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Sonntag, 29. Januar 2023

Pappa ante portas


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Pappa ante Portas ist eine grandiose Filmkomödie (1991) des vielseitigen Humoristen Loriot (eigentl. Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, 1923-2011), der darin mehrere Rollen verkörpert (z.B.: den Schriftsteller Lothar Frohwein oder Opa Hoppenstedt). Sein Künstlername bezieht sich auf das Wappentier seines Familien-Stammbaumes, den Vogel Pirol, auf französisch eben "Loriot".

Heinrich Lohse (Loriot) ist Verkaufsdirektor bei der Deutschen Röhren AG. Doch als er eines Tages zu viel Büromaterial auf Kosten der Firma bestellt, wird er von seinem Vorgesetzten (Kurt Hübner) vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Von nun an geht der 59-Jährige seiner Frau Renate (Evelyn Hamann), seinem Sohn Dieter (Gerrit Schmidt-Foß, dt. Stimme von Leonardo DiCaprio) und allen anderen Mitmenschen gehörig auf die Nerven, da er die Rente nicht gewohnt ist und sich zuhause nur langweilt. "Ich übe noch!", wie er selbst betont.
Dabei kommt es immer wieder zu komischen Situationen und mittleren Katastrophen. Einmal bestellt er zu viel Senf, dann lässt er ein ganzes Filmteam in seiner Villa eine Folge der Serie "Die Schnakenburgs" drehen. Seine Ehefrau versucht dem Ganzen zu entfliehen, in dem sie einen Nebenjob als Pralinentest-Esserin bei dem Riegelhersteller Drögel (Hans-Helmut Müller) annimmt. Schließlich kommt es soweit, dass Heinrich eines Abends für einen Einbrecher gehalten und verhaftet wird. 
Zum 80. Geburtstag von Renates Mutter fahren die Lohses schließlich gemeinsam mit dem Zug, in dem auch Renates Schwester und ihr pedantischer Ehemann mitfahren. Als sich die beiden Letzteren während der Feier streiten, versöhnt sich Heinrich mit seiner Frau wieder. Am Ende versuchen sie ein gemeinsames Hobby zu finden und spielen vor dem Sohn und der Haushälterin (Inge Wolffberg) mehr schlecht als recht gemeinsam Blockflöte.
 
"Pappa ante portas" ist ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht unbedingt aufwendige Spezialeffekte braucht, um einen ordentlichen Film abzuliefern. Gute Darsteller, eine witzige Story samt spaßigen Dialogen und die Verballhornung des Kleinbürgertums in alltäglichen Situationen sorgen für jede Menge Unterhaltung. Das Ganze ist zudem wohltuend weit weg von irgendwelchen Blödelstreifen neuerer Machart, in denen immer die gleichen Leute mitspielen.
 
Die Komödie ist zwar nicht mehr neu, aber der Humor darin bleibt zeitlos. Schade eigentlich, dass Loriot nur insgesamt zwei Kinofilme drehte. Diesen und im Jahr 1988 "Ödipussi". Subtiler Witz und ausgefeilte Situationskomik machen den Film zu einem Vergnügen, wenn der Papa vor den Toren steht, wie einst Hannibal ("Hannibal ante portas!"). 
Dabei kann man wirklich herzhaft lachen - etwa in der Szene mit Lothar Frohwein - und es bleibt garantiert kein Auge trocken. Da kann man diese Rezension nur noch folgendermaßen abschließen: "Krawehl, krawehl!"
 
Tolle Komödie von und mit Loriot, einfach nur meisterlich. Höchstwertung! 10 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, BRD 1991, FSK: 0. Darsteller: Evelyn Hamann, Loriot, Gerrit Schmidt-Foß, Gerd Dudenhöffer u.a. Musik: Rolf Wilhelm. Drehbuch: Loriot. Produktion/Vertrieb: Studio Babelsberg (ehemals DEFA-Studios)/Tobis. Regie: Loriot.
 

 

Samstag, 28. Januar 2023

Die Monster AG

 

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Der Animationsfilm aus dem Disneystudio "Pixar" hat zwar mittlerweile schon einige Jahre auf dem Buckel, jedoch in keinster Weise von seinem Charme verloren. Ebenso beeindruckend ist die Qualität der Computer-Tricktechnik für damalige Verhältnisse, die mit heutigen Streifen gleicher Machart durchaus noch mithalten kann. 2013 folgte ein Prequel mit dem Titel "Die Monster Uni". Seit 2021 existiert eine Serie mit dem Titel "Monster bei der Arbeit" (Monsters at Work) auf dem Streamingdienst Disney+.

Mike Glotzkowski und sein Kumpel James "Sulley" Sullivan arbeiten zusammen in einer großen Firma. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, wären die beiden nicht Monster und Angestellte der Monster Aktiengesellschaft. Deren Aufgabe ist es, die gesamte Energie für die Stadt namens Monstropolis herzustellen. Mike, ein grünes Auge auf zwei Beinen, und Sulley, ein großes Monster mit blauem, lilagefleckten Fell, sind die momentanen Stars in der Firma und stehen kurz davor, den unternehmensinternen Leistungsrekord zu brechen. Die Arbeit speziell von Sulley besteht darin, Kinder aus der parallelen Menschenwelt durch besondere Zugangs-Türen in ihren Zimmern zu erschrecken und diese "Schreck-Energie" in extra Behältern zu sammeln. Doch in der Firma läuft es insgesamt nicht so gut, denn die Kinder von heute lassen sich nicht mehr so leicht erschrecken wie früher, außerdem haben Mike und Sulley starke Konkurrenz durch die Eidechse "Randall" bekommen.

Ein Trickfilm, der auch nach über 20 Jahren Jung und Alt noch Freude bereitet und richtig Spaß macht. Meiner Meinung nach ist die "Monster AG" eine der wenigen Animations-Streifen, bei dem sowohl die Tricktechnik als auch das Inhaltliche stimmen. Vor allem aktuelle Produktionen sind meist überdreht und bieten keine interessante Geschichte.

Dass der Film nicht nur Kinder unterhält mit seinen liebevoll gestalteten Figuren (z.B.: ein schwäbelnder Yeti in der dt. Fassung), sondern auch Erwachsene, liegt wohl daran, dass die Regisseure soziale Themen und auch ein paar Anspielungen eingebaut haben. Beispielsweise geht Mike mit seiner Freundin "Celia" Essen im Restaurant "Harryhausen´s". Dazu muss man wissen, dass Ray Harryhausen in der Branche ein bekannter Trickfilmspezialist war, besonders für die alte Stop-Motion-Technik (Bsp.: Sindbads 7. Reise, Jason und die Argonauten). Hinzukommen Themen wie Abstumpfung in der Gesellschaft, Ressourcen-Knappheit, Angst vor Fremdem und Arbeitslosigkeit oder das reine Profitstreben von Großunternehmen. Überhaupt kommen einem in dem Monsteruniversum viele Dinge sehr bekannt vor. Monstropolis könnte genauso gut irgendeine Großstadt in der Menschenwelt sein. Die Monster erleben denselben Alltag wie wir. Sie gehen zur Arbeit, sie pflegen soziale Kontakte, fahren mit Autos, kaufen ein und verbrauchen Ressourcen.

Das Ganze wird abgerundet durch gutes Tondesign, gut ausgewählten Synchronsprechern im Original wie in der deutschen Fassung. Die Musik von Randy Newman mit dem Titel "If i didn´t have you" heimste sogar einen Oscar ein.

Toller Computer-Animationsfilm, für Kinder wie für Erwachsene gleichermaßen geeignet. Wertung: "Sehr gut"! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰

 

Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2001, ca. 92 Min., FSK: 6. Synchronsprecher (dt.): Ilja Richter (Mike), Reinhard Brock (Sulley), u.a. Musik: Randy Newman, Ira Hearshen. Drehbuch: Dan Gerson, Andrew Stanton, Jonathan Roberts, u.a. Produktion: Disney Pictures. Regie: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman.
 

 
 

Freitag, 27. Januar 2023

School of Rock


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AC/DCs Rockhymne "It´s a long way to the top if you wanna rock´n´roll" trifft wohl den Kern des Inhalts dieser tollen Musik-Komödie aus dem Jahr 2003. Regisseur Linklater produzierte hier seinen vermutlich kommerziellsten und gleichzeitig spaßigsten Film, vorher gab es einige Independent-Streifen mit eher ernsteren Themen, wie beispielsweise Before Sunrise (1995) und Waking Life (2001).

Dewey Finn (Jack Black) ist Rockmusiker aus Leidenschaft, dies allerdings nur mit mäßigem Erfolg, daher ist er auch ständig pleite. Zumindest sein ehemaliger Bandkollege Ned (Mike White), der mittlerweile als Lehrer tätig ist, lässt ihn bei sich wohnen. Als eines Tages Deweys aktuelle Bandkollegen ihn auch noch aus der Rockgruppe werfen, ist das Unglück perfekt. Doch er gibt nicht auf. Als ein Job als Aushilfslehrer in einer privaten Grundschule winkt, gibt er sich prompt als sein Freund Ned Schneebly aus, um das wöchentliche Gehalt von 650 Dollar einzustreichen. Alles scheint gut zu laufen, als er sich mit den Schulkindern anfreundet und deren musikalisches Talent entdeckt. Doch die nächsten Probleme warten schon auf Dewey Finn ...

