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Sonntag, 7. April 2024

Filmvorstellung: Spaceballs

 

© Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)
 
 
 
Inhaltsangabe: 🚀🌌🤣

Spaceballs ist eine Science-Fiction-Filmkomödie aus dem Jahr 1987 von Regisseur Mel Brooks, die vor allem die Star-Wars-Filme und deren Merchandising parodiert. 

Die Bewohner des Planeten Spaceballs gingen so verschwenderisch mit ihren Ressourcen um, dass sie von einer akuten Sauerstoff-Knappheit bedroht sind. Damit ihnen nicht die Luft ausgeht, wollen sie Selbige vom Planeten Druidia absaugen. Kurzerhand entführt man auf Befehl des Präsidenten Skroob (Mel Brooks) die Prinzessin Vespa (Daphne Zuniga) von diesem Planeten und fordert von König Roland (Dick van Patten) für die Freilassung seiner Tochter im Gegenzug die Schutzschild-Kombination von Druidia. 
In seiner Verzweiflung heuert Roland den Draufgänger Lone Starr (Bill Pullman) an, der gerade in der Nähe mit seinem Weltraum-Wohnmobil durchs All düst. An seiner Seite ist sein treuer Begleiter, der Möter Waldi (John Candy), halb Mensch, halb Köter "und sein bester Freund." Da Lone Starr Schulden beim galaktischen Bösewicht Pizza Mampf (Dom DeLuise) hat, willigt er ein unter der Bedingung, eine Million Spacedollar als Belohnung zu erhalten. Schließlich schafft er es rechtzeitig, die Prinzessin und ihre Roboter-Zofe Dotty Matrix (Lorene Yarnell) kurz vor der Gefangenschaft durch Lord Helmchen (Rick Moranis) mit seinem riesigen Spaceball-Raumschiff zu befreien und auf dem Wüstenmond der Vega notzulanden. 
Da er zuvor "nur für einen Fünfer" getankt hatte, geht ihnen der Treibstoff aus. Als alle in der Wüste vor Durst zusammenbrechen, werden sie von kleinen Kreaturen, den Dinks, gerettet und zum Tempel des Besserwissers Yoghurt (ebenfalls Brooks) gebracht. Yoghurt erklärt Lone Starr das Geheimnis des "Saftes", einer überirdischen Macht, und gibt ihm einen Ring, um den Saft zu nutzen. 
Die Spaceballs haben aber die erfolgreiche Verfolgung aufgenommen und können die Prinzessin erneut gefangen nehmen und die Kombination für den Schutzschild von König Roland erpressen. Lone Starr und Waldi machen sich ihrerseits auf den Weg zur Hauptstadt des Planeten namens Spaceball-City und befreien Vespa und ihre Roboter-Zofe. Doch die fiesen Spaceballs Lord Helmchen, Colonel Sandfurz (George Wyner) und Skroob machen sich auf den Weg nach Druidia, um die ganze Luft mit ihrem Raumschiff zu stehlen. Jetzt ist Eile geboten, denn das Raumschiff der Spaceballs ist ein riesiger Transformer, der sich in eine Weltraum-Putzfrau mit Staubsauger verwandeln und die kostbare Atemluft absaugen kann.
Spielfilm, USA 1987, ca. 96 Min., FSK: ab 12.



[Facebook: Geris Werbe-, Film- und Fernsehgruppe]

