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Sonntag, 5. November 2023

Filmvorstellung: Cloud Atlas

©X Verleih (Warner)

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Inhaltsangabe  ☁️
 
Die Literarturverfilmung dreht sich um mehrere Schicksale, die sich über einige Jahrhunderte verteilen. Dabei scheinen die handelnden Personen immer irgendwie miteinander verbunden zu sein, wie die Wolken am Himmel. Sei es nur über Träume und Visionen oder direkt über irgendein Medium (Buch, Schallplatte, digitale Aufzeichnungen). So dient der Titel wohl auch als Metapher für die Reinkarnation, einer Art Seelenwanderung über Raum und Zeit hinweg. Allen Handlungssträngen gemein ist der Kampf gegen Ungerechtigkeiten und um die wahre Liebe.
 
Es beginnt 1849: Der Jurist Adam Ewing (Jim Sturgess) reist in den Pazifikraum, wo er mit der Unterdrückung der indigenen Völker konfrontiert wird;
1936 geht es weiter: Der junge Musiker Robert Frobisher (Ben Whishaw) fährt mit dem Zug zu dem alternden Komponisten Vyvyan Ayrs (Jim Broadbent) nach Schottland, um künstlerisch mit ihm zusammenzuarbeiten. Doch es kommt zum Streit über die Urheberrechte am gemeinsamen Werk "Das Wolkenatlas-Sextett";
Nun das Jahr 1973: Die Journalistin Luisa Rey (Halle Berry) kommt einer möglichen Vertuschungsaktion um einen defekten Atomreaktor in San Francisco auf die Spur;
Gegenwart, 2012: Der Verleger Timothy Cavendish (Jim Broadbent) hat in London plötzlich Erfolg mit dem Buch "Knuckle Sandwich" (zu deutsch etwa: "Schlag in die Fresse") des Gewalttäters Dermot Hoggins (Tom Hanks), nachdem dieser bei einer abendlichen Preisverleihung seinen schärfsten Kritiker aus dem obersten Stockwerk wirft;
Zukunft, 2144: Es beherrschen Konzerne das Weltgeschehen. In Neo-Seoul (Korea) müssen geklonte Serviererinnen in einem Fast Food-Restaurant sklavenartige Dienste verrichten. Eine von ihnen ist Somni-451 (Doona Bae). Durch ihre Kollegin Yoona-939 (Zhou Xun) und mithilfe des Agenten Hae-Joo Chang (Jim Sturgess) schließt sie sich bald der Rebellion an;
106. Winter nach dem Untergang (laut Abspann das Jahr 2321): In einer postapokalyptischen Zukunft wird der primitive Stamm des Ziegenhirten Zachary (Tom Hanks) regelmäßig von Kannibalen angegriffen. Auf ihrer Insel bekommen sie ab und zu  aber auch Besuch von dem technisierten Volk der "Prescients". Eine von ihnen ist Meronym (Halle Berry), die einen Weg sucht, die unwirtliche Erde zu verlassen.
Spielfilm: BRD/USA 2012, ca. 172 Min., FSK:12. 
 

Mittwoch, 1. November 2023

Filmvorstellung: Unheimliche Begegnung der dritten Art

©Sony Pictures Home Entertainment

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)


Inhaltsangabe:

Auf der Erde des Jahres 1977 häufen sich mysteriöse Vorfälle. In der mexikanischen Wüste Sonora werden guterhaltene Flugzeuge gefunden, die 1945 im Bermuda-Dreieck verschwunden waren. Im mongolischen Teil der Wüste Gobi wird ein Schiffswrack entdeckt, us-amerikanische Piloten berichten gleichzeitig über seltsame Flugobjekte am Himmel, die sich sehr schnell bewegen und die Richtung ändern können.