Hauptdarsteller Jack Black zeigt in diesem Film mal sein wahres komödiantisches Talent, wenn man mal von ein paar Momenten absieht, in denen er nur wild herumzappelt und auf seiner E-Gitarre spielt. Man merkt sichtlich, dass er Spaß an der Rolle hatte. Das mag wohl auch daran liegen, dass er im wahren Leben neben der Schauspielerei auch als Musiker tätig ist (seine Band heißt "Tenacious D"). Er verkörpert den ewigen Rockrebell, der ständig gegen das Establishment und gegen die Bosse ankämpft, mit einer solchen Inbrunst, dass man meinen könnte, er hätte vorher nichts anderes gemacht. Dabei bekommt man als Zuschauer auch oft den Eindruck, dass Jack als Dewey eigentlich nur ein großgewordenes Kind ist, dass sich austoben will. Deshalb harmonieren er und die 10-jährigen SchülerInnen im Verlauf des Films auch so gut miteinander und schaffen es schließlich, gemeinsam das Musikprojekt für den Wettbewerb "Battle of the Bands" auf die Beine zu stellen, bei dem Dewey Finn eigentlich mit seiner alten Combo antreten wollte.

Interessant an dieser Stelle ist außerdem die Grundstruktur der Musik-Schüler-Komödie. Diese mag einfach gestrikt sein und der Ausgang des Streifens ist vorhersehbar, aber entscheidend ist immer dieser Konflikt zwischen der Philosophie der Rockmusik und der einer modernen "Ellbogengesellschaft". Auf der einen Seite steht die Musik für Leidenschaft, Spaß und Menschlichkeit, auf der anderen Seite ein profit- und leistungsorientiertes System, an dem beispielsweise die Privatschule anknüpft.

Selbstverständlich darf man bei einem Musikfilm die Musik selbst nicht vergessen. Neben einigen Songs, die Jack Black selbst beisteuerte, kommen auch bekannte Lieder zum Einsatz. Hier mal eine kleine Auswahl: AC/DC - Back in Black, Led Zeppelin - Immigrant Song oder Stephanie Nicks "Edge of Seventeen". In diesem Sinne: "Let´s rock!"

Musik-Komödie mit viel Humor, Ironie und sympathischen Kinderdarstellern: "Sehr gut"! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰  

 

Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2003, ca. 108 Min., FSK: 6. Darsteller: Jack Black, Mike White, Joan Cusack u.a. Musik: Craig Wedren. Drehbuch: Mike White Produktion: Paramount Pictures. Regie: Richard Linklater. 
 

 

 

Sonntag, 22. Januar 2023

Slumdog Millionär

 

 

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Der Titel lässt zunächst vielleicht vermuten, dass hier die nette Geschichte eines Aufsteigers von einem Elendsviertel in wohlhabende Kreise erzählt wird. Doch schon bald wird einem als Zuschauer klar, dass der britische Regisseur Danny Boyle (Trainspotting, The Beach etc.) keinen weichgespülten Bollywood-Film präsentieren möchte. Schonungslos wird aufgezeigt, wie sich der Protagonist Jamal in einem aufstrebenden Schwellenland durchkämpfen muss. Umso erstaunlicher ist das Ganze für einen westlichen Filmemacher, der hier tief in die indische Seele blickt. Vermutlich ist das Sozialdrama auch deswegen so ein großer Erfolg geworden, denn die Buchvorlage Rupien! Rupien! von Vikas Swarup wurde an einigen Stellen stark verändert und für das Medium Film angepasst.

Der Halbwaise Jamal Malik (Ayush M. Khedekar) wächst zusammen mit seinem älteren Bruder Salim (Azharuddin M. Ismail) unter ärmlichen Verhältnissen in der Megametropole Bombay (seit 1996 "Mumbai") auf. Als eines Tages bei einem Aufstand im Slumviertel auch noch die Mutter der beiden getötet wird, sind die Brüder völlig auf sich gestellt, nur das Waisen-Mädchen Latika (Rubina Ali) gesellt sich noch zu ihnen. Das harte Leben auf der Straße führt sie schließlich zu einer Bettelorganisation, zu Gangstern und zu brutalen Polizisten, außerdem schlagen sich die beiden als Fremdenführer, Souvenirverkäufer und Teeholer durch. Doch die beiden Brüder entwickeln sich im Laufe der Jahre unterschiedlich: Der inzwischen 18-jährige Jamal (Dev Patel) versucht, einigermaßen ehrlich durchs Leben zu gehen, wohingegen Salim (Madhur Mittal) allmählich selbst zum Gangster wird. Salim will mit allen Mitteln reich werden, Jamal jedoch nur seine Jugendfreundin Latika wiederfinden, die es nicht geschafft hatte,  der skrupellosen Bettelorganisation zu entfliehen.

Ausgezeichnet mit 8 Oscars, das spricht für sich, unter anderem gab es einen für Simon Beaufoy, der das Drehbuch verfasste. Beaufoy zeichnete beispielsweise schon 1997 für das Drehbuch zu dem Komödienhit "Ganz oder gar nicht" verantwortlich. Auch Regisseur Boyle bekam eine Trophäe für seine Arbeit, vorher gab es für seine Werke eher nur kleine Auszeichnungen. Verdient ist der Oscar allemal, denn der Brite bietet hier großes Kino mit einer eher ungewohnten Erzählstruktur. Die Geschichte wird nämlich nicht direkt linear erzählt, sondern folgt in Rückblenden den Fragen der Quizsendung "Wer wird Millionär?", in der Jamal nur teilnimmt in der Hoffnung, seine alte Liebe Latika (Freida Pinto) wiederzufinden, da die Show landesweit ausgestrahlt wird. Zurecht gab es auch Auszeichnungen für die Beste Musik (Score), den Schnitt und die Kamera. Dadurch wird die ganze Dynamik der Handlung aufgezeigt, die Jamal und Salim selbst erfahren. Sie sind ständig auf der Flucht, sind ständig am Rennen, in einem überbevölkerten Land mit mangelnder Hygiene. Hektik ist an der Tagesordnung und so schnell sind auch die Bilder geschnitten, so schnell bewegt sich auch die Kamera mit den Darstellern. Musikalisch charakterisiert bei "Slumdog Millionär" "Paper Planes" von M.I.A., in dem indische Klänge mit einem Sample von The Clashs "Straight To Hell" verwoben und gleichzeitig inhaltlich Probleme der Gesellschaft aufgegriffen werden, den Film am eindringlichsten.

Erfolgreich wurde die Tragikomödie wohl auch wegen der eingebauten Liebesgeschichte, die einen großen Platz im Film einnimmt und wohl standardmäßig vorkommen muss. Im Gegensatz zum Buch übrigens, in dem Jamal eine Frau erst mit 17 Jahren kennen und lieben lernt. In der Vorlage ist außerdem Salim nicht sein älterer Bruder, sondern sein jüngerer Kumpel. Hilfreich war auch, dass in Indien mit indischen Schauspielern gedreht wurde, welches das Ganze sehr authentisch macht.

Eine beeindruckende Tragikomödie, die gnadenlos das harte Leben von Slumbewohnern aufzeigt. Meine Bewertung: "Ausgezeichnet"! 9 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰

 

Daten zum Film:
Spielfilm, GB/Indien 2008, ca. 120 Min., FSK: 12. OT: Slumdog Millionaire. Darsteller: Dev Patel, Freida Pinto, Anil Kapoor u.a. Musik: A. R. Rahman. Drehbuch: Simon Beaufoy. Produktion: Fox Search Light Pictures. Regie: Danny Boyle.
 

 


Freitag, 20. Januar 2023

American Hustle

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Regisseur David O. Russell zauberte hier eine Gaunerkomödie par excellence auf die Leinwand und produzierte damit wohl einen der besten Streifen im Filmjahr 2013. Er griff dabei wieder auf bewährte Schauspieler wie Bradley Cooper und Jennifer Lawrence zurück, mit denen er schon ein Jahr zuvor in Silver Linings zusammengearbeitet hatte.

Der Unternehmer Irving Rosenfeld (Christian Bale) lebt im New York Ende der 1970er Jahre sehr gut von teils illegalen Geschäften, dadurch kann er seine psychisch etwas labile Ehefrau Rosalyn (Jennifer Lawrence) und den adoptierten Sohn Danny (Danny Corbo) optimal versorgen. Unterstützung für seine illegalen Geschäfte bekommt er eines Tages von Sydney Prosser (Amy Adams), die er auf einer Privatparty kennengelernt hatte. Alles könnte wunderbar sein, wenn sich nicht plötzlich das FBI unter der Regie des karrieresüchtigen Agents Richie DiMaso (Bradley Cooper) in Irvings Angelegenheiten einmischen würde. Richie möchte endlich die Korruption an der Ostküste beenden und so müssen Irving und Sydney mit ihm unfreiwillig zusammenarbeiten, um schließlich Straffreiheit zu erlangen. Im Visier der Fahnder steht vor allem der Bürgermeister von Camden/New Jersey, Carmine Polito (Jeremy Renner) ...

