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Samstag, 1. April 2023

Die Unglaublichen 2

 

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Auch im zweiten Teil muss sich die sympathische, fünfköpfige Superhelden-Familie Parr wieder einigen Gefahren aussetzen, um die Öffentlichkeit vor Unheil zu bewahren. Die Handlung setzt unmittelbar am Ende des Originalfilms von 2004 ein, für den auch schon Regisseur Brad Bird verantwortlich war.

Bei dem Versuch, den Schurken namens „Der Tunnelgräber“ aufzuhalten, der gerade unterirdisch mit einem riesigen Bohrmaschinen-Fahrzeug einen Banktresor plündern will, geht in der Stadt so viel zu Bruch, dass die Regierung das Superhelden-Programm unter der Leitung von Rick Dicker ab sofort einstellt. Sogar weltweit wurden schon Leute mit übernatürlichen Kräften verboten und für illegal erklärt. Die Parrs kommen zunächst für 2 Wochen in einem Hotel unter, bis die Eltern plötzlich ein neues Arbeits-Angebot von einem reichen Superhelden-Fan bekommen. Winston Deavor möchte, dass die Helden wieder legal arbeiten dürfen und unterstützt deshalb vorerst einmal Helen Parr alias Elastigirl mit einer Kampagne, um das Superhelden-Image in der Öffentlichkeit wieder aufzupolieren. Bob Parr alias Mr. Incredible passt das allerdings nicht so recht in den Kram, schließlich ist er der starke Mann im Haus und für das Brötchenverdienen zuständig. Jetzt muss er plötzlich auf seine 3 Kinder Violetta, Robert und Jack-Jack aufpassen. Ein Umstand, der ihm den letzten Schlaf raubt. Doch auch Helen hat so ihre Schwierigkeiten, ein Bösewicht namens „Screenslaver“ macht ihr schwer zu schaffen.

Wenn man Musik und Ausstattung in dem Animationsstreifen mal etwas genauer unter die Lupe nimmt, fühlt man sich stark an 60er Jahre Agentenfilme erinnert. Doch das James-Bond-Feeling aus dem ersten Teil will hier in der Fortsetzung nicht so richtig aufkommen. Dafür sind die Gegenspieler zu harmlos und technische Spielereien Mangelware. Augenmerk wird hier eindeutig auf das Familienleben gelegt, vor allem der überforderte Familienvater Bob sorgt für einige lustige Momente. Wie er zum Beispiel seinem Sohn Robert (alias Flash) Mathe erklären will und fast verzweifelt („Die ändern einfach Mathe!“) oder die Teenager-Tochter Violetta Liebeskummer wegen einem Jungen aus ihrer Klasse hat und er ihr nicht helfen kann. Am meisten Probleme verursacht allerdings das Baby Jack-Jack. Wie Bob bald herausfindet, hat das Baby auch Superkräfte, allerdings nicht nur 2 oder 3, sondern gleich 17: Es hat beispielsweise Laser-Augen, kann sich in ein Flammen-Monster verwandeln, sich multiplizieren oder durch Wände gehen.

Großes Plus bei solchen Computer-Animationen sind stets die liebevoll gestalteten Figuren, Fahrzeuge, Umgebungen und die vielen sonstigen Details. Ganz witzig ist etwa die Modedesignerin Edna, die die High-Tech-Anzüge für Superhelden entwirft und der Familie manchmal mit gutem Rat zur Seite steht. Sie übernimmt sogar einmal das Babysitten für Bob und kreiert gleich einen Anzug für den Kleinen. Von den Fahrzeugen sind wohl das riesige Tragflächen-Schiff von Winstons Firma DevTech, in das sogar ein Flugzeug integriert ist oder das Incredi-Mobil von Bob, das sich in ein Boot verwandeln kann, am beeindruckensten. Viele Gegenstände sind detailliert ausgearbeitet, Oberflächenstrukturen lassen das Material erkennen, ob es sich nun um Glas, Metall oder Leder handelt, auch Spiegelungen hat man nicht vergessen.

Alles in allem ein netter Familienfilm, bei dem etwas die Spannung zu kurz kommt. Die knapp 2 Stunden Handlung vergehen trotzdem ziemlich schnell und man hat sich letztendlich gut unterhalten, auch wenn die Story nicht viel Neues und Überraschendes bietet. Einmal gibt es eine Art Konsumkritik, als der Bösewicht Screenslaver seine Botschaft über die Bildschirme laufen lässt, dass sich die Menschen nur noch über die Medien Informationen holen und keine eigenen Erfahrungen mehr in der Realität machen wollen.