Der Elektroingenieur Roy Neary (Richard Drefuss) lebt mit seiner Familie an der Grenze zu den US-Bundesstaaten Indiana und Ohio. Als eines Abends der Strom in der gesamten Region ausfällt, wird er von seiner Firma zu einem Einsatz gerufen.
Was sich als normaler Arbeitseinsatz anfühlte, entpuppt sich plötzlich als  unheimliche Begegnung. Neary hat Kontakt mit einem UFO. 🛸
Aber nicht nur er hatte Kontakt, auch anderen Mitbürgern erging es ähnlich, wie zum Beispiel  der Mutter Jillian Guiler (Melinda Dillon), deren Sohn Barry (Cary Guffey) nachts elektrische Phänomene im Haus und Lichter im Garten sichtet und daraufhin das Haus verlässt. Jillian und Roy quält zudem immer die gleiche Vision von einem turmartigen Berg. Wie sich bald herausstellt, handelt es sich bei diesem Monolith um den "Devils Tower" in Wyoming. Beide begeben sich dorthin und staunen nicht schlecht, was sie dort alles erwartet ...
Spielfilm: USA 1977, ca. 134 Min., FSK:12. OT: Close Encounters of the Third Kind.



 

Samstag, 28. Oktober 2023

Filmvorstellung: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

 

©Concorde Filmverleih

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)

 

Inhaltsangabe:

Der 99-jährige Junggeselle Allan Karlsson (Robert Gustafsson) lebt in der beschaulichen Stadt Malmköping in der schwedischen Provinz. Eines Tages tötet ein Fuchs seinen geliebten Kater "Molotow" und ein Huhn, daraufhin stellt der ehemalige Explosionsexperte dem Wildtier eine Sprengstoff-Falle, wodurch sein ganzer Hühnerstall in die Luft fliegt.
Als Konsequenz wird der Senior von den Behörden in ein Altersheim eingewiesen. Dort ist es dem rüstigen Rentner aber zu langweilig und er beschließt kurzerhand, genau an seinem 100. Geburtstag einfach abzuhauen. Denn seine Mutter sagte zu ihm einst, "dass er nicht zu viel nachdenken und einfach mal machen solle". Genau nach diesem Motto hat er sein ganzes Leben quasi in "Forrest Gump"-Manier durchgezogen.

Er wandert durch die Stadt und kauft sich am Busbahnhofsschalter ein Ticket zum nächstgelegenen Örtchen Byringe. Von da an beginnt sein spannendes Abenteuer, denn am Busbahnhof kommt er zufällig in den Besitz eines Rollkoffers. Inhalt: 50 Millionen Schwedische Kronen. Auf seiner weiteren Reise trifft er auf einige Leute, gute wie böse und gelangt schließlich bis nach Bali. In Rückblenden erzählt Allan immer wieder von seinem bewegten Leben, das etwa 1905 begann. Dabei traf er sogar auf ein paar bekannte Personen der Weltgeschichte, ebenso gute wie böse, wie zum Beispiel den (fiktiven) dümmeren Zwillingsbruder von Albert Einstein, Herbert (David Shackleton), oder die beiden Diktatoren Franco (Koldo Losada) in Spanien oder Stalin (Algirdas Romualdas) in Russland.
Spielfilm: SWE 2013, ca. 110 Min., FSK:12. OT: Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann.
 
 
 

Samstag, 21. Oktober 2023

Silverado

© Warner-Columbia

 
*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)
 
 
Der Spätwestern lief damals etwa zur gleichen Zeit im Kino wie Clint Eastwoods "Pale Rider" und sorgte für eine Wiederbelebung des Genres. Regisseur, Produzent und Drehbuchautor Lawrence Kasdan bot eine große Riege an bekannten Schauspielern auf, um hier einen passablen Film abliefern zu können.
 
Emmett (Scott Glenn) hat gerade 5 Jahre unschuldig im Gefängnis verbracht. Auf dem Weg zu seinem Bruder Jake (Kevin Costner) in die Kleinstadt Turley, wird er plötzlich von 3 Männern angegriffen. Er kann alle töten, nur ist der Angriff ihm nicht erklärbar.
Unterwegs trifft er auf Paden (Kevin Kline), der in der Wüste von New Mexico von Cowboys überfallen und dort ohne Habe zurückgelassen wurde. Auch Paden saß schon im Gefängnis. Gemeinsam reiten sie weiter, befreien Jake unterwegs aus dem Turley-Knast, und bekommen es in der Stadt Silverado bald mit einem korrupten Sheriff (Brian Dennehy) und dem skrupellosen Großgrundbesitzer McKendrick (Ray Baker) zu tun.