Samstag, 22. Juli 2023

Filmvorstellung: Rain Man

© United International Pictures GmbH

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Inhaltsangabe

Der etwas arrogante und emotionslose Charlie Babbitt (Tom Cruise) betreibt in Los Angeles einen Auto-Importhandel mit italienischen Sportwagen. Doch das Geschäft läuft gerade nicht besonders, da die neuen Flitzer aus Übersee die Abgasnormen nicht erfüllen. Eine Aufrüstung würde einige tausend Dollar kosten.
Da kommt es für Charlie wie gerufen, dass plötzlich eine Erbschaft ins Haus steht. Der Tod seines Vaters berührt ihn jedoch kaum, da er kein gutes Verhältnis zu ihm hatte. Um das mögliche Erbe anzutreten, reist er mit seiner italienischen Freundin Susanna (Valeria Golino) nach Cincinnati, Ohio. Zu seiner Enttäuschung erfährt er, dass er von seinem Vater "nur" den 1949er Buick Roadmaster und ein paar Rosenbüsche geerbt hat. Doch er erfährt noch mehr: Das restliche Erbe von 3 Millionen Dollar hat jemand anderes bekommen, nämlich sein autistischer Bruder Raymond (Dustin Hoffman), von dem er zum ersten Mal hört und der seit über 20 Jahren in einem Pflegeheim untergebracht ist. Und das war noch nicht alles, denn als ganz kleiner Junge erfand Charlie eine Fantasiefigur namens Rain Man, wie er sich nur noch dunkel erinnern kann. Bald findet er heraus, dass eigentlich Raymond der Rain Man ist.
Von nun an baut Charlie sukzessive eine stärker werdende Bindung zu seinem älteren Bruder auf und das Geld aus der Erbschaft verliert für ihn immer mehr an Bedeutung. Dazu bedarf es allerdings erst eines Roadtrips mit dem cremefarbenen Oldtimer-Buick von Cincinnati nach Los Angeles. Auf dieser Fahrt erleben die beiden so einiges, u.a. einen Aufenthalt in einem Spielcasino von Las Vegas.
Spielfilm: USA 1988, 133 Min.,  FSK:12.
 

Freitag, 5. Mai 2023

Leberkäsjunkie

© Constantin Film
 
*(Amazon-Affiliatelink)

 
 
Ja, ja! Der Eberhofer Franz!
In dieser 6. Verfilmung eines Rita Falk-Romans muss der Provinzpolizist aus dem fiktiven Örtchen Niederkaltenkirchen nicht nur gegen einen Mordfall ankämpfen, sondern auch gegen seinen zu hohen Cholesterinspiegel. Wenn da nicht immer die leckeren Leberkäs-Semmeln von Metzger-Kumpel Simmerl (Stephan Zinner) wären ...
 
Eine mysteriöse Brandleiche sorgt für viel Wirbel in der kleinen Gemeinde. Eberhofer (Sebastian Bezzel) lässt sich nur ungern vom Bürgermeister beim üppigen Frühstück stören, um an den Tatort zu kommen. Wie sich bald herausstellt, handelt es sich bei der Leiche um eine junge Frau, die als Immobilienmaklerin offenbar bei der Ansiedlung eines Hotels in Niederkaltenkirchen involviert war. Könnte vielleicht darin das Mordmotiv liegen?
Eberhofer versucht daraufhin zu ermitteln, aber ohne die Hilfe seines Ex-Kollegen Rudi Birkenberger (Simon Schwarz) geht es auch diesmal nicht: Franz+Rudi=Dreamteam! Dieser vermutet hinter dem Ganzen ein Beziehungsdrama. 
Apropos Beziehungen! Der Franz hat auch noch nebenbei Stress mit seiner Dauerfreundin Susi (Lisa-Maria Pothoff), weil er auf den gemeinsamen Sohn Paul für ein paar Tage aufpassen soll und dies nicht so recht klappen will. Dann sind da auch noch die lästige Mooshammerin (Eva Mattes), die sich plötzlich bei den Eberhofers einquartiert, und Oma Eberhofer (Enzi Fuchs) höchstpersönlich, die jetzt nur noch Diätkost kocht, damit der Franz endlich mal gesünder lebt. 
Das kann ja heiter werden!
 
Sehr unterhaltsame Adaption eines Rita Falk-Romans, von denen bisher 11 erschienen und 8 verfilmt worden sind (Stand: 2022). Die Geschichten bieten sympathisch-schrullige Figuren, sehr-sehr-sehr viel schwarzen Humor und witzige Dialoge. Der Mordfall ist jedesmal nur ein Aufhänger und im Grunde nur Nebensache.
 