Ein unterhaltsamer Animations-Streifen für die ganze Familie. Note: Gut! 7 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰ 


Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2018, ca. 118 Min., FSK: ab 6. OT: Incredibles 2. Synchronsprecher (dt.): Markus Maria Profitlich, Katrin Fröhlich, Emilia Schüle, Dominik Schneider, Jan Odle, Mechthild Großmann, u.a. Drehbuch: Brad Bird. Musik: Michael Giacchino. Produktion/Vertrieb: Pixar Animation, Disney. Regie: Brad Bird. 
 

Sonntag, 12. Februar 2023

Ratatouille

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Einen der wohl schönsten computeranimierten Filme hat das Trickstudio Disney-Pixar mit Ratatouille vor einigen Jahren geschaffen. Regisseur Brad Bird hatte schon 2004 mit den Unglaublichen neue Maßstäbe gesetzt. Hier wurde 3 Jahre später besonderer Wert auf naturgetreue Nachbildung von Haaren, Gewebe und Textilien gelegt.

Die Wander-Ratte Rémy hat für seine Spezies ein ungewöhnliches Gespür für kulinarische Köstlichkeiten. Ihn verschlägt es eines Tages mitsamt seiner großen Sippschaft vom Land in die Großstadt Paris. Mehr durch Zufall trifft er dort auf das Feinschmecker-Restaurant seines Vorbildes, des verstorbenen Meisterkochs Gusteau. Dessen Motto lautete stets: "Jeder kann kochen" (im Originaltext: Tout le monde peut cuisiner). Seine Leidenschaft fürs Kochen und die Freundschaft zu dem Menschen Linguini, der in dem Sternelokal als Küchenhilfe arbeitet, helfen der Ratte Rémy, schließlich in der Welt der Haute Cuisine unbemerkt tätig zu werden. Doch Probleme bereiten ihm seine eigene Verwandtschaft, der cholerische Sous-Chef Skinner, ein Gesundheitsinspektor und ein gnadenloser Restaurant-Kritiker.

Netter Animationsstreifen für die ganze Familie, auch wenn kleine Kinder die Handlung wohl weniger vestehen werden, sich aber an den putzig dargestellen Figuren erfreuen dürfen. Typisch für CGI-Filme ist die menschenähnliche (anthropomorphe) Konzeption von Tieren und Gegenständen (z.B. in Toys), dadurch wirken die Darsteller sehr sympathisch. Im vorliegenden Fall verstehen die Ratten sogar die menschliche Sprache und handeln auch sehr menschenähnlich, ein Umstand der bei Erwachsenen sicher als Kritikpunkt aufgeführt werden kann, Kinder dürfte dies wohl kaum stören. 

Überhaupt wurde großer Wert auf die Charakterzeichnung gelegt, ein Aspekt, der bei vielen (schlechteren) CGI-Streifen oft vernachlässigt wird. Hauptdarsteller Rémy ist oft hin- und hergerissen zwischen seiner "schlichten" Herkunft und seiner Liebe zu gutem Essen, Küchenhelfer Linguini ist sehr tolpatschig, aber ein gutmütiger Kerl, seine Kollegin in der Küche, Colette, ist sehr hartnäckig, was ihre Arbeit betrifft, der kleine Sous-Chef Skinner ist quasi der Bösewicht in der Geschichte und Restaurant-Kritiker Anton Ego wirkt wie ein verkappter Vampir, letztlich weiß er aber gutes Essen zu schätzen und spricht auch dafür sein Lob aus.

Der Titel "Ratatouille" lässt schon gewisse Anspielungen vermuten, besonders auf das engl. Wort "rat" für Ratte, daneben ist es natürlich ein bekannter französischer Gemüse-Eintopf, der sowohl kalt als auch heiß serviert werden kann; kleiner Spoiler an dieser Stelle: Im Film heißt am Ende das Restaurant Linguinis, Colettes und Rémys ebenfalls "Ratatouille". In welcher Zeit die Handlung selbst spielt, kann nur vermutet werden. Das Ganze kommt eher altmodisch daher, welches aber durchaus zum Gesamtkonzept des Films passt. In keiner einzigen Szene werden Computer benutzt, vieles wird per Hand oder mit einer mechanischen Schreibmaschine geschrieben. In einigen Sequenzen kommen zumindest Autos und Motorräder vor, so dass man annehmen kann, dass die Geschichte Mitte des 20. Jahrhunderts spielt.

Der Streifen erhielt viele Auszeichnungen, zum Beispiel 2008 den Oscar für den "Besten Animationsfilm". Dazukommen einige Nominierungen für etwa "Bestes Originaldrehbuch" oder den "Besten Ton". Komponist Giacchino verwendete vor allem Klavier und Streichinstrumente, die oft pizzicato (=gezupft) gespielt wurden, aber auch Mundharmonika und Akkordeon, um ein französisches Flair zu erzeugen. Neben einem musikalischen Hauptthema schrieb er zu jeder Figur eigene, charakteristische Melodiepassagen.

