Außeneinsatz tätig ist, später ist sie dann nur noch die Sekretärin von 007s Vorgesetztem Gareth Mallory (Ralph Fiennes), besser bekannt als "M". 
Allerdings entwischt der Bösewicht und James wird auch noch versehentlich von seiner Kollegin angeschossen. Jetzt muss der Geheimdienst sich was Neues einfallen lassen, um die Festplatte zurückzugewinnen, sonst werden viele Agenten enttarnt und getötet.
James Noch-Vorgesetzte M (Judi Dench) vermutet hinter dem ganzen Schlamassel einen ehemaligen Agenten namens Silva (grandios: Javier Bardem), der in Hongkong tätig war und schon vor einiger Zeit die Seiten gewechselt hatte.
 
Für mich ist Skyfall einer der besten 007-Filme und definitiv der beste innerhalb der Craig-Reihe. Er bietet alles auf, was dieses Franchise bzw. diese Marke "Bond" in den letzten Jahrzehnten so erfolgreich gemacht hat. Gute Unterhaltung, Spannung, tolle Action, schöne Frauen und interessante Locations - nicht nur Istanbul, sondern auch Shanghai, London, Macau und die schottischen Highlands, wo der britische Geheimagent einst aufwuchs, werden hier aufgeboten.
Selbstverständlich darf man die Schauspieler nicht vergessen, die hier gut miteinander harmonieren. Am amüsantesten ist für mich die Szene im Museum, als 007 zum ersten Mal auf den neuen Quartiermeister "Q" (Ben Whishaw) trifft und sich über sein jugendliches Aussehen lustig macht und Q entsprechend kontert.

Das Drehbuch des Films ist in sich stimmig, gute Schnitte und Kamera-Einsätze sorgen dafür, dass die Handlung flüssig läuft und keine Langeweile aufkommt. Musikalisch wurde hier sehr gute Arbeit geleistet, der Titelsong von Adele & Paul Epworth wurde sogar 2013 mit einem Oscar belohnt. Viele Abend- und Nachtszenen (zum Beispiel in Shanghai oder Macau) wurden mit spannungsgeladenem Sound versehen, so dass eine bestimmte, fast unheimliche Atmosphäre bei diesen Szenen zu spüren ist. Für den Tonschnitt gab es ebenfalls die begehrte Trophäe.

Viel Negatives kann man eigentlich nicht über diesen 23. Film des Franchise schreiben, höchstens darüber, dass 007 auch diesmal wie ein Superheld daherkommt, der sich aus jeder kniffligen Situation befreien kann und quasi unsterblich ist.
 
Ein klasse Bond, so wie man ihn mag! Da passt Vieles zusammen, was man von den beiden Nachfolgern (Spectre, Keine Zeit zu sterben) nicht behaupten kann. Bewertung: Ausgezeichnet! 9 von 10 möglichen Sternchen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, GB/USA 2012, ca. 143 Min., FSK: ab 12. Darsteller: Ralph Fiennes, Daniel Craig, Bérénice Marlohe, Albert Finney, Judi Dench, Ben Whishaw, Javier Bardem, u.a. Drehbuch: Purvis&Wade, John Logan. Musik: Thomas Newman. Kamera: Roger Deakins. Produktion: EON Productions, Sony Pictures, MGM. Regie: Sam Mendes.
 

Samstag, 1. April 2023

Die Unglaublichen 2

 

*(Amazon-Affiliatelink)
 

Auch im zweiten Teil muss sich die sympathische, fünfköpfige Superhelden-Familie Parr wieder einigen Gefahren aussetzen, um die Öffentlichkeit vor Unheil zu bewahren. Die Handlung setzt unmittelbar am Ende des Originalfilms von 2004 ein, für den auch schon Regisseur Brad Bird verantwortlich war.