Der Filmtitel bedeutet übersetzt etwa so viel wie "Abzocke auf Amerikanisch" und ist daher ganz gut gewählt. Überhaupt wurde in diesem Film Vieles richtig gemacht, alles ist stimmig und wurde in einem 70er-Jahre-Zeitkolorit verpackt, angefangen von der Kleidung, den Inneneinrichtungen, bis hin zu den Autos und speziell zur Musik (z.B.: Elton Johns "Goodbye Yellow Brick Road" oder Tom Jones "Delilah"). 

Dabei agiert das Darsteller-Quintett Bale, Adams, Lawrence, Cooper und Renner sehr überzeugend in bester Method-Acting-Tradition: Zum einen sind da eben Christian Bale als gutmütiger Irving, mit Toupet und echter Wampe, Jennifer Lawrence als naive, etwas schusselige Blondine, die Ehemann Irving immer wieder in unangenehme Situationen bringt, sogar als die Mafia mit im Spiel ist. Zum anderen Amy Adams als smarte Sydney, die sich nur auf den Handel mit illegalen Geschäften einlässt, um selbst zu überleben. Wären da noch Bradley Cooper als übereifriger FBI-Agent DiMaso, der ohne Rücksicht auf Verluste unbedingt die Karriereleiter hochsteigen will und Jeremy Renner als sympathischer Bürgermeister mit italienischen Wurzeln, der stets nur um das Wohl seiner Familie und seiner Gemeinde besorgt ist.

"American Hustle" bekam zurecht viele Auszeichnungen, wie etwa Golden Globe- und British-Acadamy-Awards, hinzukommen 10 Oscar-Nominierungen in 2014. Die Handlung basiert lose auf einer wahren FBI-Operation namens Abscam (Abdul-Scam=Abdul-Betrug). Seinerzeit, Ende der 70er Jahre, wurden durch diese Aktion mehrere Politiker der Korruption überführt und verhaftet, allerdings war die Vorgehensweise unter Fachleuten sehr stark kritisiert worden. Das FBI gründete 1978 die Firma Abdul Enterprises, FBI-Mitarbeiter gaben sich als Geschäftsleute aus dem Nahen Osten aus. In auf Video aufgezeichneten Gesprächen versprachen sie Amtsträgern Geld im Gegenzug für politische Unterstützung für einen ungenannten Öl-Scheich.

Ein klasse Gaunerfilm mit einem Spitzen-Schauspielerensemble. Meine Wertung: "Ausgezeichnet"! 9 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰


Daten zum Film:

Spielfilm, USA 2013, ca. 138 Min., FSK: 6. Darsteller: Christian Bale, Amy Adams, Bradley Cooper u.a. Musik: Danny Elfman. Drehbuch: Eric W. Singer, David O. Russell. Produktion: Atlas Entertainment, Annapurna Pictures. Regie: David O. Russell
 
 

 

Samstag, 14. Januar 2023

Das letzte Land

 

 
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Es geht ja doch! Endlich mal ein Science-Fiction-Film aus deutscher Produktion, weit ab von irgendwelchen Mainstream-Streifen. Leider ist die Branche hierzulande zu sehr beschränkt auf Blödelkomödien, in denen immer die gleichen Leute mitspielen - oder es wird irgendwie politisch. Grausig! 
Eine wohltuende Ausnahme bietet hier nun Regisseur und Drehbuchautor Marcel Barion, der mit einem sehr geringem Budget auskommen musste. Das meiste Geld stammte aus einer Crowdfunding-Kampagne, da sich höchstwahrscheinlich die ganzen Filmförderanstalten hier beschämenderweise herausgehalten haben. Die Herstellung des Films zog sich schließlich über 6 Jahre hin.
 
Im Zentrum der Geschichte stehen Adem (Torben Föllmer) und Novak (Milan Pešl), die sich in einem nicht näher definiertem Sonnensystem einer fernen Zukunft aufhalten. Die Menschheit hat offenbar längst andere Planeten besiedelt und die vermutlich zerstörte Erde ist fast schon in Vergessenheit geraten.
Adem ist gerade aus einem Gefängnis ausgebrochen und stößt auf seiner Flucht zufällig auf ein Raumschiff-Wrack, das aber noch funktionstüchtig zu sein scheint. Was mit der Besatzung passiert ist, bleibt offen. Auf den Fersen ist ihm Gefängniswärter Novak, der ihn schließlich aufspürt. Es stellt sich aber bald heraus, dass beide das gleiche Ziel verfolgen: Flucht von dem öden Wüstenplaneten, auf dem ständig Sandstürme toben und eine neue Heimat finden. Während Adem eine Zahlenkombination entdeckt, die wahrscheinlich den Kurs zur Erde bedeuten könnte, will Novak einem mysteriösen Funksignal nachgehen, das sie genau in entgegengesetzte Richtung führt. Konflikte sind von jetzt an vorprogrammiert!

Dass die sogenannte "No-Budget"-Produktion insgesamt nur 20.000 Euro zur Verfügung hatte, merkt man ihr zumindest optisch nicht an. Schon eher, wenn man mehr ins Detail geht und gezwungenermaßen Vergleiche mit den gewohnt teuren Hollywood-Blockbustern anstellt, die regelmäßig mehrere 100 Millionen Dollar verschlingen. 
Bei Das letzte Land gibt es beispielsweise keine aufwendigen CGI-Effekte, Filmset und Raumschiffmodelle wurden noch in echter Handarbeit erstellt. Großes Lob dafür! Die Miniaturen der Planetenoberflächen bestanden aus Gips, Styropor und beleuchteten Aufnahmen von Pfannkuchen. Weltraumszenen wurden standesgemäß vor einem Greenscreen gedreht. Kosmische Sternenhaufen und Staubnebel hat man mithilfe von Kerzenrauch-Standbildern und Speisestärke auf schwarzem Glas dargestellt. Das nenne ich kreative Improvisation  und erinnert ein bisschen an die 1960er-Serie Raumpatrouille Orion mit dem bekannten Bügeleisen auf dem Schaltpult.
Des Weiteren gibt es auch keine großartigen Explosionen, Laserfeuergefechte, Weltraumschlachten oder fiese Aliens. Wer so etwas erwartet, der wird hier enttäuscht sein.
Am deulichsten merkt man die Limitierung bei der Darsteller-Riege, die auf genau 3 Personen kommt. Neben Adem und Novak ist da nur noch Gefängniswärter-Kollege Galgo (Vincenz Türpe), den man aber nicht zu Gesicht bekommt, nur dessen Stimme über Funk hört.
 
Der Independent-Streifen besticht vielmehr durch seine ruhige, klaustrophobische Atmosphäre. Ungefähr 90 Prozent der Handlung finden in dem kleinen, klobigen Raumschiff statt. Im Mittelpunkt stehen die beiden Charaktere, die sich auf eine Odyssee begeben, um eine bessere Heimat zu finden. Dabei liefern die beiden Darsteller ein gutes Kammerspiel ab und man merkt, dass die Zwei vom Theater kommen und hier ihr Können unter Beweis stellen.
Durch die Enge des Schiffs, die gute Kamera-Arbeit (mit einigen Nahaufnahmen), der Bildbearbeitung (Color-Grading) und im Speziellen durch das tolle Sound-Design wird eine unheimliche Umgebung geschaffen. Parallelen zu 2001: Odyssee im Weltraum sind hier durchaus angebracht, vor allem, wenn man dort an das Sirenengeheule denkt. Manch andere Kritiker stellten auch Ähnlichkeiten zu Das Boot fest.
Der Innenraum des Schiffs ist dann auch eines der Highlights. Dieser wartet mit einem Retro-Look auf, überall ist es schmutzig, Platinen und Kabel quillen an manchen Stellen heraus und man zieht sofort Vergleiche mit dem Weltraumfrachter Nostromo aus dem ersten Alien-Film. Lichter blinken, Computerbildschirme mit grüner Schrift erinnern an alte 80er Jahre-PCs und es werden einige Dinge aus dem Alltag benutzt, wie zum Beispiel eine Taschenlampe oder ein Flachmann mit hochprozentigem Alkohol.

Das letzte Land erhielt zurecht einige Auszeichnungen auf nationalen wie internationalen Filmfestivals. Ein paar seien hier mal aufgezählt:
 
- Berlin Independent Film Festival (02/2019)
  BEST SCI FI / HORROR FEATURE
 
- SciFi Film Festival (09/2019 / Australien)
  BEST FEATURE FILM
 
- Miami International Science Fiction Film Festival (04/2020, Florida, USA)
  BEST SCI-FI FEATURE RUNNER UP
  BEST CINEMATOGRAPHY FEATURE
  BEST SET DESIGN
  BEST PRACTICAL EFFECTS etc.
 
Der Film ist von 2019, kam aber erst 2021 in ausgewählte deutsche Kinos. Auf dem us-amerikanischen Markt lautet der Filmverleihtitel The Final Land bzw. The Final Voyage. Er ist auf Blu-Ray und DVD erhältlich, außerdem gibt es eine 4-Disc-Collector´s Edition auf dem Rocket Beans-Shop: https://t1p.de/slsg5. Die zertifizierte Altersfreigabe ist 12, bei DVD und Blu-Ray liegt sie bei 16 Jahren.
 