Insgesamt ist "Silverado" ein gut gemachter Film, der alle Zutaten enthält, die einen Western ausmachen. Revolverhelden, spektakuläre Reitstunts, jede Menge Pferde, Schießereien, Whiskey, Saloons und einen würdigen Showdown zum Schluss.
Man kann dem Streifen höchstens vorwerfen, dass die Handlung nicht wirklich etwas Neues bietet, ist aber auch gar nicht notwendig. Manche Stunts kommen unglaubwürdig rüber und die Bösewichte scheinen das Schießen verlernt zu haben, denn nur die Guten treffen ins Schwarze.

Die Schauspieler-Riege wurde gut ausgewählt, allen voran Kevin Kline und Scott Glenn agieren prima in ihren Rollen, nur Kevin Costner fällt da etwas ab. Seine Darstellung wirkt insgesamt irgendwie albern als Draufgänger und Jungspund.
Kline spielt einen ehemaligen Ganoven und Revolverhelden, der dem Kriminellen abschwören und ein anständiges Leben führen möchte. Glenn hingegen möchte im Film nur mit seinem Bruder Jake nach Kalifornien reiten, um dort ein neues Leben anfangen zu können. Brian Dennehy spielt den korrupten Sheriff, der auch vor Mord nicht zurückschreckt, sehr überzeugend. In weiteren Rollen sind zu sehen Linda Hunt als clevere Saloon-Mitinhaberin Stella, Rosanna Arquette als fleißige Siedlerin Hannah, Jeff Goldblum als Kartenspieler "Slick", der mit dem Sheriff zusammenarbeitet und Danny Glover als Mal, der auf die Farm seines Vaters zurückkehren möchte. Der britische Komiker John Cleese hat eine kleine Gastrolle als Sheriff von Turley.

Die Handlung wird insgesamt sauber durchgezogen, es sind auch keine großartigen Filmfehler oder Logiklöcher erkennbar. Nur ab und zu sind kleine Anschlussfehler festzustellen, zum Beispiel in der einen Szene, wenn Jake ein paar Handlanger des Großgrundbesitzers McKenzie auf dem Pferd verfolgt, da diese gerade die Siedler von ihrem Land vertreiben wollten. Schon kurz darauf gibt es eine Einstellung, in der Jake im Saloon von Stella gerade mit einem Deputy (Jeff Fahey) des Sheriffs um eine Frau streitet.

Kameratechnisch leistete hier John Bailey sehr gute Arbeit, es gibt die klassischen Westerneinstellungen in Nahaufnahme und schöne Weitwinkelaufnahmen von der Landschaft New Mexicos.
Musikalisch bietet der Score von Bruce Broughton klassische Westernmelodien, die zurecht mit einem Oscar nominiert wurden. Mit klassischen Instrumenten werden auch einige Szenen passend mit Spannung untermalt. Eine weitere Oscarnominierung gab es für den "Besten Ton".
 
Bei New Mexicos Hauptstadt Santa Fe wurde zudem extra eine Westernstadtkulisse aufgebaut. Die letzten Aufnahmen entstanden bei San Fernando Valley. Fun Fact: Die gesamte Kulisse wurde 1999 in dem Film Wild Wild West, in dem Kevin Kline ebenfalls mitspielte, wiederverwendet und zerstört.
 
Fazit: Ein solide gemachter Western der alten Schule, mit einer stringent durchgezogenen Handlung und einem passenden Spannungsaufbau. Passable Darsteller sorgen zudem für Unterhaltung und Kurzweil. Wertung: Gut! 7 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰✰✰
 
 
Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1985, ca. 127 Min., FSK: ab 12. Darsteller: Jeff Goldblum, Scott Glenn, Rosanna Arquette, Kevin Kline, John Cleese, Brian Dennehy, Linda Hunt u.a. Drehbuch: Lawrence und Mark Kasdan. Musik: Bruce Broughton. Kamera: John Bailey. Produktion: Columbia Pictures. Regie: Lawrence Kasdan.
 
