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Sonntag, 19. März 2023

Tootsie

 
©Warner-Columbia
 
*(Amazon-Affiliatelink)
 
 
"Ich war eine stehende Tomate, eine saftige, sexy Fleischtomate. Ich war die Tomate!" Dustin Hoffman brillierte mit solchen und anderen spaßigen Sätzen in einer seiner besten Rollen in dieser Travestiekomödie von 1982. Hier wurden nicht nur die Geschlechter-Rollen aufs Korn genommen, sondern auch die gesamte Film- und Fernsehbranche kritisiert. "Tootsie" ist ein englisches Slangwort und bedeutet soviel wie Schätzchen oder Schnuckel.
 
Michael Dorsey (Dustin Hoffman) sucht vergeblich nach einem festen Engagement als Schauspieler in New York. Das Problem ist nur, dass er ein schwieriger Typ ist, der sich nicht unterordnen möchte und deshalb bei diversen Vorsprechen Regisseure und vor allem seinen Agenten George (Regisseur: Sydney Pollack) ständig nervt.
Als es eines Tages im Büro seines Agenten zum Streitgespräch kommt und George ihm mitteilt, dass er als Michael Dorsey keine Anstellung mehr finden wird, hat dieser die zündende Idee: Er bewirbt sich für die Hauptrolle in einer kitschigen Krankenhaus-Serie - jedoch nicht als Mann, sondern als Dorothy Michaels.
Von nun an muss er sich jeden Tag ordentlich schminken, eine Perücke und Brille aufsetzen und mit hoher Stimme sprechen. Dabei bringt er gehörig sein Leben und das seiner Mitmenschen durcheinander. Speziell sein Mitbewohner Jeff (Bill Murray in einer seiner frühen Rollen) hat darunter zu leiden und seiner Freundin Sandy (Teri Garr) lügt er oft nur was vor.
Hinzukommt, dass er sich auch noch in die Schauspiel-Kollegin Julie Nichols (Jessica Lange) verliebt, die in der gleichen Serie mitspielt. Seine Rolle als reife Frau spielt er schließlich so überzeugend, dass er bald darauf auch noch einen Heiratsantrag von Julies verwitwetem Vater Lesley (Charles Durning) bekommt. Au Backe!
 
Eine wirklich unterhaltsame Komödie, die damals das Travestie-Thema aufgriff, vermutlich noch ein paar Jahre bevor Begriffe wie "queer" oder "LGBTQ" aufkamen. 
Das Darsteller-Ensemble agiert grandios überzeugend, sorgt für gute Lacher und witzige Szenen. Speziell Hoffman glänzt hier wieder mal als wandlungsfähiger Charakterdarsteller. Die Drehbuchautoren verdienen hier ein Extra-Lob für die gelungenen Dialoge und Sprüche (siehe oben). 
Das Ganze wurde noch untermalt von einem guten Soundtrack. Vor allem die beiden Songs "It might be You" (gesungen von Steven Bishop), der etwas melancholischer ist und der fröhlichere Song "Tootsie" stechen hier besonders hervor.

Die Komödie wurde 1983 für insgesamt 10 Oscars nominiert, bekommen hat ihn allerdings nur Jessica Lange für ihre Nebenrolle als Julie. In der Rangliste des American Film Institute belegt der Streifen Platz 2 unter den 100 besten Komödien aller Zeiten.

Brilliante Komödie über Geschlechter-Rollen und das schwierige Schauspieler-Geschäft. Meisterlich umgesetzt. 10 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐ 
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1982, ca. 112 Min., FSK: 6. Darsteller: Teri Garr, Bill Murray, Sydney Pollack, Geena Davis u.a. Kamera: Owen Roizman. Musik: Dave Grusin. Drehbuch: Larry Gelbart, Don McGuire, Murray Schisgal. Produktion: Columbia Pictures, Mirage, u.a. Regie: Sydney Pollack.