Das Drehbuch ist auch in diesem (Mord)-Fall sehr gut ausbalanciert, das Timing der Gags sitzt und sorgt für einige Lacher, dazu tragen auch der passende Schnitt und die Kameraführung bei. Musikalisch wird wieder das Eberhofer-Thema aufgegriffen mit Blasmusikinstrumenten, aber auch ein paar Rocksongs werden zum Besten gegeben. Schließlich ist der Franz Rockmusikfan und spielt gerne im Vollrausch in der Dorfkneipe Luftgitarre.
 
Ein kleiner Nachteil könnte sein, dass hier meistens im Dialekt gesprochen wird, Bayrisch und Österreichisch, welches Leuten aus dem Norden der Republik Verständnisprobleme bereiten könnte. Wer aber eine gute Krimikomödie zu schätzen weiß, der ist hier gut aufgehoben.  Und wer schwarzen Humor liebt, der findet sich hier noch besser zurecht! Wenn zum Beispiel der Arzt zu Beginn die Brandleiche begutachtet und als Kommentar "Riecht wie ein Schweinsbraten, gell!" zum Besten gibt, dann weiß man, in welche Richtung der Humor geht, falls jemand die Vorgängerfilme noch nicht gesehen hat.
 
Rabenschwarze Krimikomödie mit gut aufgelegten Darstellern. Note: Sehr gut!  8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, BRD 2019, ca. 96 Min., FSK: ab 12. Darsteller: Daniel Christensen, Sebastian Bezzel, Lisa-Maria Pothoff, Eisi Gulp (=Werner Eisenrieder), Eva Mattes, Harry G (=Markus Stoll), Simon Schwarz, Michael "Ostrowski" Stockinger u.a. Drehbuch: Stefan Betz, Ed Herzog. Musik: Martin Probst. Kamera: Stephan Schuh. Produktion: Constantin Film, ARD Degeto, BR. Regie: Ed Herzog.
 
 

Sonntag, 19. März 2023

Tootsie

 
©Warner-Columbia
 
*(Amazon-Affiliatelink)
 
 
"Ich war eine stehende Tomate, eine saftige, sexy Fleischtomate. Ich war die Tomate!" Dustin Hoffman brillierte mit solchen und anderen spaßigen Sätzen in einer seiner besten Rollen in dieser Travestiekomödie von 1982. Hier wurden nicht nur die Geschlechter-Rollen aufs Korn genommen, sondern auch die gesamte Film- und Fernsehbranche kritisiert. "Tootsie" ist ein englisches Slangwort und bedeutet soviel wie Schätzchen oder Schnuckel.
 
Michael Dorsey (Dustin Hoffman) sucht vergeblich nach einem festen Engagement als Schauspieler in New York. Das Problem ist nur, dass er ein schwieriger Typ ist, der sich nicht unterordnen möchte und deshalb bei diversen Vorsprechen Regisseure und vor allem seinen Agenten George (Regisseur: Sydney Pollack) ständig nervt.
Als es eines Tages im Büro seines Agenten zum Streitgespräch kommt und George ihm mitteilt, dass er als Michael Dorsey keine Anstellung mehr finden wird, hat dieser die zündende Idee: Er bewirbt sich für die Hauptrolle in einer kitschigen Krankenhaus-Serie - jedoch nicht als Mann, sondern als Dorothy Michaels.
Von nun an muss er sich jeden Tag ordentlich schminken, eine Perücke und Brille aufsetzen und mit hoher Stimme sprechen. Dabei bringt er gehörig sein Leben und das seiner Mitmenschen durcheinander. Speziell sein Mitbewohner Jeff (Bill Murray in einer seiner frühen Rollen) hat darunter zu leiden und seiner Freundin Sandy (Teri Garr) lügt er oft nur was vor.
Hinzukommt, dass er sich auch noch in die Schauspiel-Kollegin Julie Nichols (Jessica Lange) verliebt, die in der gleichen Serie mitspielt. Seine Rolle als reife Frau spielt er schließlich so überzeugend, dass er bald darauf auch noch einen Heiratsantrag von Julies verwitwetem Vater Lesley (Charles Durning) bekommt. Au Backe!
 