 





Samstag, 7. Oktober 2023

Filmvorstellungen: Blade Runner / Blade Runner 2049

 

© Warner-Columbia Filmverleih / Sony

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-rays)
 
 
Inhaltsangaben

Blade Runner: In einem fiktiven Jahr 2019 in Los Angeles. Die Stadt ist schmutzig und überbevölkert. Die Umwelt ist so ziemlich zerstört, echte Tiere und Pflanzen gibt es kaum noch. Vieles wird künstlich hergestellt. Die meiste Zeit über regnet es und es ist dunkel. Die Besiedlung von anderen Planeten ist in vollem Gange, allerdings werden diese Kolonien von sogenannten Replikanten unter sklavenartigen Arbeitsbedingungen erschlossen. Solche Replikanten sind keine Roboter, sondern genetisch verbesserte Menschen. Sie verfügen über eine bessere Physis und manche von ihnen sogar über eine höhere Intelligenz. Damit sie der "normalen" Menschheit gegenüber nicht zur Bedrohung werden, wurde ihnen eine maximale Lebensdauer von 4 Jahren genetisch implantiert. Die mächtige Tyrell Corporation ist hauptsächlich für die "Produktion" dieser Menschenkopien der "Baureihe" Nexus-6 verantwortlich.
Ein paar Replikanten allerdings meuterten auf einer der Kolonien, kaperten ein Raumschiff, töteten Menschen dabei und flohen auf die Erde zurück. Jetzt werden die sogenannten Blade Runner aktiviert, eine Spezialeinheit des Los Angeles Police Departments. Diese sollen die abtrünnigen Replikanten aufspüren und liquidieren. Der Beste unter ihnen ist Rick Deckard (Harrison Ford). Er macht Jagd auf sie, wird aber bald selbst zum Gejagten.
Spielfilm: USA 1982, 117 Min., FSK:12.
 
Blade Runner 2049: Die Forsetzung spielt 30 Jahre nach den Ereignissen von Teil 1. In Los Angeles und der übrigen Welt hat sich kaum etwas verbessert. Die Umwelt ist verschmutzt, manche Gebiete sind nuklear verseucht. Die Stadt selbst ist bewohnt von Menschen, Replikanten und Hologrammen.
Inzwischen hat die Wallace Corporation die insolvente Tyrell Corporation übernommen und neue Replikanten-Modelle (Nexus-9) auf den Markt gebracht. Die Nexus-9er sind nicht mehr aggressiv und aufsässig, sondern tun ihren Dienst entsprechend ihrer genetisch codierten Lebenszeit. Doch es gibt immer noch "Fehlproduktionen", Replikanten, die eine unbegrenzte Lebensdauer besitzen. Officer K (Ryan Gosling), selbst ein Replikant, muss diese im Verborgenen lebenden Menschenkopien aufspüren und eliminieren.
Bei einem solchen Auftrag stößt Officer K auf eine Kiste, die menschliche Knochen enthält. Nachforschungen ergeben, dass diese Überreste einer Replikantin gehörten, die vor dreißig Jahren ein Baby entbunden hat und dabei verstorben ist. Officer Ks Vorgesetzte, Lieutenant Joshi (Robin Wright), ist über die Nachricht von diesem Fund besorgt. Sie glaubt, dass ein solches Kind einen Krieg oder ein Massaker auslösen könnte, wenn mit der Gebärfähigkeit der letzte Vorsprung der Menschen gegenüber den Replikanten verloren wäre. Officer K soll daher das Kind finden und töten. Auf seiner Suche trifft er auf den ehemaligen Blade Runner Deckard, der sich in den Ruinen von Las Vegas aufhält.
Spielfilm: USA 2017, 164 Min., FSK:12.
 