Eine ambitionierte Independent-Sci-Fi-Produktion, der man das geringe Budget nicht ansieht. Note: "Gut"! 7 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰


Daten zum Film:
Spielfilm, BRD 2019, ca. 113 Min., FSK: 12/16. Darsteller: Torben Föllmer, Vincenz Türpe, Milan Pešl. Drehbuch: Marcel Barion. Musik: Oliver Kranz, Marcel Barion. Kamera: Marcel Barion. Produktion/Vertrieb: Philipp Bojahr, Massimo Müller, Marcel Barion / Indeed Film. Regie: Marcel Barion.
 




 

Men in Black - International

 
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Wieder einmal muss der Alien-Geheimdienst der „Männer in Schwarz“ die Erde vor schrägen Außerirdischen retten, mittlerweile schon im 4. Aufguss des kommerziell erfolgreichen Science-Fiction-Franchise. Die Verfilmungen der Comics von Lowell Cunningham erhielten in dieser Fassung einen neuen Anstrich mit anderen Darstellern und Einsatzorten. Auch der bisherige Regisseur Barry Sonnenfeld hatte sich vom Regiestuhl zurückgezogen und fungierte hier nur noch als ausführender Produzent.

Die aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn stammende Molly Wright (Tessa Thompson) wird im Jahr 1996 als Kind Zeugin eines Einsatzes der Men in Black und hat sogar kurzen Kontakt mit einem noch niedlich aussehenden, kleinem Tarantianer von Andromeda 2. Sie lässt den illegalen Außerirdischen laufen und wird im Gegensatz zu ihren Eltern auch nicht „geblitzdingst“, das heißt, ihre Erinnerung wurde nicht gelöscht. 23 Jahre sind inzwischen vergangen und Molly möchte unbedingt bei dieser Geheimorganisation arbeiten. Doch ihre Bewerbungen bei FBI und CIA verliefen bis dato ins Leere, sie wird sogar für verrückt erklärt. Allerdings bleibt sie hartnäckig und spürt sogar eines Tages den Standort der Alien-Behörde in New York auf, wo sie zunächst auf Probe eingestellt wird und die Bezeichnung „Agentin M“ erhält. Innerhalb der Men in Black scheint es jedoch momentan einen Maulwurf zugeben und deshalb wird Molly von ihrer Chefin O (Emma Thompson) zur Zweigstelle nach London beordert. Dort muss sie einer Verschwörung um eine mächtige Waffe auf den Grund gehen und sich auch noch mit ihrem arroganten Kollegen Agent H (Chris Hemsworth) herumschlagen.

Man kann von den 3 Vorgängerfilmen zumindest behaupten, dass sie sich um eine einigermaßen durchdachte Handlung und witzigen Anspielungen bemüht haben und wohl deshalb auch für einen gewissen Erfolg beim Publikum gesorgt haben - aber auch diese hatten schon so ihre Schwächen. Im nun 4.Teil verhält es sich ähnlich. Drehbuch und die CGI-Effekte sind jetzt nicht so überragend, bieten jedoch für über 100 Minuten insgesamt gute Unterhaltung. Die Mischung aus Science-Fiction, Action und Buddie-Movie hat vorher gut funktioniert, vor allem mit Tommy Lee Jones als Agent K und Will Smith als J, und auch in Teil Nummer Vier harmonieren nun Chris Hemsworth und Tessa Thompson ganz ordentlich miteinander.

Die Macher hatten sich wohl zudem gedacht, wir verlegen das Ganze mal an verschiedene Orte, ähnlich dem Prinzip der James-Bond-Filme, und schauen mal, was dabei herauskommt. Die „Internationalität“ des Streifens wirkt dann auch ganz nett. Man bekommt Eindrücke von London, Paris, Marokko und der neapolitanischen Insel Ischia inklusive Festungsanlage („Rizas befestigte Festung des sicheren Todes“). Mit F. Gary Gray hat man sich einen Regisseur ins Boot geholt, der bisher eher durch seine Musikvideos von sich reden machte als durch viele Filme (Bsp.: The Italian Job, 2003). Das merkt man auch an manchen Stellen dieses Werkes, zum Beispiel an der, als Molly im MiB-Hauptquartier gerade ihre neue Ausstattung bekommt. Diese Sequenz wurde wie ein HipHop-Musikvideo aufgebaut und geschnitten.

Die Schauspieler hatten sichtlich Spaß an ihren Rollen, aber ein dauerquasselnder Chris Hemsworth wird ständig auf sein attraktives Äußeres angesprochen, außerdem gibt es noch Anspielungen auf seine Darstellung des Thor im gleichnamigen Film (Er wirft mit einem Hammer!). Tessa Thompson (als Valkyrie) und er hatten dort schon einen gemeinsamen Auftritt und wirken in diesem „Men-in-Black-“Auftritt eingespielt. Rebecca Ferguson (Mission Impossible 5 und 6) wirkt ein bisschen albern als außerirdische Waffenhändlerin Riza, die 3 Arme besitzt sowie eine bescheuerte Helmchen-Frisur mit schwarzen Querstreifen.

Ein paar kleine und witzige Highlights bieten dann einige computergenerierte Aliens: Zum Beispiel der grüne Jimmy mit 6 Beinen, der seine Kinder von der Erde abholen will – das steht ja wie immer in der Boulevard-Zeitung oder der adlige Vungus, der Hässliche (der Name passt!) vom Planeten Jababia, der über eine zerstörerische Waffe verfügt und sie nicht fiesen Aliens überlassen will, die nur als „Der Schwarm“ bekannt sind. Ein paar Anspielungen etwa auf die Gleichberechtigung der Frau innerhalb der Organisation sind durchaus interessant („Men and Women in Black“). Etwas nervig ist noch der kleine Alien-Krieger Pawny (Kumail Nanjiani), sozusagen als Sidekick, dessen Königin von bösen Alien-Zwillingen getötet wurde und der von nun an Molly als seine Herrin ansieht und ihr nicht mehr von der Seite weicht. Insgesamt sind die Spezialeffekte leider etwas schwach geraten, das merkt man zum Beispiel bei der Hoverbike-Verfolgungsjagd im marokkanischen Marrakesch. Da konnte man sich den Greenscreen im Hintergrund schon leicht dazudenken, obwohl die Produktionskosten immerhin bei 110 Millionen Dollar lagen. Natürlich dürfen auch die technischen Spielereien nicht fehlen. Es gibt wieder den „Neuralisierer-Gedächtnislöscher“, viele silbrig glänzende Laserwaffen, mit der die Agenten auf die Außerirdischen ballern. Man kann sie sogar aus dem Dienstwagen von Agent H und M ziehen, einem Jaguar, in dem die Kanonen beispielsweise in den Reifen, im Auspuff oder in den Seitenspiegeln versteckt sind.

Insgesamt muss man feststellen, dass diese Neuauflage der Men-in-Black-Reihe ganz nett anzuschauen ist und man gerne an manchen Stellen in der Komödie schmunzelt. An anderen jedoch wäre ein Neuralisierer ganz hilfreich gewesen, um diese wieder aus dem Gedächtnis zu löschen. Zu vermuten ist, dass dieser Teil der Reihe nur eine Art „Spin-off“ bleibt und ein 5.Film wieder mit der alten Besetzung daherkommt, da MiB – International im Vergleich zu den Vorgängern eher ein Flop an den Kinokassen war.

Humorvolle Sci-Fi-Komödie mit passablen Darstellern, mehr aber auch nicht. Benotung: "Noch Gut"! 6 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰✰

 

Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2019, ca. 113 Min., FSK: 12. Darsteller: Rebecca Ferguson, Chris Hemsworth, Liam Neeson, Emma Thompson, Tessa Thompson, u.a. Drehbuch: Matt Holloway, Art Marcum. Musik: Danny Elfman, Chris Bacon. Kamera: Stuart Dryburgh. Produktion/Vertrieb: Sony Entertainment, Columbia Pictures, u.a. Regie: F. Gary Gray. 
 

 

Freitag, 13. Januar 2023

The Gunman


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Der französische Regisseur Pierre Morel bewies schon mit 96 Hours (2008) sein Gespür für bleihaltige Actionfilme. Auch The Gunman (2015) - basierend auf dem Roman La Position du tireur couché - fällt in diese Kategorie, jedoch spielt sich die Handlung nicht in Paris, sondern in Afrika und in anderen Orten Europas ab.

Jim Terrier (Sean Penn), früher Special-Forces-Soldat, arbeitet inzwischen als Söldner für eine Sicherheitsfirma in der Demokratischen Republik Kongo. Diese Firma ist offenbar auch am Verdienst an den Bodenschätzen des Landes beteiligt, denn eines Tages soll Jim in deren Auftrag den dortigen Bergbauminister erschießen, der angekündigt hat, dass Verträge mit ausländischen Unternehmen neu verhandelt werden sollen. Nach erfolgreichem Attentat muss er das Land schnellstmöglich verlassen und sogar seine Freundin, die Ärztin Annie (Jasmine Trinca), ohne Abschiedsworte zurücklassen. Als 8 Jahre später der Fall von Interpol und der US-Justiz untersucht wird, geraten vor allem Jim und seine beiden damaligen Kollegen Felix (Javier Bardem) und Cox (Mark Rylance) plötzlich ins Visier der Fahnder.