Eine wirklich unterhaltsame Komödie, die damals das Travestie-Thema aufgriff, vermutlich noch ein paar Jahre bevor Begriffe wie "queer" oder "LGBTQ" aufkamen. 
Das Darsteller-Ensemble agiert grandios überzeugend, sorgt für gute Lacher und witzige Szenen. Speziell Hoffman glänzt hier wieder mal als wandlungsfähiger Charakterdarsteller. Die Drehbuchautoren verdienen hier ein Extra-Lob für die gelungenen Dialoge und Sprüche (siehe oben). 
Das Ganze wurde noch untermalt von einem guten Soundtrack. Vor allem die beiden Songs "It might be You" (gesungen von Steven Bishop), der etwas melancholischer ist und der fröhlichere Song "Tootsie" stechen hier besonders hervor.

Die Komödie wurde 1983 für insgesamt 10 Oscars nominiert, bekommen hat ihn allerdings nur Jessica Lange für ihre Nebenrolle als Julie. In der Rangliste des American Film Institute belegt der Streifen Platz 2 unter den 100 besten Komödien aller Zeiten.

Brilliante Komödie über Geschlechter-Rollen und das schwierige Schauspieler-Geschäft. Meisterlich umgesetzt. 10 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐ 
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1982, ca. 112 Min., FSK: 6. Darsteller: Teri Garr, Bill Murray, Sydney Pollack, Geena Davis u.a. Kamera: Owen Roizman. Musik: Dave Grusin. Drehbuch: Larry Gelbart, Don McGuire, Murray Schisgal. Produktion: Columbia Pictures, Mirage, u.a. Regie: Sydney Pollack.   
 

Sonntag, 29. Januar 2023

Pappa ante portas


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Pappa ante Portas ist eine grandiose Filmkomödie (1991) des vielseitigen Humoristen Loriot (eigentl. Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, 1923-2011), der darin mehrere Rollen verkörpert (z.B.: den Schriftsteller Lothar Frohwein oder Opa Hoppenstedt). Sein Künstlername bezieht sich auf das Wappentier seines Familien-Stammbaumes, den Vogel Pirol, auf französisch eben "Loriot".

Heinrich Lohse (Loriot) ist Verkaufsdirektor bei der Deutschen Röhren AG. Doch als er eines Tages zu viel Büromaterial auf Kosten der Firma bestellt, wird er von seinem Vorgesetzten (Kurt Hübner) vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Von nun an geht der 59-Jährige seiner Frau Renate (Evelyn Hamann), seinem Sohn Dieter (Gerrit Schmidt-Foß, dt. Stimme von Leonardo DiCaprio) und allen anderen Mitmenschen gehörig auf die Nerven, da er die Rente nicht gewohnt ist und sich zuhause nur langweilt. "Ich übe noch!", wie er selbst betont.
Dabei kommt es immer wieder zu komischen Situationen und mittleren Katastrophen. Einmal bestellt er zu viel Senf, dann lässt er ein ganzes Filmteam in seiner Villa eine Folge der Serie "Die Schnakenburgs" drehen. Seine Ehefrau versucht dem Ganzen zu entfliehen, in dem sie einen Nebenjob als Pralinentest-Esserin bei dem Riegelhersteller Drögel (Hans-Helmut Müller) annimmt. Schließlich kommt es soweit, dass Heinrich eines Abends für einen Einbrecher gehalten und verhaftet wird. 
Zum 80. Geburtstag von Renates Mutter fahren die Lohses schließlich gemeinsam mit dem Zug, in dem auch Renates Schwester und ihr pedantischer Ehemann mitfahren. Als sich die beiden Letzteren während der Feier streiten, versöhnt sich Heinrich mit seiner Frau wieder. Am Ende versuchen sie ein gemeinsames Hobby zu finden und spielen vor dem Sohn und der Haushälterin (Inge Wolffberg) mehr schlecht als recht gemeinsam Blockflöte.
 