 

 

Sonntag, 1. Oktober 2023

Filmvorstellung: Der Flug des Phönix

                                        © Twentieth Century Fox                                        


*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)
 
 
Inhaltsangabe:
 
Ein etwas schäbiges Flugzeug der Arabco Oil Company mit Pilot Frank Towns (James Stewart) und Copilot Lew Moran (R. Attenborough) ist auf dem Weg von der nördlichen Sahara ins libysche Bengasi. An Bord sind neben wenig Fracht auch ein Dutzend Passagiere.
Doch plötzlich fällt das Funkgerät aus und die Maschine gerät in einen heftigen Sandsturm. Dem Piloten bleibt nichts anderes übrig als mitten in der Wüste notzulanden, dabei sterben zwei Leute und einer wird schwer verletzt. Als sich der Sturm nach ein paar Stunden gelegt hat, versuchen die Überlebenden das Beste aus ihrer Situation zu machen und hoffen auf baldige Rettung durch die Firma, die allerdings ausbleibt. 
Jeder Tag, der vergeht, lässt den Vorrat an Datteln und Wasser schwinden, so dass die Stimmung unter den Männern immer schlechter wird und langsam in Aggressivität umschlägt. Ein paar Versuche, von der Maschine wegzukommen, scheitern kläglich. Nur einer bewahrt kühlen Kopf und hat bald darauf eine Idee, zur nächstgelegenen Oase zu kommen, der Ingenieur Heinrich Dorfmann (Hardy Krüger).
Spielfilm: USA 1965, 142 Min., FSK:12. OT: The Flight of the Phoenix.
 



Samstag, 9. September 2023

Filmvorstellung: The Wolf of Wall Street

© Universal Pictures

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)

 

Inhaltsangabe:

Jordan Belfort (Leonardo Wilhelm DiCaprio) bricht auf Anraten seines Uni-Professors Mitte der 80er Jahre sein Zahnmedizinstudium ab und versucht nun, möglichst schnell viel Geld zu verdienen. Er ist der Ansicht, dies könne man am besten an der New Yorker Börse namens "Wall Street" erreichen.
Mit 22 Jahren absolviert eine Ausbildung zum Makler und erhält auch bald seine Börsenlizenz. Er heuert bei der Firma "Rothschild" an und merkt bald, dass es dort sehr rauh und skrupellos zugeht. Seine Arbeitskollegen sind unfreundlich und vulgär, jedoch verinnerlicht Jordan bis in die Haarspitzen hinein das Mantra seines Vorgesetzten Mark Hanna (Matthew McConaughey): "Zieh den Kunden das Geld aus der Tasche und lass es in deiner verschwinden!"
Inzwischen ist das Jahr 1987. Zu dumm nur, dass ausgerechnet an seinem ersten offiziellen Arbeitstag als Broker der schlimmste Börsencrash seit der Wirtschaftskrise 1929 stattfindet, der sogenannte "Schwarze Montag". Belfort verliert seinen Job und findet bald darauf einen neuen bei einer kleinen, zwielichtigen Maklerfirma, die sich auf sogenannte "Pennystocks" spezialisiert hat, da dieser Markt kaum reguliert wird. Jordan ist gut im Telefonverkauf der Pennystocks, die eigentlich Schrottaktien darstellen und deshalb günstig zu haben sind. Nach wenigen Jahren ist er wohlhabend und gründet zusammen mit Bekannten seine eigene Investmentfirma: Stratton Oakmont.
Gepackt von der Idee, möglichst schnell reich zu werden, verstricken sich Belfort und seine Kollegen in den darauffolgenden Jahren immer mehr in illegale Geschäfte, ein Umstand, der bald das FBI auf den Plan ruft. Hinzukommt, dass Belfort nicht nur gierig nach Geld ist, sondern auch nach Sex und Drogen. Seine neue Ehefrau Naomi (Margot Robbie) bekommt auch das bald zu spüren ... 
Spielfilm: USA 2013, 179 Min., FSK:16.

Samstag, 2. September 2023

Filmvorstellung: Das fliegende Auge

© Columbia Tristar

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)

 
Inhaltsangabe:
 
Frank Murphy (Roy Scheider) ist Anfang der 80er Jahre ein erfahrener Hubschrauberpilot bei der Polizei von Los Angeles. Als Vietnamveteran hatte er allerdings schlimme Erlebnisse erfahren, die er Jahre danach immer noch nicht verarbeitet hat, da diese Ereignisse immer wieder Albträume bei ihm verursachen.
Wie das Schicksal so spielt, trifft er im Zuge eines Sonderauftrages der Regierung auf Colonel Cochrane (Malcolm McDowell), mit dem er schon während des Vietnamkrieges im Clinch stand und auch in der Gegenwart nicht mit ihm klarkommt.
Der Sonderauftrag jedenfalls beinhaltet den Test des neuen Hightech-Helikopters "Blue Thunder", Spitzname "Das fliegende Auge", der mögliche Aufstände niederschlagen soll in Bezug auf die bevorstehenden Olympischen Sommerspiele 1984.
Das wäre für Murphy und seinem jungen Copiloten Lymengood (Daniel Stern) alles kein Problem, wenn die beiden nicht zufällig auf eine Verschwörung stoßen würden, die bis in höhere Regierungskreise führt.
Spielfilm: USA 1983, 108 Min., FSK:12. OT: Blue Thunder.
 