Putziger Computeranimationsfilm, mit intelligenter Handlung und viel Liebe zum (kulinarischen) Detail. Meine Einschätzung: "Sehr gut"! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰

 

Daten zum Film:
Animationsfilm, USA 2007, ca. 111 Min., FSK: 0. Sprecher (dt.): Axel Malzacher (Rémy), Stefan Günther (Linguini), Elisabeth von Koch (Colette), u.a. Musik: Michael Giacchino. Drehbuch: Jim Capobianco, Kathy Greenberg, u.a. Produktion: Disney-Pixar. Regie: Brad Bird, Jan Jaroslav Pinkava.
 

 

 

Samstag, 28. Januar 2023

Die Monster AG

 

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Der Animationsfilm aus dem Disneystudio "Pixar" hat zwar mittlerweile schon einige Jahre auf dem Buckel, jedoch in keinster Weise von seinem Charme verloren. Ebenso beeindruckend ist die Qualität der Computer-Tricktechnik für damalige Verhältnisse, die mit heutigen Streifen gleicher Machart durchaus noch mithalten kann. 2013 folgte ein Prequel mit dem Titel "Die Monster Uni". Seit 2021 existiert eine Serie mit dem Titel "Monster bei der Arbeit" (Monsters at Work) auf dem Streamingdienst Disney+.

Mike Glotzkowski und sein Kumpel James "Sulley" Sullivan arbeiten zusammen in einer großen Firma. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, wären die beiden nicht Monster und Angestellte der Monster Aktiengesellschaft. Deren Aufgabe ist es, die gesamte Energie für die Stadt namens Monstropolis herzustellen. Mike, ein grünes Auge auf zwei Beinen, und Sulley, ein großes Monster mit blauem, lilagefleckten Fell, sind die momentanen Stars in der Firma und stehen kurz davor, den unternehmensinternen Leistungsrekord zu brechen. Die Arbeit speziell von Sulley besteht darin, Kinder aus der parallelen Menschenwelt durch besondere Zugangs-Türen in ihren Zimmern zu erschrecken und diese "Schreck-Energie" in extra Behältern zu sammeln. Doch in der Firma läuft es insgesamt nicht so gut, denn die Kinder von heute lassen sich nicht mehr so leicht erschrecken wie früher, außerdem haben Mike und Sulley starke Konkurrenz durch die Eidechse "Randall" bekommen.

Ein Trickfilm, der auch nach über 20 Jahren Jung und Alt noch Freude bereitet und richtig Spaß macht. Meiner Meinung nach ist die "Monster AG" eine der wenigen Animations-Streifen, bei dem sowohl die Tricktechnik als auch das Inhaltliche stimmen. Vor allem aktuelle Produktionen sind meist überdreht und bieten keine interessante Geschichte.

Dass der Film nicht nur Kinder unterhält mit seinen liebevoll gestalteten Figuren (z.B.: ein schwäbelnder Yeti in der dt. Fassung), sondern auch Erwachsene, liegt wohl daran, dass die Regisseure soziale Themen und auch ein paar Anspielungen eingebaut haben. Beispielsweise geht Mike mit seiner Freundin "Celia" Essen im Restaurant "Harryhausen´s". Dazu muss man wissen, dass Ray Harryhausen in der Branche ein bekannter Trickfilmspezialist war, besonders für die alte Stop-Motion-Technik (Bsp.: Sindbads 7. Reise, Jason und die Argonauten). Hinzukommen Themen wie Abstumpfung in der Gesellschaft, Ressourcen-Knappheit, Angst vor Fremdem und Arbeitslosigkeit oder das reine Profitstreben von Großunternehmen. Überhaupt kommen einem in dem Monsteruniversum viele Dinge sehr bekannt vor. Monstropolis könnte genauso gut irgendeine Großstadt in der Menschenwelt sein. Die Monster erleben denselben Alltag wie wir. Sie gehen zur Arbeit, sie pflegen soziale Kontakte, fahren mit Autos, kaufen ein und verbrauchen Ressourcen.

Das Ganze wird abgerundet durch gutes Tondesign, gut ausgewählten Synchronsprechern im Original wie in der deutschen Fassung. Die Musik von Randy Newman mit dem Titel "If i didn´t have you" heimste sogar einen Oscar ein.

Toller Computer-Animationsfilm, für Kinder wie für Erwachsene gleichermaßen geeignet. Wertung: "Sehr gut"! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰

 

Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2001, ca. 92 Min., FSK: 6. Synchronsprecher (dt.): Ilja Richter (Mike), Reinhard Brock (Sulley), u.a. Musik: Randy Newman, Ira Hearshen. Drehbuch: Dan Gerson, Andrew Stanton, Jonathan Roberts, u.a. Produktion: Disney Pictures. Regie: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman.