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Donnerstag, 30. Mai 2024

Filmvorstellung: Das Krokodil und sein Nilpferd

 

© Tobis

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)



Inhaltsangabe: 🤜🤛👊

Das Krokodil und sein Nilpferd (Originaltitel: Io sto con gli ippopotami, auf Deutsch etwa: Ich bleibe bei den Nilpferden) ist eine italienische Prügelkomödie aus dem Jahr 1979 mit Bud Spencer und Terence Hill in den Hauptrollen. 

Die Cousins Tom, genannt "Nilpferd" (Bud Spencer=Carlo Pedersoli), und Slim, genannt "Krokodil" (Terence Hill=Mario Girotti), treffen sich nach längerer Zeit wieder in ihrem Heimatort irgendwo in der britischen Kolonie Rhodesien (heutiges Simbabwe). Slim ist ein Globetrotter und Lebenskünstler, der sich für Tiere einsetzt, während Tom ein Unternehmer ist, der Jagdsafaris für Touristen anbietet. Mit gutem Rat zur Seite steht ihnen stets Mama Leone (May Dlamini), in deren Haus sie auch wohnen. Nach einem kleinen Streit zu Beginn, beschließen die beiden, gemeinsam ein Tourismus-Unternehmen aufzubauen. Slim besteht aber darauf, die Jagdsafaris sein zu lassen. 
Was beide nervt, ist die Tatsache, dass der skrupellose Unternehmer Ormond (Joe Bugner=József Kreul Bugner) mittlerweile das Sagen in der Gegend hat und diese ohne Rücksicht auf Verluste ausbeutet. Er und seine Handlager schikanieren das Dorf, vor allem Slims Freund Jason (Ben Masinga), der Ormond des Öfteren schon in seiner eigenen, gedruckten Zeitung kritisiert hatte. Ormond ließ inzwischen einige Eingeborenen-Hütten am nahegelegenen Fluss abreißen, um dort ein Dock zu errichten. Von dort sollen die eingefangenen Wildtiere nach Kanada verkauft und verschifft werden. Als der Spekulant vergeblich versucht, Tom und Slim bei einem arrangierten Essen zu bestechen, lässt er sie durch die korrupte Polizei vor Ort verhaften. Doch den beiden gelingt schließlich die Flucht und sie können Ormond und seine Schergen aus der Gegend vertreiben.
Spielfilm, Italien 1979, ca. 96 min., FSK: ab 12.

 

Freitag, 5. Januar 2024

Filmvorstellung: Ghostbusters 3 - Legacy

 

© Sony Pictures

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)

 

Inhaltsangabe: 👻

Seit über 30 Jahren gab es keine Geister-Erscheinungen mehr, deshalb haben sich die alten Ghostbusters (Bill Murray/Dan Aykroyd/Ernie Hudson) zurückgezogen und gehen anderen Jobs nach. Bis auf Dr. Egon Spengler (Harold Ramis/Bob Gunton)!
Weit weg von New York jagt er in Oklahoma einen alten Geist aus der Vergangenheit: Gozer (Olivia Wilde). Doch als er versucht, auf seiner heruntergekommenen Farm einen von Gozers Handlangern zu fangen, versagen die Geisterfallen und er wird getötet.
Seine Tochter Callie (Carrie Coon) und seine beiden Enkel erben nun die alte Farm und beschließen, dort zu bleiben, da sie aus ihrer Wohnung in Chicago geworfen wurden. Callie erhoffte sich von ihrem Vater eine schöne Erbschaft, doch er hinterließ ihr nur Schulden.
Nach und nach erforschen die Enkel Phoebe (Mckenna Grace) und Trevor (Finn Wolfhard) das Haus und entdecken dabei die Hinterlassenschaften ihres Großvaters. Eine Geisterfalle, das Ghostbustersmobil Ecto-1 und ein PKE-Gerät.
Mithilfe des Lehrers Gary (Paul Rudd) und des Geistes ihres Großvaters Egon kommen die Enkel allmählich auf die Spur von Gozer, der erneut in die Gegenwart eindringen will.
Spielfilm: USA 2021, ca. 125 Min., FSK:12, OT: Ghostbusters - Afterlife.
 

 

Donnerstag, 28. Dezember 2023

Filmvorstellung: Eine total, total verrückte Welt

 

© United Artists

*(Amazon-Affiliatelink: DVD)
 
 
 
Inhaltsangabe  🚗 🚗🚙🚙🛻🛻 🚓🚓🚓
 
Eine total, total verrückte Welt ist eine us-amerikanische Filmkomödie von Stanley Kramer aus dem Jahre 1963. Sehr viele Stars der damaligen Zeit haben dort eine Nebenrolle oder einen kurzen Gastauftritt (z.B.: Mickey Rooney, Peter Falk und Jerry Lewis). 
Im Fernsehen lief der Streifen früher oft wegen seines chaotischen Inhalts an Silvester beziehungsweise an Neujahr. Ursprünglich hatte die Komödie eine Länge von 210 Minuten, die in der deutschen Fassung auf zirka 154 Minuten gekürzt wurde.
 
Smiler Grogan (Jimmy Durante) raubte einst eine Thunfischfabrik aus und erbeutete so ein Vermögen. Er wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt. Das Versteck des Geldes gab er nie preis. Als er entlassen wird, heften sich Polizisten an seine Fersen, in der Hoffnung, er werde sie zum Geld führen. Auf einer kurvenreichen Bergstraße in Kalifornien fällt Smiler durch seine riskante Fahrweise auf, dabei versucht er ständig, die anderen Verkehrsteilnehmer zu überholen. Schließlich kommt er ins Schlingern und stürzt mit seinem Wagen einen Abhang hinunter. Im Sterben liegend kann er den herbeieilenden Autofahrern noch schnell mitteilen, wo er seine Beute von 350.000 Dollar einst versteckte, nämlich im Park von Santa Rosita unter einem großen "W". Zunächst versuchen die Leute, gemeinsam die Beute zu suchen und fair unter sich aufzuteilen. Die Polizei soll von dem Versteck nichts erfahren. Doch schon während sie sich alle vom Unfallort entfernen, geht die gnadenlose Jagd auf das Geld los und das zusehends ohne Rücksicht auf Verluste. Die Polizei unter der Leitung von Captain T. G. Culpeper (Spencer Tracey) sieht dem Treiben weiterhin zu, um letzten Endes an das erbeutete Geld zu kommen und es zu beschlagnahmen. 
Spielfilm: USA 1963, ca. 154 Min., FSK:12, OT: It’s a Mad, Mad, Mad, Mad World.
 