 

Samstag, 26. August 2023

Filmvorstellung: Casino

© United International Pictures GmbH

*(Amazon-Affiliatelink: Blu-ray)
 
 
Inhaltsangabe:
 
Sam Rothstein (Robert de Niro) wird Anfang der 1970er Jahre damit beauftragt, das Spielcasino "Tangiers" in Las Vegas zu leiten. Die neue Anstellung erhält er aufgrund seiner Geschäftstüchtigkeit und vor allem seiner Beziehung zum "Chicago Outfit", einem Mafia-Syndikat.
Sam ist in seiner Vorgehensweise sehr pedantisch, aber genau deshalb macht er das Tangiers zu einem profitablen Unternehmen, ein Umstand, der die Mafia-Bosse sehr zufriedenstellt, da diese von dort ihre Gewinne abschöpfen. Unterstützung erhält er von seinem alten Freund Nicky Santoro (Joe Pesci) und seinen Kumpanen, die mit äußerster Brutalität vorgehen und jeden Konkurrenten aus dem Weg räumen. 
Das ruft allerdings bald Polizei und das FBI auf den Plan. Nicky wird bald darauf ständig von den Behörden observiert, da er zudem auch noch auf eigene Faust Raubüberfälle startet, ohne die Bosse in Chicago zu fragen.
Es dauert nicht lange, dass auch Sam von der Justiz kontrolliert wird. Von nun an ist es bald vorbei mit dem Leben in Reichtum und Luxus, zu allem Überfluss macht auch noch Sams Ehefrau Ginger (Sharon Stone) ständig Ärger.
Spielfilm: USA 1995, 178 Min., FSK:16. 
 
 

 
 

Samstag, 12. August 2023

Der Marathon-Mann

 

© Paramount

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Nein, hier wird kein Sportlerfilm rezensiert, wie man vielleicht beim Lesen des Titels annehmen könnte! Der Marathon-Mann ist ein knallharter Thriller mit starken politischen Einschlägen von 1976. Der britische Regisseur John Schlesinger adaptierte die Romanvorlage von Autor William Goldman, der auch das Drehbuch hierzu verfasste.

Der New Yorker Geschichtsstudent Thomas Babington Levy (Dustin Hoffman), kurz "Babe" genannt, schreibt gerade an seiner Doktorarbeit und trainiert fleißig für seinen ersten Marathon-Lauf. Eher zufällig wird er Zeuge eines Verkehrsunfalls, als er an einem ganz normalen Tag durch den Central Park joggt. Dass dieser Unfall von zwei Senioren bald darauf sein Leben negativ beeinflussen wird, kann er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.
Plötzlich werden er und seine neue Freundin Elsa (Marthe Keller) von zwei Männern in Anzügen überfallen, später wird er von einem älteren Herren, gefesselt an einen Stuhl, gefoltert. Der Zuschauer erfährt genau wie der Hauptdarsteller nur Stück für Stück, wieso diese Ereignisse auftreten.
Ausgangspunkt ist Babes Bruder Henry (Roy Scheider), genannt "Doc", der ihm jahrelang vorgaukelte, ein erfolgreicher Geschäftsmann zu sein. Tatsächlich jedoch arbeitet er als eine Art Agent für eine zwielichtige US-Regierungsorganisation, die besonders schmutzige Aufträge übernimmt. In diesem Fall gilt es, alte Nazi-Schergen aufzuspüren, die sich nach dem Holocaust irgendwo auf der Welt niedergelassen haben. Genau wie Christian Szell (Laurence Olivier), ein ehemaliger KZ-Arzt in Ausschwitz mit dem Spitznamen "Der weiße Engel", der in Uruguay Zuflucht gefunden hatte und sein Leben nun mit Diamanten finanziert, die er damals jüdischen Inhaftierten abgenommen und in einem New Yorker Bankschließfach deponiert hatte. Mithilfe von Kurieren werden die Diamanten zu Geld gemacht. Babes Bruder Doc übernahm solche Kurierdienste, im Gegenzug verriet Szell Aufenthaltsorte von ehemaligen Nationalsozialisten. 
Doch auch Szells in den Verkehrsunfall verwickelte Bruder zu Beginn war ein solcher Kurier. Er stirbt noch am Unfallort und die Medien machen seinen Namen öffentlich. Szell selbst gerät in Panik und versucht nun, alle Kuriere aus dem Weg zu räumen, da dieser Geldbeschaffungsweg zu unsicher geworden ist. Auch diejenigen, die ihnen nahe stehen wie Docs Bruder Babe.