Bei dem Versuch, den Schurken namens „Der Tunnelgräber“ aufzuhalten, der gerade unterirdisch mit einem riesigen Bohrmaschinen-Fahrzeug einen Banktresor plündern will, geht in der Stadt so viel zu Bruch, dass die Regierung das Superhelden-Programm unter der Leitung von Rick Dicker ab sofort einstellt. Sogar weltweit wurden schon Leute mit übernatürlichen Kräften verboten und für illegal erklärt. Die Parrs kommen zunächst für 2 Wochen in einem Hotel unter, bis die Eltern plötzlich ein neues Arbeits-Angebot von einem reichen Superhelden-Fan bekommen. Winston Deavor möchte, dass die Helden wieder legal arbeiten dürfen und unterstützt deshalb vorerst einmal Helen Parr alias Elastigirl mit einer Kampagne, um das Superhelden-Image in der Öffentlichkeit wieder aufzupolieren. Bob Parr alias Mr. Incredible passt das allerdings nicht so recht in den Kram, schließlich ist er der starke Mann im Haus und für das Brötchenverdienen zuständig. Jetzt muss er plötzlich auf seine 3 Kinder Violetta, Robert und Jack-Jack aufpassen. Ein Umstand, der ihm den letzten Schlaf raubt. Doch auch Helen hat so ihre Schwierigkeiten, ein Bösewicht namens „Screenslaver“ macht ihr schwer zu schaffen.

Wenn man Musik und Ausstattung in dem Animationsstreifen mal etwas genauer unter die Lupe nimmt, fühlt man sich stark an 60er Jahre Agentenfilme erinnert. Doch das James-Bond-Feeling aus dem ersten Teil will hier in der Fortsetzung nicht so richtig aufkommen. Dafür sind die Gegenspieler zu harmlos und technische Spielereien Mangelware. Augenmerk wird hier eindeutig auf das Familienleben gelegt, vor allem der überforderte Familienvater Bob sorgt für einige lustige Momente. Wie er zum Beispiel seinem Sohn Robert (alias Flash) Mathe erklären will und fast verzweifelt („Die ändern einfach Mathe!“) oder die Teenager-Tochter Violetta Liebeskummer wegen einem Jungen aus ihrer Klasse hat und er ihr nicht helfen kann. Am meisten Probleme verursacht allerdings das Baby Jack-Jack. Wie Bob bald herausfindet, hat das Baby auch Superkräfte, allerdings nicht nur 2 oder 3, sondern gleich 17: Es hat beispielsweise Laser-Augen, kann sich in ein Flammen-Monster verwandeln, sich multiplizieren oder durch Wände gehen.

Großes Plus bei solchen Computer-Animationen sind stets die liebevoll gestalteten Figuren, Fahrzeuge, Umgebungen und die vielen sonstigen Details. Ganz witzig ist etwa die Modedesignerin Edna, die die High-Tech-Anzüge für Superhelden entwirft und der Familie manchmal mit gutem Rat zur Seite steht. Sie übernimmt sogar einmal das Babysitten für Bob und kreiert gleich einen Anzug für den Kleinen. Von den Fahrzeugen sind wohl das riesige Tragflächen-Schiff von Winstons Firma DevTech, in das sogar ein Flugzeug integriert ist oder das Incredi-Mobil von Bob, das sich in ein Boot verwandeln kann, am beeindruckensten. Viele Gegenstände sind detailliert ausgearbeitet, Oberflächenstrukturen lassen das Material erkennen, ob es sich nun um Glas, Metall oder Leder handelt, auch Spiegelungen hat man nicht vergessen.

Alles in allem ein netter Familienfilm, bei dem etwas die Spannung zu kurz kommt. Die knapp 2 Stunden Handlung vergehen trotzdem ziemlich schnell und man hat sich letztendlich gut unterhalten, auch wenn die Story nicht viel Neues und Überraschendes bietet. Einmal gibt es eine Art Konsumkritik, als der Bösewicht Screenslaver seine Botschaft über die Bildschirme laufen lässt, dass sich die Menschen nur noch über die Medien Informationen holen und keine eigenen Erfahrungen mehr in der Realität machen wollen.

Ein unterhaltsamer Animations-Streifen für die ganze Familie. Note: Gut! 7 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰ 


Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2018, ca. 118 Min., FSK: ab 6. OT: Incredibles 2. Synchronsprecher (dt.): Markus Maria Profitlich, Katrin Fröhlich, Emilia Schüle, Dominik Schneider, Jan Odle, Mechthild Großmann, u.a. Drehbuch: Brad Bird. Musik: Michael Giacchino. Produktion/Vertrieb: Pixar Animation, Disney. Regie: Brad Bird. 
 

