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Dienstag, 21. Februar 2023

16 Blocks

© Warner Bros. Pictures Germany

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Der Actionthriller von Richard Donner ist eine deutsch-amerikanische Koproduktion von 2006 und eine Art Remake des Clint Eastwood-Films Der Mann, der niemals aufgibt aus dem Jahr 1977. Nur die Handlung wurde etwas abgewandelt und nach New York verlagert, im Original spielt sich die Situation zwischen Las Vegas und Phoenix ab. Donner ist als Actionspezialist bekannt, er zeichnete schon für die bekannte Lethal-Weapon-Reihe (1987-1998) verantwortlich.

Der abgehalfterte Polizeibeamte Jack Mosley (Bruce Willis) soll den Strafgefangenen Eddie Bunker (Mos Def) 16 Straßenblocks vom Reviergefängnis ins zuständige Gerichtsgebäude bringen, da Eddie ein wichtiger Zeuge in einem Korruptionsfall innerhalb der Polizei ist. Die beiden haben dafür etwa 2 Stunden Zeit. Eigentlich kein Problem, hätten da nicht einige Kollegen Mosleys etwas dagegen. Die ganze Aktion entwickelt sich nach und nach zu einem Spießrutenlauf in den Straßen New Yorks.

Gut gemachter Actionstreifen mit Bruce Willis in seiner Paraderolle als amtsmüder Cop mit Alkoholproblemen. Die Darsteller agieren solide, speziell das Hauptdarsteller-Duo Willis/Def arbeitet gut zusammen. Auf der einen Seite ist da ein kaputter Typ, der seine schmutzige Vergangenheit bereut, auf der anderen Seite ein dauerquasselnder Krimineller, der sich bessern möchte und ein ehrliches Leben in Seattle als Konditor beginnen möchte. Eddie glaubt an die Veränderung im Menschen ("People can change"), Jack zunächst nicht. Er hat sich bereits mit der Rolle des Verlierers abgegeben, bis er eben auf Bunker trifft, der ihm stets einen Vortrag darüber hält, dass sich alles zum Positiven wenden und einem auch Gutes widerfahren kann ("Good signs").

Dabei bietet die Ausgangssituation der Handlung in der Großstadt New York ein wirklich klaustrophobisches Bild und die Tatsache, dass ständig die Uhr tickt, erzeugt zusätzliche Spannung. Der Plot wird quasi in Echtzeit präsentiert und so auch bis zum Ende durchgezogen. Irgendwie ist alles immer eng, örtlich und zeitlich gesehen. Die Flucht der beiden durch Menschenmengen, U-Bahnen und verwinkelte Gassen, durch Gebäude und Wohnungen, in denen beispielsweise ein alter Chinese vertrauensselig die Tür öffnet und einen kurzzeitigen Unterschlupf bietet ... und stets sind ihnen die Bösewichte auf den Fersen. Glen MacPhersons bewegliche Kamera-Arbeit fängt diese dichte Atmosphäre sehr gut ein, vor allem in der Geiselnahme-Szene gegen Ende, die sich in einem Bus abspielt, wird dies sehr deutlich. Schnelle Schnitte tun ihr übriges.

Das Drehbuch ist zwar nicht sonderlich originell, das etwas unglaubwürdige Schema der korrupten Polizei wurde schon in vielen derartigen Filmen aufgegriffen. Auch das Ende ist nicht wirklich überraschend, doch die Akteure machen das Beste aus der filmischen Vorlage. Auf DVD und Blu-ray existiert sogar ein alternatives Ende.

Actionstar Bruce Willis in seiner Parade-Rolle als New Yorker Cop. Ein insgesamt gut gemachter Polizei-Action-Streifen! 7 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰

 

Daten zum Film:
Spielfilm, BRD/USA 2006, ca. 102 Min. FSK: 12. Darsteller: David Morse, Bruce Willis, Mos Def (=Dante Terrell Smith), u.a. Musik: Klaus Badelt. Drehbuch: Richard Wenk. Produktion: Warner Bros. Regie: Richard Donner.
 
 

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