"Pappa ante portas" ist ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht unbedingt aufwendige Spezialeffekte braucht, um einen ordentlichen Film abzuliefern. Gute Darsteller, eine witzige Story samt spaßigen Dialogen und die Verballhornung des Kleinbürgertums in alltäglichen Situationen sorgen für jede Menge Unterhaltung. Das Ganze ist zudem wohltuend weit weg von irgendwelchen Blödelstreifen neuerer Machart, in denen immer die gleichen Leute mitspielen.
 
Die Komödie ist zwar nicht mehr neu, aber der Humor darin bleibt zeitlos. Schade eigentlich, dass Loriot nur insgesamt zwei Kinofilme drehte. Diesen und im Jahr 1988 "Ödipussi". Subtiler Witz und ausgefeilte Situationskomik machen den Film zu einem Vergnügen, wenn der Papa vor den Toren steht, wie einst Hannibal ("Hannibal ante portas!"). 
Dabei kann man wirklich herzhaft lachen - etwa in der Szene mit Lothar Frohwein - und es bleibt garantiert kein Auge trocken. Da kann man diese Rezension nur noch folgendermaßen abschließen: "Krawehl, krawehl!"
 
Tolle Komödie von und mit Loriot, einfach nur meisterlich. Höchstwertung! 10 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, BRD 1991, FSK: 0. Darsteller: Evelyn Hamann, Loriot, Gerrit Schmidt-Foß, Gerd Dudenhöffer u.a. Musik: Rolf Wilhelm. Drehbuch: Loriot. Produktion/Vertrieb: Studio Babelsberg (ehemals DEFA-Studios)/Tobis. Regie: Loriot.
 

 

Samstag, 28. Januar 2023

Die Monster AG

 

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Der Animationsfilm aus dem Disneystudio "Pixar" hat zwar mittlerweile schon einige Jahre auf dem Buckel, jedoch in keinster Weise von seinem Charme verloren. Ebenso beeindruckend ist die Qualität der Computer-Tricktechnik für damalige Verhältnisse, die mit heutigen Streifen gleicher Machart durchaus noch mithalten kann. 2013 folgte ein Prequel mit dem Titel "Die Monster Uni". Seit 2021 existiert eine Serie mit dem Titel "Monster bei der Arbeit" (Monsters at Work) auf dem Streamingdienst Disney+.

Mike Glotzkowski und sein Kumpel James "Sulley" Sullivan arbeiten zusammen in einer großen Firma. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, wären die beiden nicht Monster und Angestellte der Monster Aktiengesellschaft. Deren Aufgabe ist es, die gesamte Energie für die Stadt namens Monstropolis herzustellen. Mike, ein grünes Auge auf zwei Beinen, und Sulley, ein großes Monster mit blauem, lilagefleckten Fell, sind die momentanen Stars in der Firma und stehen kurz davor, den unternehmensinternen Leistungsrekord zu brechen. Die Arbeit speziell von Sulley besteht darin, Kinder aus der parallelen Menschenwelt durch besondere Zugangs-Türen in ihren Zimmern zu erschrecken und diese "Schreck-Energie" in extra Behältern zu sammeln. Doch in der Firma läuft es insgesamt nicht so gut, denn die Kinder von heute lassen sich nicht mehr so leicht erschrecken wie früher, außerdem haben Mike und Sulley starke Konkurrenz durch die Eidechse "Randall" bekommen.

