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Samstag, 1. April 2023

Was ist mit Bob?

 

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Eine tolle Komödie hat hier der britische Regisseur Frank Oz vor vielen Jahren an die Leinwand gezaubert. Der ehemalige Puppenspieler (Muppet Show, Sesamstraße, Krieg der Sterne) lieferte vorher schon mehrmals gute Filme ab, z.B. Der kleine Horrorladen oder Zwei hinreißend verdorbene Schurken. Außerdem wirkte er in mehreren Streifen als Nebendarsteller mit.

Bob Weily (Bill Murray) leidet unter Zwangsneurosen und Phobien. Bisher konnte kein Therapeut helfen, im Gegenteil, genervt vom Patienten, schicken sie ihn einfach zum nächsten Arzt. Wie auch im nächsten Fall, als Bob an den erfolgreichen Psychiater Dr. Leo Marvin (Richard Dreyfuss) verwiesen wird. Dieser hat allerdings eher wenig Interesse daran, Bob wirklich zu unterstützen und betrachtet ihn vielmehr als zahlenden Kunden. Viel wichtiger sind Leo seine Karriere und seine Familie, mit der er am kommenden Labor Day den Urlaub am See in New Hampshire verbringen will.
Dumm nur, dass Bob sich nicht abwimmeln lässt und herausfindet, wo der Psychiater die Feiertage verbringt. Von nun an mischt sich die Nervensäge immer mehr in Leos Leben ein und sorgt unbewusst dafür, dass der Doktor selbst zum Nervenbündel wird. Um den Quälgeist endlich loszuwerden, hilft nur noch eine radikale Maßnahme: Die Todestherapie.

Mit Was ist mit Bob? gelang den Machern ein Film, der wohltuend weit weg ist von irgendwelchen Blödelkomödien, die in den letzten Jahren so auf den Markt kamen. Viel Situationskomik mit gutem Timing und nur wenig Albernheiten sorgen dafür, dass man sich ihn immer wieder gerne anschaut. Das Schauspieler-Ensemble ist bis in die kleinsten Nebenrollen super besetzt und sorgt dafür, dass die Komödie prima funktioniert. Speziell das Gegensatz-Paar Murray/Dreyfuss liefert sich viele lustige Duelle, aber auch die anderen bieten eine gute Leistung. Da sind zum einen Leos Kinder Anna (Kathryn Erbe) und Sigmund (Charlie Korsmo), die unter der unterkühlten Erziehung ihres Vaters zu leiden haben und deshalb Bobs sympathische Art vorziehen. Zum anderen alle anderen, die Bobs nettes Auftreten besser finden als das von Leo. Sogar die Mitarbeiter einer nahegelegenen Nervenklinik halten ihn nicht für verrückt.  Ein Umstand, der den Psychiater immer mehr zur Weißglut treibt und ihn selbst zum Nervenwrack werden lässt.

Letztlich wird hier die Frage aufgeworfen, wer eigentlich verrückter ist: Der Patient oder der Psychiater. Zum Glück wird das Thema auf humorvolle Art angegangen und sorgt dadurch für viele lustige Momente, auch wenn es hier selbstverständlich um einen kranken Menschen geht, der behandelt werden möchte. Der Seitenhieb geht vermutlich dabei in Richtung amerikanisches Gesundheits-System, das nunmal sehr profitorientiert ausgelegt ist. Das zeigt sich zum Beispiel an der ersten Begegnung zwischen Bob und Leo in dessen Arztpraxis. Leo versucht Bob schnell loszuwerden, indem er ihm sein neues Therapie-Buch "Babyschritte" in die Hand drückt und sofort in Rechnung stellt.

Hinreißende Komödie mit einem sehr guten Schauspieler-Ensemble und gut getimtem Humor. Meine Enschätzung: Sehr gut! 8 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰


Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1991, ca. 95 Min., FSK: ab 6, OT.: What about Bob? Darsteller: Bill Murray, Richard Dreyfuss, Julie Hagerty, Kathryn Erbe, u.a. Drehbuch: Tom Schulmann, Alvin Sagen. Musik: Miles Goodman. Kamera: Michael Ballhaus. Produktion: Touchstone Pictures. Regie: Frank Oz (eigentl.: Richard Frank Oznowicz).