Ganz spannender Action-Kracher, der im weiteren Verlauf mit einer überraschenden Wendung aufwartet. Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Produzent Sean Penn lässt hier mal nicht seinen Intellekt, sondern ordentlich die Muskeln seines durchtrainierten Körpers spielen, dabei fliegen ihm ständig die Kugeln um die Ohren. Er selbst teilt aber auch gewaltig aus und geht nicht gerade zimperlich mit seinen Gegnern um, obwohl er in London feststellen muss, als er seinen Kumpel Stan (Ray Winstone) besucht, dass er an einer Art Alzheimer-Erkrankung leidet und daraufhin öfter zusammenbricht. Dem Zuschauer mag dies etwas unglaubwürdig erscheinen, da Jim Terrier im weiteren Verlauf des Films noch mehr Verfolger killt, speziell in der Schluss-Sequenz in einer Stierkampf-Arena.

Persönlich fand ich den Thriller durchaus spannend und gelungen, mit kleinen Abstrichen vielleicht. Auf jeden Fall kracht es ordentlich, Explosionen und Bleihagel inbegriffen. Die Protagonisten agieren durchaus engagiert, Javier Bardem zeigt hier wieder seine zahlreichen Facetten eines guten Schauspielers. Der Action-Streifen kam beim Publikum allerdings damals nicht so gut an und erhielt auch eher durchschnittliche Kritiken. Für einen unterhaltsamen Kino- beziehungsweise Fernsehabend taugt der Film aber allemal!

Ordentlicher Polit-Action-Thriller, der ganz auf den Hauptdarsteller zugeschnitten wurde! 7 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰


Daten zum Film:

The Gunman, Spielfilm, FRA/USA 2015, ca. 117Min., FSK: 16. Darsteller: Sean Penn, Javier Bardem, Jasmine Trinca, Ray Winstone, Mark Rylance u.a. Musik: Marco Beltrami. Drehbuch: Sean Penn, Joel Silver u.a. Produktion: Studiocanal. Regie: Pierre Morel.
 

 

 

Donnerstag, 12. Januar 2023

Schlappe Bullen beißen nicht

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Grundlage für diese Buddy-Cop-Komödie von 1987 ist eine us-amerikanische Polizei-Fernsehserie aus den 1950er und 60er Jahren. Im Original trägt sie den Titel Dragnet (dt.: Schleppnetz, Rasterfahndung), im deutschsprachigen Raum ist sie unter der Bezeichnung Polizeibericht bekannt. Noch bekannter dürfte dabei das Musikthema mit dem prägnanten Beginn sein, das inzwischen in mehreren Versionen vorliegt. Eine interessante Instrumental-Variante gibt es dazu von dem Komponisten Ray Anthony aus dem Jahr 1953. Regisseur Mankiewicz selbst hatte zuvor schon bei Krimiserien und James-Bond-Filmen unter anderem als Drehbuchautor mitgewirkt.

In Los Angeles häufen sich mehrere merkwürdige Diebstähle aus Tiergärten, wie der einer Riesenschlange oder einer Löwenmähne. Sergeant Joe Friday (Dan Aykroyd) und der ihm kürzlich zugeteilte Detective Pep Streebeck (Tom Hanks) sollen die Fälle aufklären. Doch die beiden Cops könnten unterschiedlicher nicht sein. Joe ist äußerst korrekt und immer darauf bedacht, alle Vorschriften einzuhalten, Pep hingegen sieht alles etwas lockerer. Doch die beiden raufen sich zusammen und kommen schließlich einer gefährlichen Sekte namens P.A.G.A.N. (People Against Goodness And Normalcy) auf die Spur, indem sie sich undercover Zutritt zu einer ihrer Ritual-Veranstaltungen verschaffen.

Tolle Krimiparodie mit zwei Hauptdarstellern, die gut miteinander harmonieren. Dan Aykroyd zum einen, der den stocksteifen, übereifrigen Neffen des Cops aus der Original-Serie, Joe Friday, verkörpert, auf der anderen Seite Tom Hanks, der hier als Pep Streebeck nochmals sein komödiantisches Talent unter Beweis stellte, bevor er sich ernsteren Rollen zuwandte (z.B.: Philadelphia). Interessant ist auch die Figur des Captain Gannon, der Vorgesetzte von Joe und Pep, gespielt von Harry Morgan, der schon in der 1960er Serie mitwirkte. Gut ins Bild passt da noch Christopher Plummer in der Rolle des dubiosen Reverend Jonathan Whirley, der überall seine Finger im Spiel zu haben scheint und gewissermaßen Bösewicht und Gutmensch in einem darstellt. An dieser Person zeigt sich in besonderem Maße die Kritik an Schein- respektive Doppelmoral in der modernen Gesellschaft, die sich gerne zivilisiert gibt, es jedoch nicht immer ist.

Neben wenigen Albernheiten gibt es im Film viele gelungene Gags, vor allem in den Fällen, wenn sich Friday und Streebeck in ihren verschiedenen Ansichten mit Wortgefechten duellieren. Dabei wird zusehends Joes Doppelmoral entlarvt, beispielsweise als sich beide an einem Stand etwas zu Essen kaufen. Der undisziplinierte Pep bestellt sich einen gesunden Salat, der penible Joe einen ungesunden Hot-Dog, hinzukommt, dass er auch ständig raucht, um Stress abzubauen. Weitere spaßige Szenen ergeben sich, als die beiden ungleichen Cops für ihre Ermittlungen das Anwesen eines hiesigen Pornokönigs aufsuchen. Der lispelnde Jerry Caesar (Dabney Coleman) erinnert so ein bisschen an Playboymagazin-Chef Hugh Hefner, nur kommt er eher wie eine Karikatur des Letztgenannten daher.

Insgesamt wird das klasse Gespann in eine ordentliche Krimihandlung eingebettet, die zwar keine weltbewegenden Überraschungen, aber doch ein paar recht nette Wendungen parat hat, hinzukommen ein paar tolle Actionszenen und rasante Ballereien. Der Zahn der Zeit hat zwar auch hier daran genagt, aber das Vergnügen wird einem dabei trotzdem nicht verdorben – er sorgt für Kurzweil, auch wenn manche Begebenheiten vielleicht heute etwas antiquiert erscheinen mögen. Fazit: Flotte Krimikomödie mit tollem Copduo und rasanter Handlung – rundherum vergnüglich, actionreich und spaßig! Einzig misslungen ist nur der deutsche Filmverleihtitel.

Spaßige Polizeikomödie mit 2 gut aufgelegten Hauptdarstellern! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰

Daten zum Film:
Schlappe Bullen beißen nicht (OT: Dragnet). Spielfilm, USA 1987. 101 Minuten. FSK: 12. Produktion: Universal Pictures. Darsteller: Dan Aykroyd, Tom Hanks, Harry Morgan, Alexandra Paul u.a. Drehbuch: Mankiewicz, Aykroyd, Zwiebel. Musik: Ira Newborn. Regie: Tom Mankiewicz.
 

 

Sonntag, 8. Januar 2023

Sieben

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Mit Sieben (1995) lieferte der Musikvideo- und Werbefilm-Regisseur David Fincher nach Alien 3 (1992) sein zweites Leinwandwerk ab. In dem Psycho-Thriller geht es zwar nicht um ein fieses, außerirdisches Monster, jedoch ist die Atmosphäre ähnlich finster und klaustrophobisch wie in seinem Debütfilm. Ständig regnet es, die Innenräume von Gebäuden sind dunkel und meist nur schwach ausgeleuchtet.

In einer nicht näher definierten, us-amerikanischen Großstadt der Gegenwart treibt ein Serienkiller sein Unwesen, der sich bei seinem Vorgehen strikt an die biblischen, sieben Todsünden hält: Maßlosigkeit, Habsucht, Trägheit, Hochmut, Wollust, Zorn und Wut. Der Polizei unter der Leitung der beiden Detectives Somerset (Morgan Freeman) und Mills (Brad Pitt) scheint der Psychopath immer einen Schritt voraus zu sein. Mit einer beängstigenden Präzision führt er gleichsam Ordnungshüter und Zuschauer an der Nase herum, seine Identität wird erst zum Schluss preisgegeben. Er ist es, der die Kontrolle über seine Handlungen behält, und er ist es auch, der den Ausgang dieser Kriminalgeschichte bestimmt.

Regisseur Fincher zeigt hier sein großartiges, filmisches Gespür für Geschichten - jemand, der sein Handwerk beherrscht, obwohl er nie eine Filmhochschule besuchte. Er liefert mit Sieben ein brilliantes Neo-Noir-Werk ab, das düsterer kaum hätte werden können. Schon die Titel-Sequenz mit verwackelten, fragmentarischen Bildern lässt erahnen, dass hier kein Wohlfühl-Film ablaufen wird. Als Zuseher kommt man sich zusehends vor, wie in einer kurz vor der Apokalypse stehenden Welt, einer Art Vorhölle. Morde, Korruption und Prostitution sind an der Tagesordnung. Die Gesellschaft ist apathisch und verroht, eine Besserung der Verhältnisse scheint nicht in Sicht. So ähnlich sieht es auch Detective Somerset, der amtsmüde seiner Pensionierung entgegenfiebert, wären da nicht noch die vorliegenden Morde zu klären. Zu allem Überfluss wird ihm auch noch der junge Heißsporn Mills zugeteilt, der lieber zuerst schießt, bevor er nachdenkt.  Mills ist im Gegensatz zu seinem älteren Kollegen der Meinung, die Welt noch verbessern zu können, außerdem hat er eine nette Ehefrau namens Tracy (Gwyneth Paltrow), für die es sich noch zu kämpfen lohnt.