Ein Trickfilm, der auch nach über 20 Jahren Jung und Alt noch Freude bereitet und richtig Spaß macht. Meiner Meinung nach ist die "Monster AG" eine der wenigen Animations-Streifen, bei dem sowohl die Tricktechnik als auch das Inhaltliche stimmen. Vor allem aktuelle Produktionen sind meist überdreht und bieten keine interessante Geschichte.

Dass der Film nicht nur Kinder unterhält mit seinen liebevoll gestalteten Figuren (z.B.: ein schwäbelnder Yeti in der dt. Fassung), sondern auch Erwachsene, liegt wohl daran, dass die Regisseure soziale Themen und auch ein paar Anspielungen eingebaut haben. Beispielsweise geht Mike mit seiner Freundin "Celia" Essen im Restaurant "Harryhausen´s". Dazu muss man wissen, dass Ray Harryhausen in der Branche ein bekannter Trickfilmspezialist war, besonders für die alte Stop-Motion-Technik (Bsp.: Sindbads 7. Reise, Jason und die Argonauten). Hinzukommen Themen wie Abstumpfung in der Gesellschaft, Ressourcen-Knappheit, Angst vor Fremdem und Arbeitslosigkeit oder das reine Profitstreben von Großunternehmen. Überhaupt kommen einem in dem Monsteruniversum viele Dinge sehr bekannt vor. Monstropolis könnte genauso gut irgendeine Großstadt in der Menschenwelt sein. Die Monster erleben denselben Alltag wie wir. Sie gehen zur Arbeit, sie pflegen soziale Kontakte, fahren mit Autos, kaufen ein und verbrauchen Ressourcen.

Das Ganze wird abgerundet durch gutes Tondesign, gut ausgewählten Synchronsprechern im Original wie in der deutschen Fassung. Die Musik von Randy Newman mit dem Titel "If i didn´t have you" heimste sogar einen Oscar ein.

Toller Computer-Animationsfilm, für Kinder wie für Erwachsene gleichermaßen geeignet. Wertung: "Sehr gut"! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰

 

Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2001, ca. 92 Min., FSK: 6. Synchronsprecher (dt.): Ilja Richter (Mike), Reinhard Brock (Sulley), u.a. Musik: Randy Newman, Ira Hearshen. Drehbuch: Dan Gerson, Andrew Stanton, Jonathan Roberts, u.a. Produktion: Disney Pictures. Regie: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman.
 

 
 

Freitag, 20. Januar 2023

American Hustle

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Regisseur David O. Russell zauberte hier eine Gaunerkomödie par excellence auf die Leinwand und produzierte damit wohl einen der besten Streifen im Filmjahr 2013. Er griff dabei wieder auf bewährte Schauspieler wie Bradley Cooper und Jennifer Lawrence zurück, mit denen er schon ein Jahr zuvor in Silver Linings zusammengearbeitet hatte.

Der Unternehmer Irving Rosenfeld (Christian Bale) lebt im New York Ende der 1970er Jahre sehr gut von teils illegalen Geschäften, dadurch kann er seine psychisch etwas labile Ehefrau Rosalyn (Jennifer Lawrence) und den adoptierten Sohn Danny (Danny Corbo) optimal versorgen. Unterstützung für seine illegalen Geschäfte bekommt er eines Tages von Sydney Prosser (Amy Adams), die er auf einer Privatparty kennengelernt hatte. Alles könnte wunderbar sein, wenn sich nicht plötzlich das FBI unter der Regie des karrieresüchtigen Agents Richie DiMaso (Bradley Cooper) in Irvings Angelegenheiten einmischen würde. Richie möchte endlich die Korruption an der Ostküste beenden und so müssen Irving und Sydney mit ihm unfreiwillig zusammenarbeiten, um schließlich Straffreiheit zu erlangen. Im Visier der Fahnder steht vor allem der Bürgermeister von Camden/New Jersey, Carmine Polito (Jeremy Renner) ...