Was ist mit Bob?

 

*(Amazon-Affiliatelink)

 

Eine tolle Komödie hat hier der britische Regisseur Frank Oz vor vielen Jahren an die Leinwand gezaubert. Der ehemalige Puppenspieler (Muppet Show, Sesamstraße, Krieg der Sterne) lieferte vorher schon mehrmals gute Filme ab, z.B. Der kleine Horrorladen oder Zwei hinreißend verdorbene Schurken. Außerdem wirkte er in mehreren Streifen als Nebendarsteller mit.

Bob Weily (Bill Murray) leidet unter Zwangsneurosen und Phobien. Bisher konnte kein Therapeut helfen, im Gegenteil, genervt vom Patienten, schicken sie ihn einfach zum nächsten Arzt. Wie auch im nächsten Fall, als Bob an den erfolgreichen Psychiater Dr. Leo Marvin (Richard Dreyfuss) verwiesen wird. Dieser hat allerdings eher wenig Interesse daran, Bob wirklich zu unterstützen und betrachtet ihn vielmehr als zahlenden Kunden. Viel wichtiger sind Leo seine Karriere und seine Familie, mit der er am kommenden Labor Day den Urlaub am See in New Hampshire verbringen will.
Dumm nur, dass Bob sich nicht abwimmeln lässt und herausfindet, wo der Psychiater die Feiertage verbringt. Von nun an mischt sich die Nervensäge immer mehr in Leos Leben ein und sorgt unbewusst dafür, dass der Doktor selbst zum Nervenbündel wird. Um den Quälgeist endlich loszuwerden, hilft nur noch eine radikale Maßnahme: Die Todestherapie.

Mit Was ist mit Bob? gelang den Machern ein Film, der wohltuend weit weg ist von irgendwelchen Blödelkomödien, die in den letzten Jahren so auf den Markt kamen. Viel Situationskomik mit gutem Timing und nur wenig Albernheiten sorgen dafür, dass man sich ihn immer wieder gerne anschaut. Das Schauspieler-Ensemble ist bis in die kleinsten Nebenrollen super besetzt und sorgt dafür, dass die Komödie prima funktioniert. Speziell das Gegensatz-Paar Murray/Dreyfuss liefert sich viele lustige Duelle, aber auch die anderen bieten eine gute Leistung. Da sind zum einen Leos Kinder Anna (Kathryn Erbe) und Sigmund (Charlie Korsmo), die unter der unterkühlten Erziehung ihres Vaters zu leiden haben und deshalb Bobs sympathische Art vorziehen. Zum anderen alle anderen, die Bobs nettes Auftreten besser finden als das von Leo. Sogar die Mitarbeiter einer nahegelegenen Nervenklinik halten ihn nicht für verrückt.  Ein Umstand, der den Psychiater immer mehr zur Weißglut treibt und ihn selbst zum Nervenwrack werden lässt.

Letztlich wird hier die Frage aufgeworfen, wer eigentlich verrückter ist: Der Patient oder der Psychiater. Zum Glück wird das Thema auf humorvolle Art angegangen und sorgt dadurch für viele lustige Momente, auch wenn es hier selbstverständlich um einen kranken Menschen geht, der behandelt werden möchte. Der Seitenhieb geht vermutlich dabei in Richtung amerikanisches Gesundheits-System, das nunmal sehr profitorientiert ausgelegt ist. Das zeigt sich zum Beispiel an der ersten Begegnung zwischen Bob und Leo in dessen Arztpraxis. Leo versucht Bob schnell loszuwerden, indem er ihm sein neues Therapie-Buch "Babyschritte" in die Hand drückt und sofort in Rechnung stellt.

Hinreißende Komödie mit einem sehr guten Schauspieler-Ensemble und gut getimtem Humor. Meine Enschätzung: Sehr gut! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰


Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1991, ca. 95 Min., FSK: ab 6, OT.: What about Bob? Darsteller: Bill Murray, Richard Dreyfuss, Julie Hagerty, Kathryn Erbe, u.a. Drehbuch: Tom Schulmann, Alvin Sagen. Musik: Miles Goodman. Kamera: Michael Ballhaus. Produktion: Touchstone Pictures. Regie: Frank Oz (eigentl.: Richard Frank Oznowicz).
 