Die längere Berufserfahrung und sein Intellekt bringen jedoch den Protagonisten Somerset schnell auf die Idee mit den sieben Todsünden, außerdem hinterläßt der Täter absichtlich Hinweise darauf durch diverse Zitate aus bekannter Literatur. Allerdings sind die Zuschauer ähnlich machtlos wie die beiden Detectives im Film aufgrund der Genialität des Mörders, der sein zerstörerisches Werk gnadenlos durchzieht. Dabei spielt die Zahl Sieben ständig eine wichtige Rolle in seinem perfiden Treiben: Sieben Todsünden werden in sieben Tagen an sieben entsprechend ausgewählten Opfern gesühnt.

Meines Erachtens ein Meisterwerk des Thrillers und einer der besten Streifen der letzten Jahrzehnte. Das lag auch an dem guten Schauspieler-Ensemble, allen voran Kevin Spacey als John Doe und Morgan Freeman als William Somerset, die sich im Film als intellektuell und weltanschaulich Gleichgesinnte gegenüberstehen. Brad Pitt fällt da in seiner Darstellung als herumzappelnder, impulsiver Detective etwas ab. Paltrows Nebenrolle als Tracey, die sich einsam und verloren in der Großstadt fühlt, ist durchaus solide und glaubwürdig. Das Skript ist superb und wagemutig, wenn auch - einer Hollywood-Produktion gerecht - an manchen Stellen nicht immer ganz logisch bzw. zu konstruiert. Doch die atemberaubende, stilbildende Kameraarbeit von Darius Khondji und der oscarnominierte Schnitt von Richard Francis-Bruce, sowie natürlich Finchers kluges Gespür für Spannung, Charakter und Atmosphäre gleichen das mehr als aus.

Ein wirklich sehenswerter Thriller aus den 90ern! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰

Daten zum Film: 
Sieben (OT: Se7en) Spielfilm, USA 1995. 127 Minuten. FSK: 16. Produktion: New Line Cinema. Darsteller: Kevin Spacey, Morgan Freeman, Brad Pitt, Gwyneth Paltrow, R. Lee Ermey, Richard Schiff, Richard Roundtree u.a. Musik: Howard Shore. Regie: David Fincher.
 

 

Samstag, 7. Januar 2023

Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung

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Star Wars: Episode 4 ist gleichzeitig der erste veröffentlichte Film der bekannten Weltraum-Saga und bis heute immer noch der Beste. Schöpfer George Lucas hat 1977 ein Meisterwerk des Science-Fiction-Genres geschaffen, das seinesgleichen sucht und bis heute einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten ist.

Die Geschichte spielt in einer (von der Erde) weit entfernten Galaxis vergangener Tage. Jedoch ist diese Welt technisch viel höher entwickelt als die unsrige. Es dreht sich im Prinzip immer um den Kampf Gut gegen Böse. Auf der einen Seite steht das grausame Imperium unter der Leitung des mächtigen Kaisers und seines Handlangers, Darth Vader (David Prowse). Auf der anderen befinden sich die Widerstandskämpfer um Prinzessin Leia Organa (Carrie Fisher) vom Planeten Alderaan. Hinzukommt, dass einige Personen über ein Energiefeld verfügen, das ihnen übernatürliche Kräfte verleiht, der sogenannten "Macht". Kurze Zeit später gesellen sich zu den Rebellen noch Luke Skywalker (Mark Hamill), Obi Wan Kenobi (Alec Guinness) und der Schmuggler Han Solo (Harrison Ford) hinzu, denn es gilt, die ultimative Waffe des Imperiums zu zerstören, den Todesstern. Dieser hat die Größe eines Mondes und kann ganze Planeten vernichten.

Die Tricktechnik war damals revolutionär und hat den Science-Fiction-Bereich neue Impulse gegeben - man denke etwa an das berühmte Laser-Schwert. Lucas startete zu jener Zeit mit, für Zuschauer etwas verwirrend, dem 4. Teil, weil die Tricktechnik doch noch nicht so weit war, um die Episoden 1 bis 3 zu realisieren. Diese folgten dann etwa 20 Jahre später. Damals wurde noch viel mit Modellbauten und weniger mit CGI-Effekten gearbeitet. Schon legendär ist die Laufschrift am Anfang jeder Geschichte sowie die bekannten, oscarprämierten Melodien von John Williams, die nicht futuristisch, sondern klassisch interpretiert wurden, um besser Emotionen beim Zuschauer zu erzeugen.

Trotz des ernsten Themas eines interplanetaren Krieges kommt auch der Humor nicht zu kurz, speziell wenn Han Solo und sein pelziger Copilot Chewbacca (Peter Mayhew) auftreten. Außerdem tragen auch einige andere Wesen in der Star-Wars-Welt, beispielsweise in der längeren Szene im Weltraumhafen Mos Eisley auf dem Wüstenplaneten Tatooine, durchaus witzige Züge. Nicht fehlen dürfen selbstverständlich die berühmten Droiden C3PO (Anthony Daniels) und R2-D2 (Kenny Baker), die manchmal für heitere Momente sorgen.

Krieg der Sterne erhielt viele Auszeichnungen, darunter sechs Oscars 1978 für Bester Schnitt, Bester Ton, Beste visuelle Effekte, Beste Filmmusik, Bestes Szenenbild, Bestes Kostümdesign, (sowie zwei Sonderoscars), drei Grammys, zwei British Academy Film Awards, einen Golden Globe sowie 13 Saturn Awards.

Ich kann hier nur die Maximalnote vergeben. George Lucas Meisterstück! 10 von 10 möglichen Sternen:⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1977, ca. 121 Min., FSK: 12. OT: Star Wars: Episode IV – A New Hope. Darsteller: Mark Hamill, Alec Guinness, Carrie Fisher, Harrison Ford, u.a. Musik: John Williams. Drehbuch: George Lucas. Produktion: 20th Century Fox. Regie: George Lucas.

 


Donnerstag, 5. Januar 2023

Mission: Impossible 6 - Fallout

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Im 6. Abenteuer der Reihe um die Impossible Mission Force, kurz IMF, dreht sich alles wieder darum, einen unmöglichen Auftrag zu erfüllen und die Welt vor Unheil zu bewahren. Ganz im Stile der Vorgängerfilme gibt es wieder die bekannten Charaktere, jede Menge Action, interessante Technikspielereien und eine fast immer aussichtslose Weltrettungsaktion, gewürzt mit einer kleinen Prise Humor. Die Handlung von Teil5 geht hier nahtlos in den 6. Teil über.

Das IMF-Team, angeführt von Ethan Hunt (Tom Cruise), bekommt es mit einer dubiosen Terrororganisation zu tun, die sich biblisch „Die Apostel“ nennt. Diese plant, die alte Weltordnung zu stürzen und eine Apokalypse hervorzurufen, indem sie mehrere Atombomben bauen und zünden will. Zu diesem Zweck stehen diese Leute, zusammen mit einem dubiosen Mann namens John Lark, in Verbindung zur osteuropäischen Untergrundwelt, um waffenfähiges Plutonium aufzukaufen. Das IMF-Team, das mittlerweile in die CIA eingegliedert wurde, bekommt den Auftrag, den Waffendeal in Berlin zu verhindern. Doch es wird bald deutlich, dass hinter dem ganzen Schlamassel ein alter Bekannter von Hunt steckt, nämlich Salomon Lane (Sean Harris). Und auch die Agentin vom britischen MI6, Ilsa Faust (Rebecca Ferguson), hat es wieder auf den Anarchisten abgesehen.

Seit 1996 bereits hat die Agentenreihe nun schon Bestand und erfreut den Zuschauer immer wieder mit spannender Unterhaltung, ähnlich dem James-Bond-Franchise-System; nur läuft es dort umgekehrt. Während die James-Bond-Reihe immer schlechter wird, ist die "MI"-Reihe immer besser geworden. Das ist jedenfalls mein Eindruck.
In der aktuellsten Variante gibt es zudem einige nett gemachte Anspielungen auf die Vorgängerfilme. Beispielsweise gibt es einen Auftritt von einer Person namens Alanna Mitsopolis, die im Film auch „Die weiße Witwe“ (Vanessa Kirby) genannt wird und in Paris als Waffenhändlerin fungiert. Es wird angedeutet, dass sie die Tochter von „Max“ ist, von der Dame, mit der es Ethan Hunt schon im allerersten Teil zu tun hatte. Außerdem taucht auch Ethans Ex-Frau Julia (Michelle Monaghan) wieder auf, die im dritten Teil entführt worden war und jetzt im Kaschmir-Gebiet zwischen Indien und Pakistan als Ärztin arbeitet. Für die kleinen, spaßigen Momente ist meistens wieder Simon Pegg als Benji Dunn zuständig, der als Technikexperte lieber im Außeneinsatz tätig ist als am Schreibtisch rumzuhängen. Dabei geht er manchmal tolpatschig und ängstlich vor, so dass er das IMF-Team teilweise in Bedrängnis bringt.

Nicht fehlen in einem Agentenstreifen dürfen wie immer die vielen technischen Spielereien, die dem Team schon oft aus einer brenzligen Lage geholfen oder Informationen geliefert haben. Zum Beispiel ein schicker BMW, den man mit dem Smartphone steuern kann, die schon legendären Masken mit Stimmen-Modulation, mithilfe derer die IMF-Leute andere Identitäten annehmen und die Gegner verwirren können oder die elektronische Nachricht zu Beginn jeder Mission, die sich am Ende nach 5 Sekunden selbst zerstört.

Tom Cruise zeigt auch hier aufs Neue, dass er dem Zuschauer bestmögliche Unterhaltung bieten will, bei einigen Stunts hat er selbst Hand angelegt. Der Höhen-Sprung aus einer Boeing C-17 sei hier genannt oder auch die Actionszene mit den 2 Hubschraubern in Kaschmir. Bei einer Szene in London, in der er auf den Dächern einen Mann verfolgt, brach er sich den Knöchel und musste für 7 Wochen die Dreharbeiten unterbrechen.

Musikalisch bietet „Mi6-Fallout“ das altbewährte Thema, speziell am Anfang und Ende, das schon aus der 1960er-Fernsehserie stammt und immer nur etwas umgewandelt wurde. In den Actionsequenzen kommt entsprechend spannungsgeladene Musik zum Einsatz, inklusive schneller Schnitte. Insgesamt muss man sagen, dass der 6.Teil schon schwächer ist als der Vorgänger. Die Handlung ist primär auf Action ausgelegt und manchmal etwas konfus, die Dialoge sind weniger ausgefeilt als in Teil 5 und manche Szenen wirken sogar etwas albern. Wenig überraschend ist allerdings die Meldung, dass weitere Fortsetzungen geplant sind und zwar wieder mit dem gleichen Akteuren wie bisher. Christopher McQuarrie übernimmt Regie und Drehbuch, Tom Cruise seine bekannte Hauptrolle und einen Anteil an der Produktion.

Ich gebe dem 6.Teil der Agenten-Reihe eine gute Note. 7 von 10 möglichen Sternen:
⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2018, ca. 142 Min., FSK: 12 Darsteller: Tom Cruise, Henry Cavill, Alec Baldwin, Ving Rhames u.a. Kamera: Rob Hardy. Musik: Lorne Balfe. Drehbuch: Christopher McQuarrie. Produktion: Paramount Pictures, u.a. Regie: Christopher McQuarrie.

 


Montag, 2. Januar 2023

Avatar 2 - The Way of Water

 

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13 Jahre hat es gedauert, bis nun endlich der von vielen Fans erwartete 2.Teil, Avatar - The Way of Water, im Dezember 2022 in die Kinos kam. Regisseur James Cameron und Produzent Jon Landau haben sich viel Zeit gelassen, um gleich die Drehbücher für insgesamt 4 Fortsetzungen zu verfassen. Diese Sequels sollen dann immer im 2-Jahresrhythmus bis ins Jahr 2028 in den Lichtspielhäusern laufen. Wer Teil 1 noch nicht gesehen hat, sollte dies nachholen, um die Gegebenheiten im 2.Teil nachvollziehen zu können.

Die Handlung spielt in der 2.Hälfte des 22.Jahrhunderts, setzt mehr als 10 Jahre nach Avatar - Aufbruch nach Pandora ein und findet wieder komplett auf dem erdähnlichen Mond im Alpha Centauri-Sonnensytem statt, zirka 4,3 Lichtjahre von der Erde entfernt. Ex-Soldat Corporal Jake Sully (Sam Worthington) hat sich inzwischen vollständig mit seinem blauen Avatar-Körper vereint und mit Neytiri (Zoe Saldana), der Häuptlingstochter des Na´vi-Omatikaya-Waldvolkes, eine Familie gegründet. Sie haben 3 leibliche Kinder: Netayam (Jamie Flatters), Lo´ak (Britain Dalton) und Tuk (Trinity Bliss), außerdem haben sie die Na´vi-Tochter der verstorbenen Biologin Grace Augustine (Sigourney Weaver) adoptiert und irgendwie gehört auch der Menschenjunge Spider (Jack Champion) zur Sully-Familie, der aussieht wie Tarzan - was irgendwie ziemlich albern wirkt. Überhaupt erfährt man in der ersten halben Stunde so einiges über manche Liebes-Beziehungen, die schon in Teil 1 vorhanden gewesen sein mussten.

In Original-Film von 2009 wurden die Mitarbeiter der Firma RDA (Resources Development Administration) noch von den Na´vi vom Mond Pandora vertrieben, aber nach ein paar Jahren kommen sie wieder zurück, um den Planeten nun vollständig zu erobern, da das Leben auf der Erde kurz vor der Vernichtung steht. Eine neu errichtete Basis namens Bridgehead City soll den Weg bereiten, um Pandora für Menschen bewohnbar zu machen und zu kolonialisieren. 
Regie-As James Cameron legt gleich von Minute 1 an richtig los, den Kino-Zuschauer mit einem 3D-Effekte-Feuerwerk zu bombardieren. Allerdings verpufft dieser Effekt sehr schnell, wie ich fand, so dass der Streifen auch in 2D ganz gut funktioniert hätte. Sehr schön anzuschauen sind die vielen, computergenerierten Unterwasser-Szenen, die es wohl in dieser Ausführlichkeit vorher im Kino noch nicht gab. Sully und seine Familie müssen zum Riff-Volk der Metkayina-Na´vi fliehen, da Bösewicht Colonel Miles Quaritch (Stephen Lang) ihnen wieder auf den Fersen ist - allerdings dieses Mal nicht als Mensch, sondern als geklonter Na´vi-Soldat, der weiterhin für die skrupellose Firma RDA arbeitet, bei der nun General Frances Ardmore (Edith Falco) das Sagen hat. Sie hat die Aufgabe, die Kolonialisierung voranzutreiben und Störenfriede wie Jake zu eliminieren. An dieser Stelle könnte man etwas die Ideologie dieses Films infrage stellen, denn die Invasoren von der Erde gehen nur noch mit der Holzhammer-Methode vor: Eroberung und Ausbeutung Pandoras. Im Original von 2009 wurde zumindest am Anfang noch mit den indigenen Na´vi verhandelt, welches aber letztlich scheiterte. Man könnte sich ja auch eine friedlichere Ko-Existenz von Menschen und Ureinwohnern vorstellen, aber vielleicht ist das dann eine Option für den letzten Teil dieses Franchise.
 
Man sieht viele spektakuläre Unterwasser-Tiere und -Pflanzen, mit denen die Familie um Jake nun Erfahrungen sammeln muss, um in dieser neuen Umgebung akzeptiert zu werden. Der jüngere Sohn Lo´ak beispielsweise freundet sich mit einem walähnlichen Wesen an, das Tulkun genannt wird und über eine hohe Intelligenz verfügt. Dieser Tulkun namens Payakan kann mit den Na´vi kommunizieren und versteht sogar etwas von Musik. 
Überhaupt spielt Anpassung eine große Rolle im Avatar-Universum von James Cameron. Die Menschen mussten sich den lebensfeindlichen Umständen auf Pandora anpassen, wofür sie die Avatare konstruieren. Jakes Familie muss sich nun den Metkayina angleichen, damit sie in diesem Umfeld überleben, dabei müssen sie sozusagen den "Weg des Wassers" (way of water) gehen. Jedoch kommt es in ausführlichen Szenen immer wieder zu Streitigkeiten vor allem zwischen den Kindern der beiden Clans. Das hatte dann schon etwas von einem Coming-of-Age-Movie. Das Ungleiche zeigt sich schon im äußeren Erscheinungsbild. Das Na´vi-Waldvolk hat eine blaue Hautfarbe, das Na´vi-Riffvolk eine türkisfarbene. Hinzukommt, dass Jakes Kinder durch die genetische Vermischung Halbblute sind, die 5 statt 4 Finger an den Händen besitzen.
Das Hauptthema von Avatar 2 ist jedoch, neben der Ökologie, eindeutig die Familie. Jake sagt es überdeutlich im Film: "Die Familie ist die Festung" und "Die Sullys halten zusammen". Enttäuschenderweise wirken die neu vorgestellten Charaktere der Familien ziemlich leblos und sind meiner Meinung nach ziemlich austauschbar. Das ist definitiv auch ein Schwachpunkt des Sequels, nämlich die fehlende Charakterzeichnung. Da ist zum Beispiel auf der einen Seite der jüngere Sohn Jakes, der den Vater ständig enttäuscht, auf der anderen der ältere, der den perfekten Soldaten abgibt, die jüngste Tochter bleibt außen vor und die Adoptivtochter hat eine spezielle Verbindung zur Natur Pandoras. Das hat man, so ähnlich, schon zig Male in anderen Filmen gesehen und noch dazu besser.
Figuren wurden im 1.Teil genauer ausgearbeitet, stattdessen setzen hier Regisseur und  Drehbuchautor nun voll auf Action und Spezialeffekte. Man wird zum Beispiel in der letzten Stunde des Films mit einer monströsen Materialschlacht auf und unter Wasser konfrontiert, die gefühlt gar nicht mehr enden wollte. Das Ganze hätte man auch abkürzen und vielleicht im 3.Teil nochmal aufgreifen können, dann hätte "The Way of Water" auch keine Überlänge.
 