Der Filmtitel bedeutet übersetzt etwa so viel wie "Abzocke auf Amerikanisch" und ist daher ganz gut gewählt. Überhaupt wurde in diesem Film Vieles richtig gemacht, alles ist stimmig und wurde in einem 70er-Jahre-Zeitkolorit verpackt, angefangen von der Kleidung, den Inneneinrichtungen, bis hin zu den Autos und speziell zur Musik (z.B.: Elton Johns "Goodbye Yellow Brick Road" oder Tom Jones "Delilah"). 

Dabei agiert das Darsteller-Quintett Bale, Adams, Lawrence, Cooper und Renner sehr überzeugend in bester Method-Acting-Tradition: Zum einen sind da eben Christian Bale als gutmütiger Irving, mit Toupet und echter Wampe, Jennifer Lawrence als naive, etwas schusselige Blondine, die Ehemann Irving immer wieder in unangenehme Situationen bringt, sogar als die Mafia mit im Spiel ist. Zum anderen Amy Adams als smarte Sydney, die sich nur auf den Handel mit illegalen Geschäften einlässt, um selbst zu überleben. Wären da noch Bradley Cooper als übereifriger FBI-Agent DiMaso, der ohne Rücksicht auf Verluste unbedingt die Karriereleiter hochsteigen will und Jeremy Renner als sympathischer Bürgermeister mit italienischen Wurzeln, der stets nur um das Wohl seiner Familie und seiner Gemeinde besorgt ist.

"American Hustle" bekam zurecht viele Auszeichnungen, wie etwa Golden Globe- und British-Acadamy-Awards, hinzukommen 10 Oscar-Nominierungen in 2014. Die Handlung basiert lose auf einer wahren FBI-Operation namens Abscam (Abdul-Scam=Abdul-Betrug). Seinerzeit, Ende der 70er Jahre, wurden durch diese Aktion mehrere Politiker der Korruption überführt und verhaftet, allerdings war die Vorgehensweise unter Fachleuten sehr stark kritisiert worden. Das FBI gründete 1978 die Firma Abdul Enterprises, FBI-Mitarbeiter gaben sich als Geschäftsleute aus dem Nahen Osten aus. In auf Video aufgezeichneten Gesprächen versprachen sie Amtsträgern Geld im Gegenzug für politische Unterstützung für einen ungenannten Öl-Scheich.

Ein klasse Gaunerfilm mit einem Spitzen-Schauspielerensemble. Meine Wertung: "Ausgezeichnet"! 9 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰


Daten zum Film:

Spielfilm, USA 2013, ca. 138 Min., FSK: 6. Darsteller: Christian Bale, Amy Adams, Bradley Cooper u.a. Musik: Danny Elfman. Drehbuch: Eric W. Singer, David O. Russell. Produktion: Atlas Entertainment, Annapurna Pictures. Regie: David O. Russell
 
 

 

Donnerstag, 12. Januar 2023

Schlappe Bullen beißen nicht

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Grundlage für diese Buddy-Cop-Komödie von 1987 ist eine us-amerikanische Polizei-Fernsehserie aus den 1950er und 60er Jahren. Im Original trägt sie den Titel Dragnet (dt.: Schleppnetz, Rasterfahndung), im deutschsprachigen Raum ist sie unter der Bezeichnung Polizeibericht bekannt. Noch bekannter dürfte dabei das Musikthema mit dem prägnanten Beginn sein, das inzwischen in mehreren Versionen vorliegt. Eine interessante Instrumental-Variante gibt es dazu von dem Komponisten Ray Anthony aus dem Jahr 1953. Regisseur Mankiewicz selbst hatte zuvor schon bei Krimiserien und James-Bond-Filmen unter anderem als Drehbuchautor mitgewirkt.