Sehr spannender Krimi, der in vielen Szenen eine düstere Stimmung aufbaut, die mit entsprechenden filmischen Mitteln erzeugt wurden. Flucht und Verfolgung finden meistens nachts statt, mit entsprechend gruselig anmutender Musik von Michael Small. 
Passend dazu werden Bilder präsentiert vom oscarprämierten Kameramann Conrad L. Hall: Dunkle Gassen und graue Gebäude New Yorks der 70er Jahre, klaustrophobische Enge in Babes Wohnung und in dem kleinen Landhaus von Szells Bruder oder in den Juwelierläden im New Yorker Diamond District. 
Hinzukommen immer wieder Erinnerungs-Sequenzen von Babe in Sepia-Tönen, die die Situation seines Vaters (Allen Joseph) während der McCarthy-Ära der 1950er Jahre aufgreifen. Damals gab es in den USA eine starke antikommunistische Haltung, unter der im Film sein Vater enorm zu leiden hatte und schließlich Selbstmord beging. Da gibt es durchaus Parallelen zwischen Protagonist und Antagonist. Babe und Szell werden von ihrer jeweiligen Vergangenheit eingeholt.

Die Schauspieler spielen hier ihre Klasse aus, vor allem der Brite Laurence Olivier als ehemaliger KZ-Zahnarzt, der für diese Rolle eine Oscarnominierung erhielt. Natürlich glänzt auch Dustin Hoffman in seiner Darstellung des Studenten, der oft wegrennen muss und der Verzweiflung nahe ist, aber nie aufgibt. In bester Method Acting-Manier trainierte er fleißig für die Rolle mit Gewichten und schlief auch kaum für mehrere Tage, was in dem Drama sehr gut transportiert wird.
 
Apropos Training: Man fragt sich als Zuschauer des Öfteren, was eigentlich der Titel respektive der Marathonlauf mit dem Ganzen zu tun hat. Ich denke, das Marathonlaufen ist hier als Metapher zu verstehen, als Metapher für das Leben. Man steht an der Startlinie und hat eine lange Strecke vor sich, aber trotz aller Qual und Schmerzen während des Laufs, darf man nicht aufgeben - eben so wie der Protagonist in diesem Politkrimi niemals kapituliert.

Auszeichnungen: Oscarnominierung und Golden Globe für Laurence Olivier plus weitere Nominierungen für Regie, Drehbuch, Haupt- und Nebendarsteller/-in.

Fazit: Klasse Thriller mit klasse Spannungsaufbau. Auf jeden Fall ein Film, der zum Nachdenken anregt und lange im Gedächtnis bleibt. Ein paar Szenen könnten vielleicht für manche Zuseher verstörend sein. Wertung: Ausgezeichnet! 9 von 10 möglichen Sternen: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐✰

 

Daten zum Film:
Spielfilm, USA 1976, ca. 120 Min., OT: Marathon Man, FSK: ab 16. Darsteller: William Devane, Marthe Keller, Roy Scheider, Dustin Hoffman, L. Olivier, Fritz Weaver u.a. Drehbuch: William Goldman. Musik: Michael Small. Kamera: Conrad L. Hall. Produktion: Paramount Pictures. Regie: John Schlesinger.