Sonntag, 29. Januar 2023

Pappa ante portas


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Pappa ante Portas ist eine grandiose Filmkomödie (1991) des vielseitigen Humoristen Loriot (eigentl. Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, 1923-2011), der darin mehrere Rollen verkörpert (z.B.: den Schriftsteller Lothar Frohwein oder Opa Hoppenstedt). Sein Künstlername bezieht sich auf das Wappentier seines Familien-Stammbaumes, den Vogel Pirol, auf französisch eben "Loriot".

Heinrich Lohse (Loriot) ist Verkaufsdirektor bei der Deutschen Röhren AG. Doch als er eines Tages zu viel Büromaterial auf Kosten der Firma bestellt, wird er von seinem Vorgesetzten (Kurt Hübner) vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Von nun an geht der 59-Jährige seiner Frau Renate (Evelyn Hamann), seinem Sohn Dieter (Gerrit Schmidt-Foß, dt. Stimme von Leonardo DiCaprio) und allen anderen Mitmenschen gehörig auf die Nerven, da er die Rente nicht gewohnt ist und sich zuhause nur langweilt. "Ich übe noch!", wie er selbst betont.
Dabei kommt es immer wieder zu komischen Situationen und mittleren Katastrophen. Einmal bestellt er zu viel Senf, dann lässt er ein ganzes Filmteam in seiner Villa eine Folge der Serie "Die Schnakenburgs" drehen. Seine Ehefrau versucht dem Ganzen zu entfliehen, in dem sie einen Nebenjob als Pralinentest-Esserin bei dem Riegelhersteller Drögel (Hans-Helmut Müller) annimmt. Schließlich kommt es soweit, dass Heinrich eines Abends für einen Einbrecher gehalten und verhaftet wird. 
Zum 80. Geburtstag von Renates Mutter fahren die Lohses schließlich gemeinsam mit dem Zug, in dem auch Renates Schwester und ihr pedantischer Ehemann mitfahren. Als sich die beiden Letzteren während der Feier streiten, versöhnt sich Heinrich mit seiner Frau wieder. Am Ende versuchen sie ein gemeinsames Hobby zu finden und spielen vor dem Sohn und der Haushälterin (Inge Wolffberg) mehr schlecht als recht gemeinsam Blockflöte.
 
"Pappa ante portas" ist ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht unbedingt aufwendige Spezialeffekte braucht, um einen ordentlichen Film abzuliefern. Gute Darsteller, eine witzige Story samt spaßigen Dialogen und die Verballhornung des Kleinbürgertums in alltäglichen Situationen sorgen für jede Menge Unterhaltung. Das Ganze ist zudem wohltuend weit weg von irgendwelchen Blödelstreifen neuerer Machart, in denen immer die gleichen Leute mitspielen.
 
Die Komödie ist zwar nicht mehr neu, aber der Humor darin bleibt zeitlos. Schade eigentlich, dass Loriot nur insgesamt zwei Kinofilme drehte. Diesen und im Jahr 1988 "Ödipussi". Subtiler Witz und ausgefeilte Situationskomik machen den Film zu einem Vergnügen, wenn der Papa vor den Toren steht, wie einst Hannibal ("Hannibal ante portas!"). 
Dabei kann man wirklich herzhaft lachen - etwa in der Szene mit Lothar Frohwein - und es bleibt garantiert kein Auge trocken. Da kann man diese Rezension nur noch folgendermaßen abschließen: "Krawehl, krawehl!"
 
Tolle Komödie von und mit Loriot, einfach nur meisterlich. Höchstwertung! 10 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, BRD 1991, FSK: 0. Darsteller: Evelyn Hamann, Loriot, Gerrit Schmidt-Foß, Gerd Dudenhöffer u.a. Musik: Rolf Wilhelm. Drehbuch: Loriot. Produktion/Vertrieb: Studio Babelsberg (ehemals DEFA-Studios)/Tobis. Regie: Loriot.