[Facebook: Geris Werbe-, Film- und Fernsehgruppe]


 

Mittwoch, 13. Dezember 2023

Filmvorstellung: Die Geister, die ich rief

© United International Pictures GmbH

 
*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)
 
 

Inhaltsangabe 👻👻👻 🎅🎄

Inzwischen schon ein Klassiker des schwarzhumorigen Weihnachtsfilms ist diese Komödie von 1988, quasi eine moderne Variante des Charles-Dickens-Märchens "A Christmas Carol" von 1843.
Frank Cross (genial: Bill Murray) ist ein skrupelloser Fernseh-Boss, der nur eines im Sinn hat, nämlich möglichst hohe Einschaltquoten erzielen. Auch in der Weihnachtszeit drangsaliert er seine Mitarbeiter und übrigen Mitmenschen, am Heiligabend plant er sogar eine gigantische Show, die in die ganze Welt übertragen werden soll. Doch eines Tages bekommt er abends in seinem Büro Besuch von seinem verstorbenen Boss Lew Hayward (John Forsythe), der ihm rät, dringend sein Leben zu ändern. Außerdem erzählt er ihm, dass ihn in nächster Zeit noch drei weitere Geister heimsuchen werden, die Frank seine Vergangenheit, die Gegenwart und Zukunft vor Augen halten.
Spielfilm: USA 1988, ca. 102 Min., FSK:12, OT: Scrooged.

Sonntag, 3. Dezember 2023

Filmvorstellung: Die Glücksritter

© United International Pictures GmbH

 
*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)

 

Die Glücksritter ist eine us-amerikanische Komödie aus dem Jahr 1983 von John Landis. Die Geschichte basiert sehr vage auf den Erzählungen "Der Prinz und der Bettelknabe" sowie "The Million Pound Bank Note" des amerikanischen Schriftstellers Mark Twain (eigentl. Samuel Langhorne Clemens, 1835-1910).

Inhaltsangabe 💰 🎅

Louis Winthorpe III. (Dan Akroyd) ist ein angesehener Börsenmakler und verkehrt nur in der High Society Philadelphias. Er arbeitet als Geschäftsführer für das Broker-Unternehmen der steinreichen Brüder Mortimer (Don Ameche) und Randolph Duke (Ralph Bellamy). Alles schien gut zu laufen für Louis, er steht sogar kurz davor, die Großnichte (Kristin Holby) seiner Vorgesetzten zu heiraten. Doch eines Tages kreuzen sich durch Zufall die Wege des reichen Louis und des Obdachlosen Billy Ray Valentine (Eddie Murphy), als dieser vor der Polizei in den noblen Club der Reichen flüchtet, in dem sich auch gerade die beiden Duke-Brüder aufhalten. Nachdem Billy Ray verhaftet wird, schließen die beiden alten Geizhälse eine Wette um einen Dollar ab. Sie wetten, dass sie es schaffen, Louis zu einem Obdachlosen zu machen, während Billy Ray zu einem erfolgreichen Börsenhändler aufsteigen soll. Von da an geht es für Louis nur noch bergab und das Ganze läuft auch noch in der Weihnachtszeit und Neujahr ab. Er verliert seinen Job wegen angeblichen Diebstahls, sein Vermögen wird eingezogen und sogar sein treuer Butler Coleman (Denholm Elliott) wendet sich auf Anweisung der Duke-Brüder gegen ihn. Währenddessen wird Billy Ray in feine Klamotten gesteckt und bekommt Winthorpes Job sowie dessen noble Wohnung. Doch Billy bleibt skeptisch und wiederum durch Zufall kommt er hinter das perfide Machtspielchen der beiden Reichen. Er sucht Louis auf, der inzwischen bei der Prostituierten Ophelia (Jamie Lee Curtis) untergekommen ist, und hilft ihm, den Spieß umzudrehen. Jetzt sollen die Duke-Brüder ins Armenhaus geschickt werden.
Spielfilm: USA 1983, ca. 111 Min., FSK:16, OT: Trading Places. 
 

 

Samstag, 28. Oktober 2023

Filmvorstellung: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

 

©Concorde Filmverleih

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)

 

Inhaltsangabe:

Der 99-jährige Junggeselle Allan Karlsson (Robert Gustafsson) lebt in der beschaulichen Stadt Malmköping in der schwedischen Provinz. Eines Tages tötet ein Fuchs seinen geliebten Kater "Molotow" und ein Huhn, daraufhin stellt der ehemalige Explosionsexperte dem Wildtier eine Sprengstoff-Falle, wodurch sein ganzer Hühnerstall in die Luft fliegt.
Als Konsequenz wird der Senior von den Behörden in ein Altersheim eingewiesen. Dort ist es dem rüstigen Rentner aber zu langweilig und er beschließt kurzerhand, genau an seinem 100. Geburtstag einfach abzuhauen. Denn seine Mutter sagte zu ihm einst, "dass er nicht zu viel nachdenken und einfach mal machen solle". Genau nach diesem Motto hat er sein ganzes Leben quasi in "Forrest Gump"-Manier durchgezogen.

Er wandert durch die Stadt und kauft sich am Busbahnhofsschalter ein Ticket zum nächstgelegenen Örtchen Byringe. Von da an beginnt sein spannendes Abenteuer, denn am Busbahnhof kommt er zufällig in den Besitz eines Rollkoffers. Inhalt: 50 Millionen Schwedische Kronen. Auf seiner weiteren Reise trifft er auf einige Leute, gute wie böse und gelangt schließlich bis nach Bali. In Rückblenden erzählt Allan immer wieder von seinem bewegten Leben, das etwa 1905 begann. Dabei traf er sogar auf ein paar bekannte Personen der Weltgeschichte, ebenso gute wie böse, wie zum Beispiel den (fiktiven) dümmeren Zwillingsbruder von Albert Einstein, Herbert (David Shackleton), oder die beiden Diktatoren Franco (Koldo Losada) in Spanien oder Stalin (Algirdas Romualdas) in Russland.
Spielfilm: SWE 2013, ca. 110 Min., FSK:12. OT: Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann.
 
 
 

Samstag, 1. April 2023

Was ist mit Bob?

 

*(Amazon-Affiliatelink)

 

Eine tolle Komödie hat hier der britische Regisseur Frank Oz vor vielen Jahren an die Leinwand gezaubert. Der ehemalige Puppenspieler (Muppet Show, Sesamstraße, Krieg der Sterne) lieferte vorher schon mehrmals gute Filme ab, z.B. Der kleine Horrorladen oder Zwei hinreißend verdorbene Schurken. Außerdem wirkte er in mehreren Streifen als Nebendarsteller mit.

Bob Weily (Bill Murray) leidet unter Zwangsneurosen und Phobien. Bisher konnte kein Therapeut helfen, im Gegenteil, genervt vom Patienten, schicken sie ihn einfach zum nächsten Arzt. Wie auch im nächsten Fall, als Bob an den erfolgreichen Psychiater Dr. Leo Marvin (Richard Dreyfuss) verwiesen wird. Dieser hat allerdings eher wenig Interesse daran, Bob wirklich zu unterstützen und betrachtet ihn vielmehr als zahlenden Kunden. Viel wichtiger sind Leo seine Karriere und seine Familie, mit der er am kommenden Labor Day den Urlaub am See in New Hampshire verbringen will.
Dumm nur, dass Bob sich nicht abwimmeln lässt und herausfindet, wo der Psychiater die Feiertage verbringt. Von nun an mischt sich die Nervensäge immer mehr in Leos Leben ein und sorgt unbewusst dafür, dass der Doktor selbst zum Nervenbündel wird. Um den Quälgeist endlich loszuwerden, hilft nur noch eine radikale Maßnahme: Die Todestherapie.

Mit Was ist mit Bob? gelang den Machern ein Film, der wohltuend weit weg ist von irgendwelchen Blödelkomödien, die in den letzten Jahren so auf den Markt kamen. Viel Situationskomik mit gutem Timing und nur wenig Albernheiten sorgen dafür, dass man sich ihn immer wieder gerne anschaut. Das Schauspieler-Ensemble ist bis in die kleinsten Nebenrollen super besetzt und sorgt dafür, dass die Komödie prima funktioniert. Speziell das Gegensatz-Paar Murray/Dreyfuss liefert sich viele lustige Duelle, aber auch die anderen bieten eine gute Leistung. Da sind zum einen Leos Kinder Anna (Kathryn Erbe) und Sigmund (Charlie Korsmo), die unter der unterkühlten Erziehung ihres Vaters zu leiden haben und deshalb Bobs sympathische Art vorziehen. Zum anderen alle anderen, die Bobs nettes Auftreten besser finden als das von Leo. Sogar die Mitarbeiter einer nahegelegenen Nervenklinik halten ihn nicht für verrückt.  Ein Umstand, der den Psychiater immer mehr zur Weißglut treibt und ihn selbst zum Nervenwrack werden lässt.

Letztlich wird hier die Frage aufgeworfen, wer eigentlich verrückter ist: Der Patient oder der Psychiater. Zum Glück wird das Thema auf humorvolle Art angegangen und sorgt dadurch für viele lustige Momente, auch wenn es hier selbstverständlich um einen kranken Menschen geht, der behandelt werden möchte. Der Seitenhieb geht vermutlich dabei in Richtung amerikanisches Gesundheits-System, das nunmal sehr profitorientiert ausgelegt ist. Das zeigt sich zum Beispiel an der ersten Begegnung zwischen Bob und Leo in dessen Arztpraxis. Leo versucht Bob schnell loszuwerden, indem er ihm sein neues Therapie-Buch "Babyschritte" in die Hand drückt und sofort in Rechnung stellt.

Hinreißende Komödie mit einem sehr guten Schauspieler-Ensemble und gut getimtem Humor. Meine Enschätzung: Sehr gut! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰


Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1991, ca. 95 Min., FSK: ab 6, OT.: What about Bob? Darsteller: Bill Murray, Richard Dreyfuss, Julie Hagerty, Kathryn Erbe, u.a. Drehbuch: Tom Schulmann, Alvin Sagen. Musik: Miles Goodman. Kamera: Michael Ballhaus. Produktion: Touchstone Pictures. Regie: Frank Oz (eigentl.: Richard Frank Oznowicz).
 

Sonntag, 26. März 2023

Die Götter müssen verrückt sein

 
*(Amazon-Affiliatelink)

 

Diesmal wird ein echter Kultfilm aus den 80ern vorgestellt. Später folgte darauf eine offizielle Fortsetzung im Jahr 1989 und drei in Hongkong produzierte inoffizielle Sequels (1991, 1993 und 1994).

Der südafrikanische Regisseur Jamie Uys spielt hier mit dem Kulturschock des Kalahari-Buschmannes Xi (N!xau), der eine aus einem Flugzeug gefallene Coca-Cola-Flasche findet. Diese Flasche stiftet jedoch so allerhand Unruhe unter seinem Stamm, vor allem will das glänzende Ding plötzlich jeder besitzen. Ein Umstand, der in dem indigenen Volk Neid und Streit auslöst. Deshalb beschließt Xi bald darauf, dass der Gegenstand von hier fort muss, doch die Flasche loszuwerden, ist gar nicht so einfach. Dieses vom Himmel gefallene, böse Ding mussten die Götter geschickt haben, aber zu welchem Zweck? Oder sind die Götter einfach nur verrückt?

Eine tolle Kultur-Clash-Komödie, die an einigen Stellen die konsumorientierte Zivilisation aufs Korn nimmt, allerdings im weiteren Verlauf etwas an Fahrt verliert. Die intelligente Geschichte beginnt, wie oben schon beschrieben, mit der Konfrontation von Buschleuten in der Kalahari-Wüste mit einer Colaflasche. Ein Sprecher aus dem Off erzählt dabei in einer Art Dokumentar-Stil, wie die Eingeborenen mit dem Gegenstand umgehen. Doch bald gibt es Streit unter ihnen, da das Ding nur ein Mal vorhanden ist und es plötzlich alle benutzen wollen. Auf seinem Weg, die Flasche wieder loszuwerden, erlebt Xi allerhand Abenteuer. In die Handlung eingebettet sind außerdem eine Liebesbeziehung zwischen dem tolpatschigen Biologen Andrew (Marius Weyers) und der Lehrerin Kate (Sandra Prinsloo) sowie eine Entführung durch Terroristen.

Die wirklich witzigen Momente im Film entstehen meist durch das Aufeinandertreffen der verschiedenen Kulturen und Lebensgewohnheiten. Man erfährt zum Beispiel, dass die Ureinwohner, wenn sie den Kopf schütteln , "ja" meinen und nicht "nein". Oder dass man kein großes Feuer im Busch machen darf, weil sonst ein Nashorn es wieder austritt. Noch ein Tipp: "Gehe nie in die Nähe von einem Wart-ein-bisschen-Strauch! Der grabscht nach einem."

Das ernsthaftere Thema mit der Terrorgruppe diente wohl eher dazu, Kritik an der Instabilität des afrikanischen Kontinents zu üben, weniger um spaßige Momente einzubauen. Auch wenn es durchaus ganz amüsant daherkommt, wenn Buschmann Xi die Entführer einer Schulklasse nacheinander mit einer Betäubungs-Nadel niederstreckt. Die tolpatschigen Versuche des Biologen Andrew, das Herz der Lehrerin für sich zu gewinnen, sorgen zudem für einige Slapstick-Momente in dieser empfehlenswerten Komödie. In den Gesprächen verhält er sich zudem oft ungeschickt. Zum Beispiel antwortet er auf die Frage, was er so beruflich macht, folgendermaßen: "Ich sammle Mist."

Spaßige Culture-Clash-Komödie mit sympathischen Darstellern und einigen Slapstick-Einlagen. Meine Bewertung für Teil 1: Sehr gut! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰ 

 

Daten zum Film:
Spielfilm, Südafrika/Botswana 1980, ca. 109 Min., FSK: ab 12. OT.: The Gods must be crazy. Schauspieler: Sandra Prinsloo, Marius Weyers, N!xau, Louw Verwey, u.a. Kamera: Robert Lewis, u.a. Musik: John Boshoff. Drehbuch: Jamie Uys. Produktion:  Cat Films, Mimosa Films. Regie: Jamie Uys.



Sonntag, 19. März 2023

Tootsie

 
©Warner-Columbia
 
*(Amazon-Affiliatelink)
 
 
"Ich war eine stehende Tomate, eine saftige, sexy Fleischtomate. Ich war die Tomate!" Dustin Hoffman brillierte mit solchen und anderen spaßigen Sätzen in einer seiner besten Rollen in dieser Travestiekomödie von 1982. Hier wurden nicht nur die Geschlechter-Rollen aufs Korn genommen, sondern auch die gesamte Film- und Fernsehbranche kritisiert. "Tootsie" ist ein englisches Slangwort und bedeutet soviel wie Schätzchen oder Schnuckel.
 
Michael Dorsey (Dustin Hoffman) sucht vergeblich nach einem festen Engagement als Schauspieler in New York. Das Problem ist nur, dass er ein schwieriger Typ ist, der sich nicht unterordnen möchte und deshalb bei diversen Vorsprechen Regisseure und vor allem seinen Agenten George (Regisseur: Sydney Pollack) ständig nervt.
Als es eines Tages im Büro seines Agenten zum Streitgespräch kommt und George ihm mitteilt, dass er als Michael Dorsey keine Anstellung mehr finden wird, hat dieser die zündende Idee: Er bewirbt sich für die Hauptrolle in einer kitschigen Krankenhaus-Serie - jedoch nicht als Mann, sondern als Dorothy Michaels.
Von nun an muss er sich jeden Tag ordentlich schminken, eine Perücke und Brille aufsetzen und mit hoher Stimme sprechen. Dabei bringt er gehörig sein Leben und das seiner Mitmenschen durcheinander. Speziell sein Mitbewohner Jeff (Bill Murray in einer seiner frühen Rollen) hat darunter zu leiden und seiner Freundin Sandy (Teri Garr) lügt er oft nur was vor.
Hinzukommt, dass er sich auch noch in die Schauspiel-Kollegin Julie Nichols (Jessica Lange) verliebt, die in der gleichen Serie mitspielt. Seine Rolle als reife Frau spielt er schließlich so überzeugend, dass er bald darauf auch noch einen Heiratsantrag von Julies verwitwetem Vater Lesley (Charles Durning) bekommt. Au Backe!
 
Eine wirklich unterhaltsame Komödie, die damals das Travestie-Thema aufgriff, vermutlich noch ein paar Jahre bevor Begriffe wie "queer" oder "LGBTQ" aufkamen. 
Das Darsteller-Ensemble agiert grandios überzeugend, sorgt für gute Lacher und witzige Szenen. Speziell Hoffman glänzt hier wieder mal als wandlungsfähiger Charakterdarsteller. Die Drehbuchautoren verdienen hier ein Extra-Lob für die gelungenen Dialoge und Sprüche (siehe oben). 
Das Ganze wurde noch untermalt von einem guten Soundtrack. Vor allem die beiden Songs "It might be You" (gesungen von Steven Bishop), der etwas melancholischer ist und der fröhlichere Song "Tootsie" stechen hier besonders hervor.

Die Komödie wurde 1983 für insgesamt 10 Oscars nominiert, bekommen hat ihn allerdings nur Jessica Lange für ihre Nebenrolle als Julie. In der Rangliste des American Film Institute belegt der Streifen Platz 2 unter den 100 besten Komödien aller Zeiten.

Brilliante Komödie über Geschlechter-Rollen und das schwierige Schauspieler-Geschäft. Meisterlich umgesetzt. 10 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐ 
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1982, ca. 112 Min., FSK: 6. Darsteller: Teri Garr, Bill Murray, Sydney Pollack, Geena Davis u.a. Kamera: Owen Roizman. Musik: Dave Grusin. Drehbuch: Larry Gelbart, Don McGuire, Murray Schisgal. Produktion: Columbia Pictures, Mirage, u.a. Regie: Sydney Pollack.   
 

Donnerstag, 2. Februar 2023

Der unsichtbare Dritte


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Einen echten Klassiker der Krimikomödie möchte ich in diesem Beitrag vorstellen. Über 60 Jahre alt, aber immer noch top, ausgestattet mit einer gut durchdachten Handlung, interessanten Locations und selbstverständlich mit ordentlich Spannung gewürzt. Einer der wohl besten Filme von Altmeister Alfred Hitchcock (1899 - 1980).

Roger Thornhill (Cary Grant) ist Werbefachmann in New York, führt ein normales Leben und muss sich mit alltäglichen Problemen herumschlagen. Doch eines Tages passiert etwas Ungewöhnliches: Er wird plötzlich für einen anderen Menschen gehalten - rein durch Zufall wird er mit einem Regierungsagenten der USA verwechselt, der angeblich den Namen "George Kaplan" trägt. Auf einmal sind kriminelle Schergen hinter ihm her, die für einen gewissen Philipp Vandamm (James Mason) arbeiten sollen. Als diese ihn entführen und betrunken ans Steuer eines gestohlenen Wagens setzen, werden auch Polizei und der Geheimdienst CIA auf ihn aufmerksam. Aber es kommt noch schlimmer: Roger wird ein Mord angelastet, so dass er fliehen muss. Doch er gibt nicht auf. Auf eigene Faust und mithilfe seiner attraktiven Zugbekanntschaft Eve Kendall (Eva-Marie Saint) kommt er allmählich dahinter, was hinter der ganzen Verwechslungsgeschichte steckt.

Ein klasse Agenten-Streifen, den man sich auch heute noch anschauen kann und gut dabei unterhalten wird. Er enthält einige unvergessliche Darstellungen, die auch schon oft zitiert wurden, wie etwa die Maisfeldszene, in der Cary Grant von einem Sprühflugzeug angegriffen wird, oder die bekannte Schluss-Sequenz am Mount Rushmore-Denkmal in Süd-Dakota. Spannung erzeugen nicht nur die ungewöhnlichen Orte und Kamera-Einstellungen, sondern wie so oft auch die Musik (Score), die beispielsweise in den Verfolgungsjagden eingesetzt wird. Leider durfte an Orten wie das UNO-Gebäude in New York oder am besagten Denkmal damals nicht gefilmt werden. Das Produktionsteam musste dann dazu extra Studiokulissen aufbauen.

Der Originalfilmtitel "North by Northwest" übrigens gibt quasi schon die Richtung vor, der der Hauptdarsteller im Film zu folgen hat, nämlich in diesem Fall von New York nach Chicago und von dort aus nach Süd-Dakota. Dabei fiebert man Cary Grant als Roger immer mit, da man als Zuschauer zunächst genau so wenig weiß wie der Hauptdarsteller selbst. Schließlich will man ja auch wissen, wie die Agenten-Verwechslungsgeschichte ausgeht. Es ist außerdem durchaus legitim zu behaupten, dass dieser mit Humor versehene Spionagefilm als Vorbild für die kurz danach entstandene James-Bond-Reihe diente und ebenso andere Streifen ähnlicher Couleur beeinflusste.

Als eine Art "Running Gag" etablierten sich im Lauf der Zeit Alfred Hitchcocks eigene Kurzauftritte (sog. Cameos) in seinen Filmen, die von den Fans sehr erwünscht waren. Im vorliegenden Fall taucht Hitchcock bereits am Anfang auf, als er gerade an einer Haltestelle seinen Bus verpasst.

Kleine Abzüge gibt´s sozusagen in der B-Note. Die Hauptfigur "Roger" reagiert für meine Begriffe an manchen Stellen zu gelassen, obwohl sie entführt wird und man ihr regelmäßig nach dem Leben trachtet. 
Etwas überflüssig fand ich zudem einige Anspielungen auf den 2.Weltkrieg, aber 1959 war das Holocaust-Thema offenbar noch zu präsent.

Klasse Agenten-Verwechslungs-Streifen, den man sich immer wieder gerne ansieht. Einer der wenigen Filme, die man mal gesehen haben sollte. Note: "Ausgezeichnet". 9 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1959, ca. 136 Min., FSK: 12. OT: North by Northwest. Darsteller: James Mason, Cary Grant, Eva-Marie Saint, Martin Landau u.a. Musik: Bernard Herrmann. Drehbuch: Ernest Lehman. Produktion: Metro-Goldwyn-Mayer. Regie: Alfred Hitchcock.
 

 

 

Sonntag, 29. Januar 2023

Pappa ante portas


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Pappa ante Portas ist eine grandiose Filmkomödie (1991) des vielseitigen Humoristen Loriot (eigentl. Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, 1923-2011), der darin mehrere Rollen verkörpert (z.B.: den Schriftsteller Lothar Frohwein oder Opa Hoppenstedt). Sein Künstlername bezieht sich auf das Wappentier seines Familien-Stammbaumes, den Vogel Pirol, auf französisch eben "Loriot".

Heinrich Lohse (Loriot) ist Verkaufsdirektor bei der Deutschen Röhren AG. Doch als er eines Tages zu viel Büromaterial auf Kosten der Firma bestellt, wird er von seinem Vorgesetzten (Kurt Hübner) vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Von nun an geht der 59-Jährige seiner Frau Renate (Evelyn Hamann), seinem Sohn Dieter (Gerrit Schmidt-Foß, dt. Stimme von Leonardo DiCaprio) und allen anderen Mitmenschen gehörig auf die Nerven, da er die Rente nicht gewohnt ist und sich zuhause nur langweilt. "Ich übe noch!", wie er selbst betont.
Dabei kommt es immer wieder zu komischen Situationen und mittleren Katastrophen. Einmal bestellt er zu viel Senf, dann lässt er ein ganzes Filmteam in seiner Villa eine Folge der Serie "Die Schnakenburgs" drehen. Seine Ehefrau versucht dem Ganzen zu entfliehen, in dem sie einen Nebenjob als Pralinentest-Esserin bei dem Riegelhersteller Drögel (Hans-Helmut Müller) annimmt. Schließlich kommt es soweit, dass Heinrich eines Abends für einen Einbrecher gehalten und verhaftet wird. 
Zum 80. Geburtstag von Renates Mutter fahren die Lohses schließlich gemeinsam mit dem Zug, in dem auch Renates Schwester und ihr pedantischer Ehemann mitfahren. Als sich die beiden Letzteren während der Feier streiten, versöhnt sich Heinrich mit seiner Frau wieder. Am Ende versuchen sie ein gemeinsames Hobby zu finden und spielen vor dem Sohn und der Haushälterin (Inge Wolffberg) mehr schlecht als recht gemeinsam Blockflöte.
 
"Pappa ante portas" ist ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht unbedingt aufwendige Spezialeffekte braucht, um einen ordentlichen Film abzuliefern. Gute Darsteller, eine witzige Story samt spaßigen Dialogen und die Verballhornung des Kleinbürgertums in alltäglichen Situationen sorgen für jede Menge Unterhaltung. Das Ganze ist zudem wohltuend weit weg von irgendwelchen Blödelstreifen neuerer Machart, in denen immer die gleichen Leute mitspielen.
 
Die Komödie ist zwar nicht mehr neu, aber der Humor darin bleibt zeitlos. Schade eigentlich, dass Loriot nur insgesamt zwei Kinofilme drehte. Diesen und im Jahr 1988 "Ödipussi". Subtiler Witz und ausgefeilte Situationskomik machen den Film zu einem Vergnügen, wenn der Papa vor den Toren steht, wie einst Hannibal ("Hannibal ante portas!"). 
Dabei kann man wirklich herzhaft lachen - etwa in der Szene mit Lothar Frohwein - und es bleibt garantiert kein Auge trocken. Da kann man diese Rezension nur noch folgendermaßen abschließen: "Krawehl, krawehl!"
 
Tolle Komödie von und mit Loriot, einfach nur meisterlich. Höchstwertung! 10 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, BRD 1991, FSK: 0. Darsteller: Evelyn Hamann, Loriot, Gerrit Schmidt-Foß, Gerd Dudenhöffer u.a. Musik: Rolf Wilhelm. Drehbuch: Loriot. Produktion/Vertrieb: Studio Babelsberg (ehemals DEFA-Studios)/Tobis. Regie: Loriot.
 

 

Freitag, 27. Januar 2023

School of Rock


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AC/DCs Rockhymne "It´s a long way to the top if you wanna rock´n´roll" trifft wohl den Kern des Inhalts dieser tollen Musik-Komödie aus dem Jahr 2003. Regisseur Linklater produzierte hier seinen vermutlich kommerziellsten und gleichzeitig spaßigsten Film, vorher gab es einige Independent-Streifen mit eher ernsteren Themen, wie beispielsweise Before Sunrise (1995) und Waking Life (2001).

Dewey Finn (Jack Black) ist Rockmusiker aus Leidenschaft, dies allerdings nur mit mäßigem Erfolg, daher ist er auch ständig pleite. Zumindest sein ehemaliger Bandkollege Ned (Mike White), der mittlerweile als Lehrer tätig ist, lässt ihn bei sich wohnen. Als eines Tages Deweys aktuelle Bandkollegen ihn auch noch aus der Rockgruppe werfen, ist das Unglück perfekt. Doch er gibt nicht auf. Als ein Job als Aushilfslehrer in einer privaten Grundschule winkt, gibt er sich prompt als sein Freund Ned Schneebly aus, um das wöchentliche Gehalt von 650 Dollar einzustreichen. Alles scheint gut zu laufen, als er sich mit den Schulkindern anfreundet und deren musikalisches Talent entdeckt. Doch die nächsten Probleme warten schon auf Dewey Finn ...

Hauptdarsteller Jack Black zeigt in diesem Film mal sein wahres komödiantisches Talent, wenn man mal von ein paar Momenten absieht, in denen er nur wild herumzappelt und auf seiner E-Gitarre spielt. Man merkt sichtlich, dass er Spaß an der Rolle hatte. Das mag wohl auch daran liegen, dass er im wahren Leben neben der Schauspielerei auch als Musiker tätig ist (seine Band heißt "Tenacious D"). Er verkörpert den ewigen Rockrebell, der ständig gegen das Establishment und gegen die Bosse ankämpft, mit einer solchen Inbrunst, dass man meinen könnte, er hätte vorher nichts anderes gemacht. Dabei bekommt man als Zuschauer auch oft den Eindruck, dass Jack als Dewey eigentlich nur ein großgewordenes Kind ist, dass sich austoben will. Deshalb harmonieren er und die 10-jährigen SchülerInnen im Verlauf des Films auch so gut miteinander und schaffen es schließlich, gemeinsam das Musikprojekt für den Wettbewerb "Battle of the Bands" auf die Beine zu stellen, bei dem Dewey Finn eigentlich mit seiner alten Combo antreten wollte.

Interessant an dieser Stelle ist außerdem die Grundstruktur der Musik-Schüler-Komödie. Diese mag einfach gestrikt sein und der Ausgang des Streifens ist vorhersehbar, aber entscheidend ist immer dieser Konflikt zwischen der Philosophie der Rockmusik und der einer modernen "Ellbogengesellschaft". Auf der einen Seite steht die Musik für Leidenschaft, Spaß und Menschlichkeit, auf der anderen Seite ein profit- und leistungsorientiertes System, an dem beispielsweise die Privatschule anknüpft.

Selbstverständlich darf man bei einem Musikfilm die Musik selbst nicht vergessen. Neben einigen Songs, die Jack Black selbst beisteuerte, kommen auch bekannte Lieder zum Einsatz. Hier mal eine kleine Auswahl: AC/DC - Back in Black, Led Zeppelin - Immigrant Song oder Stephanie Nicks "Edge of Seventeen". In diesem Sinne: "Let´s rock!"

Musik-Komödie mit viel Humor, Ironie und sympathischen Kinderdarstellern: "Sehr gut"! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰  

 

Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2003, ca. 108 Min., FSK: 6. Darsteller: Jack Black, Mike White, Joan Cusack u.a. Musik: Craig Wedren. Drehbuch: Mike White Produktion: Paramount Pictures. Regie: Richard Linklater. 
 

 

 

Freitag, 20. Januar 2023

American Hustle

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Regisseur David O. Russell zauberte hier eine Gaunerkomödie par excellence auf die Leinwand und produzierte damit wohl einen der besten Streifen im Filmjahr 2013. Er griff dabei wieder auf bewährte Schauspieler wie Bradley Cooper und Jennifer Lawrence zurück, mit denen er schon ein Jahr zuvor in Silver Linings zusammengearbeitet hatte.

Der Unternehmer Irving Rosenfeld (Christian Bale) lebt im New York Ende der 1970er Jahre sehr gut von teils illegalen Geschäften, dadurch kann er seine psychisch etwas labile Ehefrau Rosalyn (Jennifer Lawrence) und den adoptierten Sohn Danny (Danny Corbo) optimal versorgen. Unterstützung für seine illegalen Geschäfte bekommt er eines Tages von Sydney Prosser (Amy Adams), die er auf einer Privatparty kennengelernt hatte. Alles könnte wunderbar sein, wenn sich nicht plötzlich das FBI unter der Regie des karrieresüchtigen Agents Richie DiMaso (Bradley Cooper) in Irvings Angelegenheiten einmischen würde. Richie möchte endlich die Korruption an der Ostküste beenden und so müssen Irving und Sydney mit ihm unfreiwillig zusammenarbeiten, um schließlich Straffreiheit zu erlangen. Im Visier der Fahnder steht vor allem der Bürgermeister von Camden/New Jersey, Carmine Polito (Jeremy Renner) ...

Der Filmtitel bedeutet übersetzt etwa so viel wie "Abzocke auf Amerikanisch" und ist daher ganz gut gewählt. Überhaupt wurde in diesem Film Vieles richtig gemacht, alles ist stimmig und wurde in einem 70er-Jahre-Zeitkolorit verpackt, angefangen von der Kleidung, den Inneneinrichtungen, bis hin zu den Autos und speziell zur Musik (z.B.: Elton Johns "Goodbye Yellow Brick Road" oder Tom Jones "Delilah"). 

Dabei agiert das Darsteller-Quintett Bale, Adams, Lawrence, Cooper und Renner sehr überzeugend in bester Method-Acting-Tradition: Zum einen sind da eben Christian Bale als gutmütiger Irving, mit Toupet und echter Wampe, Jennifer Lawrence als naive, etwas schusselige Blondine, die Ehemann Irving immer wieder in unangenehme Situationen bringt, sogar als die Mafia mit im Spiel ist. Zum anderen Amy Adams als smarte Sydney, die sich nur auf den Handel mit illegalen Geschäften einlässt, um selbst zu überleben. Wären da noch Bradley Cooper als übereifriger FBI-Agent DiMaso, der ohne Rücksicht auf Verluste unbedingt die Karriereleiter hochsteigen will und Jeremy Renner als sympathischer Bürgermeister mit italienischen Wurzeln, der stets nur um das Wohl seiner Familie und seiner Gemeinde besorgt ist.

"American Hustle" bekam zurecht viele Auszeichnungen, wie etwa Golden Globe- und British-Acadamy-Awards, hinzukommen 10 Oscar-Nominierungen in 2014. Die Handlung basiert lose auf einer wahren FBI-Operation namens Abscam (Abdul-Scam=Abdul-Betrug). Seinerzeit, Ende der 70er Jahre, wurden durch diese Aktion mehrere Politiker der Korruption überführt und verhaftet, allerdings war die Vorgehensweise unter Fachleuten sehr stark kritisiert worden. Das FBI gründete 1978 die Firma Abdul Enterprises, FBI-Mitarbeiter gaben sich als Geschäftsleute aus dem Nahen Osten aus. In auf Video aufgezeichneten Gesprächen versprachen sie Amtsträgern Geld im Gegenzug für politische Unterstützung für einen ungenannten Öl-Scheich.

Ein klasse Gaunerfilm mit einem Spitzen-Schauspielerensemble. Meine Wertung: "Ausgezeichnet"! 9 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰


Daten zum Film:

Spielfilm, USA 2013, ca. 138 Min., FSK: 6. Darsteller: Christian Bale, Amy Adams, Bradley Cooper u.a. Musik: Danny Elfman. Drehbuch: Eric W. Singer, David O. Russell. Produktion: Atlas Entertainment, Annapurna Pictures. Regie: David O. Russell
 
 

 

Samstag, 14. Januar 2023

Men in Black - International

 
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Wieder einmal muss der Alien-Geheimdienst der „Männer in Schwarz“ die Erde vor schrägen Außerirdischen retten, mittlerweile schon im 4. Aufguss des kommerziell erfolgreichen Science-Fiction-Franchise. Die Verfilmungen der Comics von Lowell Cunningham erhielten in dieser Fassung einen neuen Anstrich mit anderen Darstellern und Einsatzorten. Auch der bisherige Regisseur Barry Sonnenfeld hatte sich vom Regiestuhl zurückgezogen und fungierte hier nur noch als ausführender Produzent.

Die aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn stammende Molly Wright (Tessa Thompson) wird im Jahr 1996 als Kind Zeugin eines Einsatzes der Men in Black und hat sogar kurzen Kontakt mit einem noch niedlich aussehenden, kleinem Tarantianer von Andromeda 2. Sie lässt den illegalen Außerirdischen laufen und wird im Gegensatz zu ihren Eltern auch nicht „geblitzdingst“, das heißt, ihre Erinnerung wurde nicht gelöscht. 23 Jahre sind inzwischen vergangen und Molly möchte unbedingt bei dieser Geheimorganisation arbeiten. Doch ihre Bewerbungen bei FBI und CIA verliefen bis dato ins Leere, sie wird sogar für verrückt erklärt. Allerdings bleibt sie hartnäckig und spürt sogar eines Tages den Standort der Alien-Behörde in New York auf, wo sie zunächst auf Probe eingestellt wird und die Bezeichnung „Agentin M“ erhält. Innerhalb der Men in Black scheint es jedoch momentan einen Maulwurf zugeben und deshalb wird Molly von ihrer Chefin O (Emma Thompson) zur Zweigstelle nach London beordert. Dort muss sie einer Verschwörung um eine mächtige Waffe auf den Grund gehen und sich auch noch mit ihrem arroganten Kollegen Agent H (Chris Hemsworth) herumschlagen.

Man kann von den 3 Vorgängerfilmen zumindest behaupten, dass sie sich um eine einigermaßen durchdachte Handlung und witzigen Anspielungen bemüht haben und wohl deshalb auch für einen gewissen Erfolg beim Publikum gesorgt haben - aber auch diese hatten schon so ihre Schwächen. Im nun 4.Teil verhält es sich ähnlich. Drehbuch und die CGI-Effekte sind jetzt nicht so überragend, bieten jedoch für über 100 Minuten insgesamt gute Unterhaltung. Die Mischung aus Science-Fiction, Action und Buddie-Movie hat vorher gut funktioniert, vor allem mit Tommy Lee Jones als Agent K und Will Smith als J, und auch in Teil Nummer Vier harmonieren nun Chris Hemsworth und Tessa Thompson ganz ordentlich miteinander.

Die Macher hatten sich wohl zudem gedacht, wir verlegen das Ganze mal an verschiedene Orte, ähnlich dem Prinzip der James-Bond-Filme, und schauen mal, was dabei herauskommt. Die „Internationalität“ des Streifens wirkt dann auch ganz nett. Man bekommt Eindrücke von London, Paris, Marokko und der neapolitanischen Insel Ischia inklusive Festungsanlage („Rizas befestigte Festung des sicheren Todes“). Mit F. Gary Gray hat man sich einen Regisseur ins Boot geholt, der bisher eher durch seine Musikvideos von sich reden machte als durch viele Filme (Bsp.: The Italian Job, 2003). Das merkt man auch an manchen Stellen dieses Werkes, zum Beispiel an der, als Molly im MiB-Hauptquartier gerade ihre neue Ausstattung bekommt. Diese Sequenz wurde wie ein HipHop-Musikvideo aufgebaut und geschnitten.

Die Schauspieler hatten sichtlich Spaß an ihren Rollen, aber ein dauerquasselnder Chris Hemsworth wird ständig auf sein attraktives Äußeres angesprochen, außerdem gibt es noch Anspielungen auf seine Darstellung des Thor im gleichnamigen Film (Er wirft mit einem Hammer!). Tessa Thompson (als Valkyrie) und er hatten dort schon einen gemeinsamen Auftritt und wirken in diesem „Men-in-Black-“Auftritt eingespielt. Rebecca Ferguson (Mission Impossible 5 und 6) wirkt ein bisschen albern als außerirdische Waffenhändlerin Riza, die 3 Arme besitzt sowie eine bescheuerte Helmchen-Frisur mit schwarzen Querstreifen.

Ein paar kleine und witzige Highlights bieten dann einige computergenerierte Aliens: Zum Beispiel der grüne Jimmy mit 6 Beinen, der seine Kinder von der Erde abholen will – das steht ja wie immer in der Boulevard-Zeitung oder der adlige Vungus, der Hässliche (der Name passt!) vom Planeten Jababia, der über eine zerstörerische Waffe verfügt und sie nicht fiesen Aliens überlassen will, die nur als „Der Schwarm“ bekannt sind. Ein paar Anspielungen etwa auf die Gleichberechtigung der Frau innerhalb der Organisation sind durchaus interessant („Men and Women in Black“). Etwas nervig ist noch der kleine Alien-Krieger Pawny (Kumail Nanjiani), sozusagen als Sidekick, dessen Königin von bösen Alien-Zwillingen getötet wurde und der von nun an Molly als seine Herrin ansieht und ihr nicht mehr von der Seite weicht. Insgesamt sind die Spezialeffekte leider etwas schwach geraten, das merkt man zum Beispiel bei der Hoverbike-Verfolgungsjagd im marokkanischen Marrakesch. Da konnte man sich den Greenscreen im Hintergrund schon leicht dazudenken, obwohl die Produktionskosten immerhin bei 110 Millionen Dollar lagen. Natürlich dürfen auch die technischen Spielereien nicht fehlen. Es gibt wieder den „Neuralisierer-Gedächtnislöscher“, viele silbrig glänzende Laserwaffen, mit der die Agenten auf die Außerirdischen ballern. Man kann sie sogar aus dem Dienstwagen von Agent H und M ziehen, einem Jaguar, in dem die Kanonen beispielsweise in den Reifen, im Auspuff oder in den Seitenspiegeln versteckt sind.

Insgesamt muss man feststellen, dass diese Neuauflage der Men-in-Black-Reihe ganz nett anzuschauen ist und man gerne an manchen Stellen in der Komödie schmunzelt. An anderen jedoch wäre ein Neuralisierer ganz hilfreich gewesen, um diese wieder aus dem Gedächtnis zu löschen. Zu vermuten ist, dass dieser Teil der Reihe nur eine Art „Spin-off“ bleibt und ein 5.Film wieder mit der alten Besetzung daherkommt, da MiB – International im Vergleich zu den Vorgängern eher ein Flop an den Kinokassen war.

Humorvolle Sci-Fi-Komödie mit passablen Darstellern, mehr aber auch nicht. Benotung: "Noch Gut"! 6 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰✰

 

Daten zum Film:
Spielfilm, USA 2019, ca. 113 Min., FSK: 12. Darsteller: Rebecca Ferguson, Chris Hemsworth, Liam Neeson, Emma Thompson, Tessa Thompson, u.a. Drehbuch: Matt Holloway, Art Marcum. Musik: Danny Elfman, Chris Bacon. Kamera: Stuart Dryburgh. Produktion/Vertrieb: Sony Entertainment, Columbia Pictures, u.a. Regie: F. Gary Gray. 
 

 

Donnerstag, 12. Januar 2023

Schlappe Bullen beißen nicht

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Grundlage für diese Buddy-Cop-Komödie von 1987 ist eine us-amerikanische Polizei-Fernsehserie aus den 1950er und 60er Jahren. Im Original trägt sie den Titel Dragnet (dt.: Schleppnetz, Rasterfahndung), im deutschsprachigen Raum ist sie unter der Bezeichnung Polizeibericht bekannt. Noch bekannter dürfte dabei das Musikthema mit dem prägnanten Beginn sein, das inzwischen in mehreren Versionen vorliegt. Eine interessante Instrumental-Variante gibt es dazu von dem Komponisten Ray Anthony aus dem Jahr 1953. Regisseur Mankiewicz selbst hatte zuvor schon bei Krimiserien und James-Bond-Filmen unter anderem als Drehbuchautor mitgewirkt.

In Los Angeles häufen sich mehrere merkwürdige Diebstähle aus Tiergärten, wie der einer Riesenschlange oder einer Löwenmähne. Sergeant Joe Friday (Dan Aykroyd) und der ihm kürzlich zugeteilte Detective Pep Streebeck (Tom Hanks) sollen die Fälle aufklären. Doch die beiden Cops könnten unterschiedlicher nicht sein. Joe ist äußerst korrekt und immer darauf bedacht, alle Vorschriften einzuhalten, Pep hingegen sieht alles etwas lockerer. Doch die beiden raufen sich zusammen und kommen schließlich einer gefährlichen Sekte namens P.A.G.A.N. (People Against Goodness And Normalcy) auf die Spur, indem sie sich undercover Zutritt zu einer ihrer Ritual-Veranstaltungen verschaffen.

Tolle Krimiparodie mit zwei Hauptdarstellern, die gut miteinander harmonieren. Dan Aykroyd zum einen, der den stocksteifen, übereifrigen Neffen des Cops aus der Original-Serie, Joe Friday, verkörpert, auf der anderen Seite Tom Hanks, der hier als Pep Streebeck nochmals sein komödiantisches Talent unter Beweis stellte, bevor er sich ernsteren Rollen zuwandte (z.B.: Philadelphia). Interessant ist auch die Figur des Captain Gannon, der Vorgesetzte von Joe und Pep, gespielt von Harry Morgan, der schon in der 1960er Serie mitwirkte. Gut ins Bild passt da noch Christopher Plummer in der Rolle des dubiosen Reverend Jonathan Whirley, der überall seine Finger im Spiel zu haben scheint und gewissermaßen Bösewicht und Gutmensch in einem darstellt. An dieser Person zeigt sich in besonderem Maße die Kritik an Schein- respektive Doppelmoral in der modernen Gesellschaft, die sich gerne zivilisiert gibt, es jedoch nicht immer ist.

Neben wenigen Albernheiten gibt es im Film viele gelungene Gags, vor allem in den Fällen, wenn sich Friday und Streebeck in ihren verschiedenen Ansichten mit Wortgefechten duellieren. Dabei wird zusehends Joes Doppelmoral entlarvt, beispielsweise als sich beide an einem Stand etwas zu Essen kaufen. Der undisziplinierte Pep bestellt sich einen gesunden Salat, der penible Joe einen ungesunden Hot-Dog, hinzukommt, dass er auch ständig raucht, um Stress abzubauen. Weitere spaßige Szenen ergeben sich, als die beiden ungleichen Cops für ihre Ermittlungen das Anwesen eines hiesigen Pornokönigs aufsuchen. Der lispelnde Jerry Caesar (Dabney Coleman) erinnert so ein bisschen an Playboymagazin-Chef Hugh Hefner, nur kommt er eher wie eine Karikatur des Letztgenannten daher.

Insgesamt wird das klasse Gespann in eine ordentliche Krimihandlung eingebettet, die zwar keine weltbewegenden Überraschungen, aber doch ein paar recht nette Wendungen parat hat, hinzukommen ein paar tolle Actionszenen und rasante Ballereien. Der Zahn der Zeit hat zwar auch hier daran genagt, aber das Vergnügen wird einem dabei trotzdem nicht verdorben – er sorgt für Kurzweil, auch wenn manche Begebenheiten vielleicht heute etwas antiquiert erscheinen mögen. Fazit: Flotte Krimikomödie mit tollem Copduo und rasanter Handlung – rundherum vergnüglich, actionreich und spaßig! Einzig misslungen ist nur der deutsche Filmverleihtitel.

Spaßige Polizeikomödie mit 2 gut aufgelegten Hauptdarstellern! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰

Daten zum Film:
Schlappe Bullen beißen nicht (OT: Dragnet). Spielfilm, USA 1987. 101 Minuten. FSK: 12. Produktion: Universal Pictures. Darsteller: Dan Aykroyd, Tom Hanks, Harry Morgan, Alexandra Paul u.a. Drehbuch: Mankiewicz, Aykroyd, Zwiebel. Musik: Ira Newborn. Regie: Tom Mankiewicz.