In Los Angeles häufen sich mehrere merkwürdige Diebstähle aus Tiergärten, wie der einer Riesenschlange oder einer Löwenmähne. Sergeant Joe Friday (Dan Aykroyd) und der ihm kürzlich zugeteilte Detective Pep Streebeck (Tom Hanks) sollen die Fälle aufklären. Doch die beiden Cops könnten unterschiedlicher nicht sein. Joe ist äußerst korrekt und immer darauf bedacht, alle Vorschriften einzuhalten, Pep hingegen sieht alles etwas lockerer. Doch die beiden raufen sich zusammen und kommen schließlich einer gefährlichen Sekte namens P.A.G.A.N. (People Against Goodness And Normalcy) auf die Spur, indem sie sich undercover Zutritt zu einer ihrer Ritual-Veranstaltungen verschaffen.

Tolle Krimiparodie mit zwei Hauptdarstellern, die gut miteinander harmonieren. Dan Aykroyd zum einen, der den stocksteifen, übereifrigen Neffen des Cops aus der Original-Serie, Joe Friday, verkörpert, auf der anderen Seite Tom Hanks, der hier als Pep Streebeck nochmals sein komödiantisches Talent unter Beweis stellte, bevor er sich ernsteren Rollen zuwandte (z.B.: Philadelphia). Interessant ist auch die Figur des Captain Gannon, der Vorgesetzte von Joe und Pep, gespielt von Harry Morgan, der schon in der 1960er Serie mitwirkte. Gut ins Bild passt da noch Christopher Plummer in der Rolle des dubiosen Reverend Jonathan Whirley, der überall seine Finger im Spiel zu haben scheint und gewissermaßen Bösewicht und Gutmensch in einem darstellt. An dieser Person zeigt sich in besonderem Maße die Kritik an Schein- respektive Doppelmoral in der modernen Gesellschaft, die sich gerne zivilisiert gibt, es jedoch nicht immer ist.

Neben wenigen Albernheiten gibt es im Film viele gelungene Gags, vor allem in den Fällen, wenn sich Friday und Streebeck in ihren verschiedenen Ansichten mit Wortgefechten duellieren. Dabei wird zusehends Joes Doppelmoral entlarvt, beispielsweise als sich beide an einem Stand etwas zu Essen kaufen. Der undisziplinierte Pep bestellt sich einen gesunden Salat, der penible Joe einen ungesunden Hot-Dog, hinzukommt, dass er auch ständig raucht, um Stress abzubauen. Weitere spaßige Szenen ergeben sich, als die beiden ungleichen Cops für ihre Ermittlungen das Anwesen eines hiesigen Pornokönigs aufsuchen. Der lispelnde Jerry Caesar (Dabney Coleman) erinnert so ein bisschen an Playboymagazin-Chef Hugh Hefner, nur kommt er eher wie eine Karikatur des Letztgenannten daher.

Insgesamt wird das klasse Gespann in eine ordentliche Krimihandlung eingebettet, die zwar keine weltbewegenden Überraschungen, aber doch ein paar recht nette Wendungen parat hat, hinzukommen ein paar tolle Actionszenen und rasante Ballereien. Der Zahn der Zeit hat zwar auch hier daran genagt, aber das Vergnügen wird einem dabei trotzdem nicht verdorben – er sorgt für Kurzweil, auch wenn manche Begebenheiten vielleicht heute etwas antiquiert erscheinen mögen. Fazit: Flotte Krimikomödie mit tollem Copduo und rasanter Handlung – rundherum vergnüglich, actionreich und spaßig! Einzig misslungen ist nur der deutsche Filmverleihtitel.

Spaßige Polizeikomödie mit 2 gut aufgelegten Hauptdarstellern! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰

Daten zum Film:
Schlappe Bullen beißen nicht (OT: Dragnet). Spielfilm, USA 1987. 101 Minuten. FSK: 12. Produktion: Universal Pictures. Darsteller: Dan Aykroyd, Tom Hanks, Harry Morgan, Alexandra Paul u.a. Drehbuch: Mankiewicz, Aykroyd, Zwiebel. Musik: Ira Newborn. Regie: Tom Mankiewicz.