Für mich als Sci-Fi-Fan waren selbstverständlich einige neue Vehikel interessant und ließen das Herz höher schlagen. Da hat man sich sehr intensiv mit der Bionik auseinandergesetzt. Es gibt beispielsweise Spinnen- und Krebsroboter, die auch tauchen können, außerdem haifischartige Mini-Uboote und Exoskelette, mit denen die Söldnertruppe des RDA-Konzerns angreifen. Ein riesiges Hovercraft macht Jagd auf Tulkun-Wale wegen einer bestimmten Substanz für medizinische Zwecke.

In dieser Fortsetzung hat man weitestgehend auf die fremde Na´vi-Sprache verzichtet, so dass man weniger Untertitel lesen muss. Das fand ich eigentlich ganz angenehm, zeigt aber wiederum, dass der Film weniger genau ausgearbeitet wurde, obwohl man viel Zeit dafür hatte.Weiterer Schwachpunkt des Sci-Fi-Streifens sind die Dialoge in der Menschensprache, auch die waren in Teil 1 besser. Speziell das Gequassel der Teenager der beiden Familienclans nervte zwischenzeitlich gehörig. Das sollte wohl modern und cool klingen, wenn die beiden Sully-Brüder Netayam und Lo´ak sich gegenseitig mit "Bro" anreden. Na ja, Geschmackssache!
Das folkloristische Musikthema vom 1.Teil wurde auch hier aufgegriffen und ist weiterhin stimmig, die anderen Stücke kamen kaum zum Tragen. 
 
Alles in allem ein optisch hervorragend gemachter Film, den man aber nicht unbedingt gesehen haben muss, trotz aufwendiger Performance-Capture-Tricktechnik. Da war Teil 1 insgesamt einfach ausgereifter, aber so ist das meistens mit Fortsetzungen. Die angekündigten Teile 3 bis 5 werden ähnlich verlaufen.
Der Regisseur hat hier die gleichen Fehler gemacht wie andere Filmemacher vor ihm. Er hat sich zu sehr auf die Spezialeffekte konzentriert und sich wenig um eine interessante Story und eine konkrete Figurenentwicklung gekümmert. Die Handlung plätschert irgendwie so dahin, bietet keinen echten Spannungsaufbau und es fehlt an Substanz, da sie nicht viel Neues bietet, völlig uninspiriert daherkommt und absolut austauschbar ist. Im Grunde hat man nur den Plot aus dem Original genommen und dann den Handlungsort vom Urwald an die Küste verlegt. Das, finde ich, ist einfach zu wenig für einen 2.Teil und vor allem, nachdem dieser Streifen so großspurig von den Machern angekündigt wurde. Das hatte mich stark an "Krieg der Sterne, Episode 7" (2015) erinnert, die nur eine schlechte Kopie der Episode 4 aus dem Jahr 1977 war.
Dieses Sequel macht absolut keine Lust auf weitere Fortsetzungen. Als Filmfan hat man die Befürchtung, Cameron hat hier die Filmkunst gegen reinen Kommerz eingetauscht und dabei könnte er sich mit seinem großen Avatar-Projekt gehörig verzetteln. Er ist kein guter Geschichtenerzähler mehr wie er es früher oft bewiesen hat mit den beiden Terminatorfilmen (1984, 1991) zum Beispiel oder mit Titanic (1997)!

Ich gebe Avatar 2 trotzdem das Prädikat: "Noch Gut". 6 von 10 möglichen Sternen:
⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰✰
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Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2022, ca. 192 Min., FSK: 12. Darsteller: Kate Winslet, Cliff Curtis, Sam Worthington, u.a. Musik: Simon Franglen. Drehbuch: James Cameron, Josh Friedman. Produktion: 20th Century Fox. Regie: James Cameron.


 

The Revenant - Der Rückkehrer

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Der mexikanische Regisseur Iñárritu lieferte mit diesem Neo-Western-Thriller einen brachialen Geniestreich ab, der den gnadenlosen Kampf Mensch gegen Natur zeigt. Schon zuvor, mit seiner bissigen Satire über das Filmgeschäft, Birdman, heimste er 2014 zahlreiche Preise ein. Das Western-Thema wurde schon einmal 1971 verfilmt, mit dem Titel Ein Mann in der Wildnis. Richard Harris spielte damals die Hauptrolle.

Erzählt  wird die wahre Geschichte des Trappers Hugh Glass (Leonardo DiCaprio), der 1823 mit einer Truppe von über 40 Mann der Rocky Mountain Fur Company durch das Gebiet der heutigen US-Bundesstaaten South und North Dakota streift, um Tierfelle zu erbeuten und schließlich gewinnbringend zu verkaufen. Doch die Expedition wird von dort lebenden Arikaree-Indianern unter schweren Verlusten angegriffen, nur eine Handvoll Leute überlebt. Glass Lage spitzt sich zu, als er wenig später auf der Flucht auch noch von einem Bären angegriffen und schwer verwundet wird. Seine Mitstreiter schleppen ihn so lange es geht durch das unwegsame Gelände. Um das noch weit entfernte, schützende Fort zu erreichen, lassen sie ihn zurück, nur sein halbindianischer Sohn Hawk (Forrest Goodluck), der skrupellose Fitzgerald (Tom Hardy) und der junge Trapper Jim (Will Poulter) bleiben bei ihm. Wie sich allerdings bald herausstellt, ist Fitzgerald nur auf die Geldprämie aus, die ihm der Leiter der Expedition, Captain Henry (Domhnall Gleeson), versprochen hatte, wenn er bei Glass bis zu seinem Tode bleibt. Doch die verzwickte Situation wird ihm zuwider, bis er schließlich Hawk tötet und zusammen mit dem zweifelnden Jim Richtung Fort aufbricht. Für Glass beginnt nun ein gnadenloser Kampf ums Überleben, doch er gibt nicht auf und schwört Rache für den Tod seines Sohnes.

Der Regisseur zeigt hier eindrucksvoll ein sehr realistisches Bild des damaligen, noch unzivilisierten Amerikas, in dem quasi das Gesetz des Dschungels noch vorherrscht. Heimlicher Star des Streifens ist wohl die rauhe Natur, in der es ständig regnet oder schneit und der Mensch noch in seinem Urzustand bestehen muss. Gedreht wurde in Kanada und später in Argentinien, als die Schneeschmelze in Nordamerika einsetzte. Von Schauspieler DiCaprio, der hier endlich seinen verdienten Oscar einheimste, war später oft zu hören, dass die Dreharbeiten ihm und der Crew alles abverlangten, vor allem die Kälte vor Ort machte allen sehr zu schaffen. Außerdem gab es ständig Querelen zwischen Iñárritu und seinem Produzenten Jim Skotchdopole. Dass trotz aller widrigen Umstände dennoch so ein guter Film dabei heraussprang, ist letztlich umso verwunderlicher und spricht für die Professionalität des gesamten Teams.

Sehr beeindruckend war gleich zu Beginn des Westerns der Angriff der Indianer auf die Trapper, die von der oscarprämierten Kamera-Arbeit Emmanuel Lubezkis sehr hautnah eingefangen wurde. Als Zuschauer hat man dabei das Gefühl, direkt im Geschehen mit von der Partie zu sein. Nicht nur in dieser Szene werden lange epische Sequenzen gezeigt, die mit nur wenigen Bildschnitten auskommen. Auffällig sind außerdem einige Nahaufnahmen oder solche von unten aus der Froschperspektive, die Glass Todeskampf nachzeichnen, als er versucht, in die sogenannte Zivilisation zurückzukriechen.

Störend sind später allerhöchstens die öfter eingestreuten Traum- und Erinnerungs-Sequenzen von Glass, in denen er sich häufig an seine getötete, indianische Frau erinnert, die ihm aber Kraft für sein Überleben zu geben scheinen. Der Score unter anderem von dem Japaner Ryūichi Sakamoto liefert die atmosphärisch dichte, verwunschene und wunderschöne Begleitmusik zu The Revenant ab. Nicht zu vergessen ist ein weiteres Highlight des Historienfilms: Der Angriff des Bären auf Hugh Glass. Die computeranimierte Attacke ist absolut lebensecht geworden, sogar der Atem des Bären zeichnet sich an der Kameralinse ab, so dass man als Zuseher wieder hautnah diesen Todeskampf miterlebt.

Der Abenteuerfilm bekommt von mir die Wertung "Ausgezeichnet". 9 von 10 möglichen Sternen:
⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰

Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2016, ca. 156 Min., FSK: 16. Darsteller: Domhnall Gleeson, Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, u.a. Musik: Bryce Dessner, Alva Noto, Ryūichi Sakamoto. Drehbuch: Mark L. Smith, Alejandro G. Iñárritu. Produktion: 20th Century Fox. Regie: Alejandro G. Iñárritu.